Am 9.8.2003 wurde das 6. antirassistische Grenzcamp in Köln durch einen brutalen Polizeieinsatz vorzeitig beendet. Bei dieser 17-stündigen Aktion kam es zu körperlichen Übergriffen seitens der Polizei. So wurde bei mehr als 40 Grad die Wasserzufuhr zeitweise abgeklemmt, Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt, die Telefon und Internetleitungen gekappt. Verletzte konnten zeitweise nicht behandelt werden. Von über 350 TeilnehmerInnen wurden die Personalien erfaßt, die Menschen wurden abgefilmt und fotografiert und in die Gefangenensammelstelle nach Brühl transportiert.
Im Vorgehen der Polizei gegen das Grenzcamp in Köln zeigt sich der Wille der Regierung, dass es Camps dieser Art zukünftig nicht mehr geben soll. Aber das wird uns nicht davon abhalten, weiter zu campen und uns diese Möglichkeit des regen Austauschs über staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus, der Entwicklung von gemeinsamem Widerstand und der Herstellung von Öffenlichkeit zu erhalten.
Dabei richten wir uns vor allem gegen nationale und internationale Kontroll- und Überwachungstechniken, Abschiebung, sogenannte Sammel-, Auffang-, und Ausreiselager und den rassistischen Konsens einer Mehrheitsbevölkerung, die dies zustimmend akzeptiert.
Wir setzen der Politik etwas entgegen, die der weltweiten Bewegung von Menschen auf der Suche nach einem menschenwürdigeren Leben, Steine in den Weg legen will, einer Politik, die Menschen unterteilt und selektiert nach vermeintlicher völkischer Zugehörigkeit, nach ökonomischer Verwertbarkeit, nach Staatsangehörigkeit.
Gegen staatlichen und alltäglichen Rassismus in der Gesellschaft, gegen kapitalistische Verwertungslogik, Schluss mit der Kriminalisierung antirassistischer Praxis !!!
Für ein, zwei, hunderte Camps !!!!
Kommt ALLE zur Demo am 6. September 2003.
Auftaktkundgebung: 14 Uhr Heumarkt, Köln
Abschlusskundgebung: 16 Uhr Alter Markt, Köln