Demo vor dem Haus von NPD-Chef Sachs
Grenzcamp
von Frankfurter Rundschau -
- 03.08.2001 02:06
WÖLFERSHEIM. Rund 250 Teilnehmer des "Antirassistischen Grenzcamps
Kelsterbach" zogen am Donnerstagnachmittag vor das Haus des NPD-Funktionärs
Volker Sachs in Wölfersheim (Wetteraukreis). Per Lautsprecher verkündeten sie:
"Volker Sachs ist ein führender neofaschistischer Aktivist. Er soll uns in die Visage
sehen!" Die jugendlichen Demonstranten warfen den rund 9000 Wölfersheimern vor,
die Umtriebe der NPD einfach hinzunehmen. Sachs organisiere Busfahrten zu
rechtsextremen Demonstrationen in der ganzen BRD. Eine Wölfersheimer Kneipe
sei Treffpunkt der Neofaschisten.
Volker Sachs und viele andere Anwohner hatten jedoch die Rollläden
heruntergelassen. Als "kindisch und unnötig" bezeichnete eine am Rande
stehende alte Frau den Umzug. Der Grünen-Fraktionschef Michael Rückl
beschwerte sich heftig, weil die Demonstranten seiner Meinung nach alle
Wölfersheimer in einen Topf würfen. Seine Arbeit gegen die NPD im Parlament
werde damit erschwert.
Zahlreiche behelmte Polizisten begleiteten die Demonstranten und sperrten
zweimal die Straße ab. Dann kam es zu erregten Wortgefechten; Demonstranten
spritzten mit Wasser, und Polizisten hoben drohend die Knüppel. Einige
Protestierer mussten Platzwunden behandeln lassen, so ihr Sprecher Roland
Fromm. nes