GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Grenzcamp Aktion in Wölfersheim

TeilnehmerInnen des 4. antirassistischen Grenzcamps demonstrierten am 02.08. im als NPD-Hochburg bekannten hessischen Dorf Wölfersheim.
von Autonomer Antifaschist - - 06.08.2001 16:53

Nach dem kleinen Antifa-Workshop "Wie fühlen sich Nazis, wenn sie wochenends das nächste Blood & Honour-Event besuchen wollen?" und zwei Schleusungspunkten fanden sich etwa 150 (?) Menschen und einige Dutzend Bullen (sowie ein Hubschrauber)im hessischen Dorf Wölfersheim ein.

Wölfersheim hat eine lange faschistische Tradition. Die NPD hat hier seit den 80ern solche Wahlerfolge wie sonst vielleicht nur noch im ebenfalls hessischen Ehringshausen, wo die Familie Zutt einen sogenannten "Patrioten-Treff" betreibt.
In Wölfersheim erhielt die NPD 1997 22 Prozent bei den Kommunalwahlen und dieses Jahr immerhin noch 10 Prozent. Den Einbruch führt der örtliche NPD-Chef Volker Sachs auf den sommerlöchrigen "Aufstand der Anständigen" letztes Jahr zurück.
Entscheidender als die Wahlerfolge der neofaschistischen NPD aber sind Gleichgültigkeit und teilweise Unterstützung für die aktiven NeofaschistInnen, die von hier aus agieren können (in Wölfersheim existiert ein NPD-Stammtisch und z.B. zur Nazidemo in Leipzig am 1. Mai 1998 fuhr ein Bus (!) von dort), sowie der rassistische Konsens mit dem die WölfersheimerInnen die Aufnahme von Asylsuchenden (zu der die Kommunen verpflichtet sind) und die Einrichtung eines AsylbewerberInnenheims im Ort ablehnten. Dem CDU-Chef Wolf fiel dazu nicht mehr ein, als zu sagen, dass er bei seinem Sri Lanka-Urlaub niemanden gesehen habe, der Anrecht auf politisches Asyl habe.
Wölfersheim ist damit eigentlich keine Ausnahme, sondern nur ein besonders prägnantes Beispiel für den Rassismus der ganz normalen Deutschen und das stillschweigende Einverständnis vieler Deutscher, auf das sich die SteifelfaschistInnen verlassen können.
Gegen diese kleinbürgerliche Idylle richtete sich diese "Demo in einem deutschen Dorf"
Mensch zog vorbei am Nazitreffpunkt und in Richtung des spießigen Neubauviertels in dem Volker Sachs mit seiner Familie lebt.
Kurz vor der Abzweigung in Richtung des Viertels, wo die Bullen schon ihre Kräfte zusammenzogen, verschaffte sich der Wöfersheimer Grünen-Chef über den Lautsprecherwagen Gehör. In einer larmoyanten
Rede schwafelte der Ex-Linke davon, dass er ja auch schon Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen besetzt habe, aber dass die GrenzcamperInnen einfach keine Ahnung von den Wölfersheimer Verhältnissen hätten. Er wusste allerdings nicht einmal, dass und wo noch immer Neonazis im grösseren Mob von Wölfersheim zu Nazi-Aktivitäten abfahren.
Außerdem sei das ja nur der rechte Rand (recht groß der Rand) und mensch wiese diesem mit der Demo ein viel größere Bedeutung zu als er tatsächlich habe. Mit dieser Mischung aus typisch sozialdemokratischen Reflexen und einer besonderen Form von Fremdenangst (konkretisiert im Bild vom linken Mob, der in das idyllische Dorf einfällt) diskreditierte sich das Kriegspartei-Mitglied allerdings schnell und der Demozug setzte sich wieder in Bewegung. Nach einem Versuch eine Bullenkette zu durchbrechen - was diese nutzte, um brutal zu prügeln - ließ die Bullenleitung die Demo dann doch durch. Allerdings nur, um das selbe Spiel in der Leipziger Straße, wo Sachs wohnt, noch einmal durchzuziehen.
Beim Haus der Sachs" flogen einige Eier und die Strasse wurde besprüht, sonst blieb die Lage trotz pöbelnder Bullen ( Ihr Schwuchteln ) ruhig.
Diese Aktion zeigt noch einmal die Themenvielfalt des Grenzcamps und den Anspruch, Rassismus in Gesamtheit ins Visier zu nehmen - und dabei die Bevölkerung in der Kritik nicht auszunehmen.

ES GIBT KEIN RUHIGES HINTERLAND!
DEN RASSISTISCHEN KONSENS BRECHEN!