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4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Kulturkassiber 1 aus dem Knast in Alessandria

VolxTheaterKarawane
von Ekkehard Jänicke (eps) bei indymedia - - 03.08.2001 23:56

Die Inhaftierten der Publixtheatre Caravan - Volxtheaterkarawane ...in Alessandria
haben es geschafft, ihr erstes "Kulturkassiber" aus dem Knast herauszubekommen!!!


Logo der VolxTheaterkarawane

Kulturkassiber 01, 29. 07. 2001

- freedom of movement- Freiheit der Bewegung - ist das Hauptanliegen des europäischen
Noborder-Netzwerkes und der darin eingebetteten
Publixtheatrecaravan-Volxtheaterkarawane im Sommer 2001.

Wir sind auf Tour von Nickelsdorf über Salzburg, Lendava (Slo), Eisenkappel (A), Genova (I) nach Frankfurt/Main (D), wo wir allerdings aufgrund der Inhaftierung nach
dem G8-Gipfel in Genua nie angekommen sind.

Tourtagebuch unter: www.no-racism.net/nobordertour

Bisher empfanden wir uns beispielsweise als LufburgingeneurInnen, CyberartistInnen,
JontgleurInnen, hinterfragende NomadInnen.

Als Theatergruppe fühlen wir uns der Tradition der Improvisation verbunden und lassen uns nicht in Kostüme stecken, die versuchen aus Schminke Wollhauben zu stricken.

Zu unserer Verhaftung:

3 Stunden vor gezogenen Schusswaffen und auf uns gerichteten MG4s - Finger am Abzug!

ED-Behandlung Schläge, Tritte, Demütigungen - Schlafentzug unter Androhung von Gewalt


Später (nach 30 Stunden) im Gefängnis:
- Keine Telefonate
- Bis jetzt kaum oder kein Kontakt zu AnwältInnen
- schlechte DolmetscherInnen (während der Haftprüfung)
- kein Zugang zu Medien
- 6 Tage kein Schreibzeug
- nektor, z nas nemali ziaden kontakt s konzulatum
- kein Lesestoff und nichts zu jonglieren


Trotzdem wir grundlos seit einer Woche von den inhaftierten Frauen, von der Aussenwelt
und somit vom Informationsfluss abgeschnitten sind, versuchen wir mit folgenden
Forderungen Stellung zu beziehen:

- Wir werden unserem Protest und politischen Anspruch - egal an welchem Ort und zu
welcher Zeit - unseren spezifisch kulturellen Ausdruck verleihen und unsere kulturellen
Ausdrucksformen weiterentwickeln.
- Wir fordern das sofortige Ende der Einteilung von Menschen in
"erwünschte" und "unerwünschte", sowie das Ende der
Einschränkung von Bewegungsfreiheit wie z.B. der Residenzpflicht von AsylwerberInnen oder die Anfertigung von Listen politisch missliebiger Personen
- Wir verlangen die Einstellung aller im Zuge der G8-Proteste angestrebten Verfahren und
die Freilassung aller Inhaftierten sowie die lückenlose Aufklärung der Ereignisse in Genova,
insbesondere des Todes von Carlos Giuliani und der Erstürmung der "Scuola
Diaz"
- Wir wollen die Gefängnisse mit unserem Hund Pogo, mit unseren Theaterrequisiten,
unserer Küche, unseren Fahrzeugen, Computer, Kameras und unseren stinkenden Socken
verlassen.
- Wir sind nicht SchwedInnen, AustralierInnen, AmerikanerInnen, SlovakInnen, Deutsche,
ÖsterreicherInnen - Wir sind die Publixtheatre Caravan.
- Wir erarbeiten ein Theaterstück, in dem wir zu all den Vorfällen rund um diese Tour
Stellung nehmen. Theater ist eine für uns wichtige politische Ausdrucksform. Dieses Stück
soll der Ver- und Aufarbeitung der Ereignisse dienen, mit denen wir im Moment konfrontiert sind.
- Arbeitstitel: Genova - Premiere: noch ungewiss!


PS: Grüße an das Grenzcamp am Flughafen Frankfurt/Main und an alle solidarischen
Menschen da draussen!

Abschaffung von Internierung und Deportation # weltweit

Noborder - Nonation - NOone is illegal


Die Inhaftierten der Publixtheatre Caravan - Volxtheaterkarawane ...in Alessandria

eMail:  eps@hurra.de


eMail: eps@hurra.de