GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Antirassistisches Grenzcamp residiert jetzt auf privatem Wiesengelände

Konflikt um Platz weitgehend gelöst / Gewaltfreie Aktionen gegen Abschiebung und Internierung am Flughafen geplant / Polizei für alle Fälle vorbereitet
von Walter Keber - - 26.07.2001 20:58

Frankfurter Rundschau 25.07.2001

Eine gütliche Lösung zeichnet sich für den Standort des 4. Antirassistischen Grenzcamps ab. Die Firma Areatis stellt bei Kelsterbach ein 20 000 Quadratmeter großes Privatgelände für die Zeit vom 27. Juli bis 5. August zur Verfügung. Details müssen noch geklärt werden.

KELSTERBACH. "Es wird keine Platzbesetzung geben." Mit diesen Worten verwies am Dienstagnachmittag in Kelsterbach (Kreis Groß-Gerau) ein Sprecher des als Organisator auftretenden bundesweiten Netzwerkes "Kein Mensch ist illegal" auf die Grundsatzentscheidung zu Gunsten eines Standortes für das Grenzcamp. Zu dem Treffen werden zwischen 600 und 1000 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Mit Demonstrationen, Kundgebungen, Musik- und Diskussionsveranstaltungen wollen sie gegen die Abschiebepraxis und Asylpolitik in Deutschland und vor allem am Frankurter Flughafen protestieren. Der Airport und Frankfurt sind Schwerpunkte der angekündigten politischen Aktionen.

Vor Medienvertretern stellte sich gestern ein vierköpfiges Pressesprecher-Team mit dem Kunstnamen "Rosa und Karl Kemper" vor. Das Quartett betonte das Interesse der Veranstalter am gewaltfreien Ablauf des Camps: "Wir wollen keine Eskalation." Es wies aber auch auf die heterogene Zusammensetzung der Teilnehmer hin, zu denen auch Gruppen aus dem linken und radikaldemokratischen Lager zählten. Die Pressesprecher beanspruchten für sich und ihre Mitstreiter Versammlungs- und Demonstrationsrecht. Sie seinen auch bereit, bei Protestaktionen etwa im Terminal das Hausrecht der Betreibergesellschaft Fraport zu brechen.

Oberstes Ziel des Camps sei, inhaltlich und argumentativ gegen die Asylpolitik und für die Auflösung des am Flughafen eingerichteten Internierungslagers für Flüchtlinge zu protestieren und dafür Sensibilität in der Öffentlichkeit zu wecken. Die Sprecher warnten ausdrücklich vor einer Aufheizung des öffentlichen Klimas wegen angeblich anreisender Gewalttäter - gerade nach den Zwischenfällen beim Globalisierungsgipfel in Genua.

Gestern fanden mehrere Gespräche zwischen Organisationskomitee, Stadt Kelsterbach, Areatis und Polizei statt. Dabei wurde ein Vertrag zur Nutzung des Areatis-Wiesengeländes westlich von Kelsterbach beim Gut Klaraberg, in Richtung Main, auf den Weg gebracht. Das Organisationkomitee muss eine Kaution von 20 000 Mark hinterlegen. Dies will das Organisationskomitee ebenso wie die Campkosten insgesamt durch Spenden und einen Teilnahmebetrag von 30 Mark pro Person aufbringen.

Auch die Polizeipräsidien Frankfurt und Südhessen bereiten sich auf das Camp vor. Sprecher beider Präsidien hofften gestern, dass Treffen und Programm gewaltfrei abliefen, bekundeten Bereitschaft zur Kooperation mit den Veranstaltern, um Konflikte zu vermeiden. Sie seinen aber für alle Fälle vorbereitet.

Das Campprogramm sieht unter anderem für Samstag, 28. Juli, 14 Uhr, eine Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg vor, für Sonntag, 29. Juli, 15 Uhr, am Flughafen ein klassisches Konzert "Musik gegen Grenzen". Eine überregionale Demonstration ist für Samstag, 4. August, im und am Flughafenterminal sowie in der Nähe des Internierungslagers geplant.