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4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Wegen Castor auf die Gleise

Darmstädter Echo
von kle - - 03.08.2001 02:05

Polizeieinsatz in Groß-Gerau gegen Aktionsteilnehmer

Etwa 20 Teilnehmer am "antirassistischen Grenzcamp" zwischen Raunheim und Kelsterbach haben am Mittwoch gegen 15.30 Uhr am Bahnhof Groß-Gerau/Dornberg die Bahngleise betreten und sind darauf in Richtung Bahnhof Groß-Gerau gelaufen. Unmittelbar vor diesem Bahnhof holte ein beträchtliches Aufgebot an Einsatzkräften von Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz die Personen von den Gleisen.
Die überwiegend jungen Leute gaben an, dass sie aus Ablehnung der Atomenergie und wegen der Entsorgungsproblematik den an diesem Tag laufenden Brennelemente-Transport behindern wollten; Aktionen sollten zudem die Bahn treffen, solange sie für diesen Transport zur Verfügung stehe.

Auf die Aktion war der Bundesgrenzschutz aufmerksam geworden durch Beobachtungen aus einem Hubschrauber heraus: Die von den Grenzcamp-Teilnehmern benutzte Strecke war für den aktuellen Castor-Transport eine der möglichen Routen gewesen, kurzfristig sei dann aber eine andere Route gewählt worden, wie ein Polizeisprecher sagte.

Dadurch bleibt den aus Norddeutschland kommenden Teilnehmern der Aktion – Alter: zwischen 15 und 50 Jahre – voraussichtlich der Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr erspart; ihnen dürfte vielmehr eine Verkehrs-Ordnungswidrigkeit zur Last gelegt werden.

Nach dem Abdrängen von den Gleisen wurden die Personalien von 18 Teilnehmern aufgenommen; hierfür wurde eine Fünfzehnjährige mit auf die Wache genommen, da sie sich nicht ausweisen konnte und aus Gründen der Fürsorge geklärt werden sollte, ob die Eltern über den Aufenthaltsort informiert sind.

Am Ort des Geschehens hatte der Bundesgrenzschutz (BGS) die Sudetenstraße zeitweise abgesperrt; ein Journalist wurde nach seinem Presseausweis gefragt, nach Vorlage des Dokumentes gleichwohl zurückgewiesen. Die Gegenfrage nach Funktion oder Person des abweisenden Grenzschützers blieb hingegen unbeantwortet. Ein Anruf bei der "Hotline" des BGS, am Dienstfahrzeug aufgeführt, brachte die Auskunft, die Einsatzkräfte vor Ort verhielten sich korrekt. Die Polizeidirektion des Kreises Groß-Gerau vermittelte in dieser Situation. – Am Abend bedauerte ein BGS-Sprecher das Verhalten vor Ort.