GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Mobile Volxküche, Wir machen den Widerstand fett !

von Anonym - - 01.08.2001 11:40

Die mobile Volxküche bekocht seit Freitag das Grenzcamp, Getränke und Frühstück inbegriffen.
Der acht Meter lange Wagen und das Equipment kommt ursprünglich aus dem Wendland. Dort hat die Küche bereits seit 10 Jahren den Anti-Atomwiderstand im Wendland versorgt (Auch wenn dass natürlich andere Leute begonnen haben). In den letzten Jahren war sie außerdem unterwegs mit Fahrrad-Karawanen, so war sie im Herbst 2000 Teil der Karawane nach Prag (gegen das dortige Treffen von IWF und Weltbank).
Die Ausrüstung war und ist für Camps ausleihbar, wegen der Mobilität ist sie gerade auch für Karawanen gut geeignet.

Volksküchen gibt es seit den 20er/30er Jahren. Wir sehen uns aber nicht in kommunistscher Tradition. Und das Wort "Volk" bezeichnet für uns keine wie auch immer definierte Volksgemeinschaft.
Wir kochen für das "gemeine Volk" - antinational, für den Widerstand gegen die herrschenden Prinzipien von Kapitalismus und Rassismus und Sexismus, die in Organisationen wie WTO oder IWF oder Atomlobby nur eine Ausdrucksform finden, am liebsten würden wir es mit dem ganzen BevölkerungstechnokratenclubFascho- undChemiekonzerndrecksäue- ultramodernenGenfoodmörder- ewiggestrigemKapitalistenschweinebande- ellenbogenabzockersystem aufnehmen.
Wenn wir im Grenzcamp kochen, arbeiten wir für dieselben politischen Ziele, wie die AktivistInnen, die gegen Residenzpflicht und Internierungs-Lager auf die Straße oder ins Flughafen-Terminal gehen.

Es gibt mehrere Küchen wie diese. Einige von ihnen wurden in der Vergangenheit wegen ihrer politischen Arbeit kriminalisiert. Die polizeilichen Maßnahmen reichten bis zur Konfiszierung der Koch-Ausrüstung. Damit fällt in der Widerstandsstruktur dann die Versorgung mit Lebensmitteln aus und außerdem ein wichtiger Kommunikationsort weg.
Ohne Mampf kein Kampf !

Die mobile Volksküche ist darauf eingerichtet für 300 bis 1000 Leute zu kochen. (Im Grenzcamp essen z.Zt. ca. 1400 Leute.) Es werden immer MitkocherInnen gesucht. Jeder/jede kann mitmachen. Die Grenze zwischen Kochenden und Essenden muß weg. Jede Gemüse-Schnippel-HelferIn ist willkommen aber auch ganze Gruppen, die das komplette Kochen übernehmen.
Von Wasserholen im 4000-Liter-Tank, Müll wegbringen, Holz- und Gas- und Gemüseeinholen bis zum Abwaschen bleibt genug zu tun.

Wir haben keinen Chef und keine Chefin, alle arbeiten freiwillig und eigenverantwortlich. Über inhaltliche und organisatorische Fragen entscheiden wir in einem Plenum.Wir sind non-profit, alle arbeiten in der Küche ohne Bezahlung.
Das Essen wird gegen eine Spende ausgegeben. Wenn Ihr könnt, gebt lieber mehr als zu wenig Spende, denn Leute die kein Geld haben, wollen natürlich auch was essen.
Die Vokü tragt sich durch diese Spenden, Überschüsse werden gespendet an politische Projekte (aktuell denken wir dabei an z.B. Anti-Repressionsarbeit oder Flüchtlingshilfe).

Wir versuchen, möglichst gesundes, abwechslungsreiches Essen anzubieten, ohne Fertigprodukte oder Junkfood.
Es wird vegan gekocht, das heißt ohne tierische Produkte. Beim Frühstück bieten wir allerdings separat Spenden wie Quark und Käse an. Den Milchverbrauch, der nicht über Spenden zu decken ist haben wir noch nicht diskutiert und vorläufig auch Milch gekauft.
Die Lebensmittel beziehen wir möglichst von Öko-Bauern, ein Teil besteht aus Spenden von Läden, Märkten und Bauern der Region. Aber wir kochen auch mit Überflußwaren der Supermärkte, also dem, was in der Tonne endet.
Da mehr Menschen in das Grenzcamp gekommen sind, als erwartet, gibt es hier Engpässe, und wir kaufen den Großteil konventionell dazu. Wir bieten auf dem Camp Frühstück an, in den Nachmittags- und Abendstunden warmes Essen, definitiver Schluß ist 24.00 Uhr.
Zu den Hauptstoßzeiten in denen viele Essen wollen, gibts immer wieder mal Schlangen. Aber die beißen nicht und Gesprächsthemen gibt es sowieso genug.
Außerdem bietet die Küche noch eine Kleiderkammer an und wir stellen Fahrräder zum ausleihen. Auf Nachfrage gibts auch Transparent-Stoff und (Sprüh-)Farben.
Wichtig ist uns: den Widerstand zu stärken und daß die ganze Aktion Spaß macht.