GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Grenzcamp findet ab 27. Juli in der Nähe des Frankfurter Flughafens statt

Presseerklärung 5. Juli 2001
von pressegruppe - - 07.07.2001 02:06

Ein antirassistisches Grenzcamp in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens kündigt das bundes-weite Netzwerk "kein mensch ist illegal" an. Vom 27. Juli bis 5. August werden sich zum vierten Mal rund 1000 Menschen zusammenfinden, um mit verschiedenen Aktivitäten für freie Einwanderung und offene Grenzen einzutreten.

Antirassistisches Grenzcamp
im Rhein-Main-Gebiet
27. Juli - 5. August 2001

Grenzcamp c/o Dritte Welt Haus, Falkstr. 74, 60487 Frankfurt/Main
( 0173/430 50 24 - 0178/407 88 40 - 0177/839 27 39 - Email:  kmii-rm@gmx.de

Presseerklärung, 5. Juli 2001

Antirassistisches Grenzcamp findet ab 27. Juli in der Nähe des Frankfurter Flughafens statt
TeilnehmerInnen wollen ein Gelände bei Kelsterbach notfalls besetzen. Vielfältige Aktionen für die Campwoche angekündigt

Ein antirassistisches Grenzcamp in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens kündigt das bundesweite Netzwerk "kein mensch ist illegal" an. Vom 27. Juli bis 5. August werden sich zum vierten Mal rund 1000 Menschen zusammenfinden, um mit verschiedenen Aktivitäten für freie Einwanderung und offene Grenzen einzutreten. Nach drei erfolgreichen Sommercamps an der deutsch-polnischen Grenze wollen die AktivistInnen in diesem Jahr die inneren Grenzen zum Thema machen. Im Mittelpunkt steht neben dem Frankfurter Flughafen, von dem aus jährlich über 10 000 Menschen abgeschoben werden, das dort befindliche Internierungslager, in dem eingereiste Flüchtlinge oft monatelang unter menschenunwürdigen Bedingungen verbringen müssen. Die Schließung des Internierungslagers ist eine zentrale Forderung des diesjährigen Grenzcamps.

Die OrganisatorInnen sind entschlossen, ein geeignetes Gelände bei Kelsterbach eigenständig in Besitz zu nehmen, nachdem ihre Bemühungen zur Anmietung möglicher Grundstücke gescheitert sind. Wie in den vergangenen Jahren haben die Grundstückseigentümer keine Bereitschaft für einen Vertragsabschluss gezeigt. Die OrganisatorInnen lassen sich nicht entmutigen: "Keiner kann uns hindern, unsere Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir werden anreisen und auf einem geeigneten Platz unsere Zelte aufschlagen", erklärte die Mitorganisatorin Rosa Kemper. Dieses Vorgehen habe bereits in den vergangenen Jahren zum Erfolg geführt, als lokale Autoritäten in Ostdeutschland das antirassistische Camp als "Störung der Friedhofsruhe" empfanden. Die Grenzcamps fanden bisher immer wie geplant statt, nachdem dafür jeweils ein Platz erstritten werden musste.

Vielfältige Aktionen kündigen die AktivistInnen bereits an. Eingeleitet wird die Aktionswoche am 28. Juli mit drei Fahrrad-Korsi durch südhessische Gemeinden zu einer Auftaktkundgebung am Frankfurter Römer. Die Aktivitäten gegen Abschiebungen beginnen am 29. Juli mit einem klassischen Konzert im Flughafenterminal. Gegen Überwachung, Kontrollen und Razzien wird am 1. August zu dezentralen Aktionen in die Frankfurter Innenstadt mobilisiert. Mit Ausstellungen, Installationen, Veranstaltungen, Theater und Kundgebungen werden sich die CampteilnehmerInnen unter der Woche im gesamten Rhein-Main-Gebiet vorstellen. Ein Hearing zu Menschenrechtsverletzungen auf Flughäfen wird mit internationaler Beteiligung am 3. August im Airport Center des Flughafens stattfinden. Als Höhepunkt ist eine eindrucksvolle, überregionale Demonstration und Belagerung des Internierungslagers im Flughafen am 4. August vorgesehen. Mit der Teilnahme am Sonntagsspaziergang in Mörfelden-Walldorf gegen den Flughafenausbau wird das vierte antirassistische Grenzcamp seinen Abschluss finden.

Wie in den vergangenen Jahren werden die AktivistInnen zu aktuellen politischen Fragen spontan intervenieren. Mit der von Wirtschaft und rot-grüner Bundesregierung angestoßenen Debatte über Einwanderung setzten sich die OrganisatorInnen in der Campvorbereitung kritisch auseinander. Sie lehnen die von der Einwanderungskommission unter Rita Süßmuth präsentierten Vorschläge als rassistisch ab. "Sie schreiben Ausgrenzung nach Nützlichkeitskriterien in Gesetzesform fest", teilt Rosa Kemper mit. "Das widerspricht der dem Grenzcamp zugrundeliegenden Idee von offenen Grenzen und freier Bewegung ohne Einschränkung von oben."

Für Nachfragen stehen wir unter oben angegebener Anschrift und Telefonnummern gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen unter  http://www.aktivgegenabschiebung.de/camp01 und  http://www.nadir.org/camp01

Rosa Kemper