Presseerklärung vom 26.11.2003
3. Tag Fixstern besetzt!

Am Montag, den 24.11., wurde der Fixstern durch das Stadtteilbündnis "Fixstern bleibt!" besetzt, um die erfolgreiche akzeptierende Drogenarbeit im Viertel weiterzuführen.
Diesem Bündnis haben sich inzwischen über 80 Gewerbetreibende aus dem Viertel angeschlossen. Außerdem haben sich auch annähernd 200 Einzelpersonen, darunter Holger Hanisch (Cafee mit Herz), Sieghard Wilm (Pastor der St. Pauli-Kirche), Fritz Storim, Jens Waßmann und Künstler wie Rolf Becker, Lisa Politt, Gunther Schmidt, Franz-Josef Degenhardt, Peggy Parnass, Michael Weber, dem BesetzerInnenkreis solidarisch angeschlossen.

Die BesetzerInnen und das Fixstern-Team haben sichergestellt, dass der Betrieb des Fixstern aufrechterhalten wird. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde hat mitgeteilt , dass die Behörde für Umwelt und Gesundheit trotz Besetzung an der Schließung des Fixstern festhalten will.

Die Gewerkschaft verdi unterstützt die Forderung auf den uneingeschränkten Erhalt des Fixsterns im Schanzenviertel. Unser Kollege Wolfgang Rose, Landesbezirksvorsitzender Ver.Di, hat Ole von Beust und den zuständigen Gesundheitssenator Rehaag dazu aufgefordert, eine bereits mehrfach vorgeschlagene "aktuelle und geeignete Möglichkeit" umzusetzen: die Verlagerung der ungenutzten Container des "Drob Inn" am Besenbinderhof auf den städtischen Teil des "wilden" Parkplatzes "Brammerfläche", die nur wenige Meter von den jetzigen Räumen des "Fixsterns" entfernt ist.

Der Fachausschuss Drogen der Hamburgischen Landesstelle (FAD) gegen die Suchtgefahren hat in einer öffentlichen Stellungnahme sich mit Nachdruck für den Erhalt des Fixsterns im Schanzenviertel ausgesprochen und dabei - unter anderem - darauf hingewiesen:
"Im Jahr 2002 hat der "Fixstern" 79 Drogennotfälle gehabt, die ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen tödlich hätten enden können."
Der FAD stellt hierzu die Frage:
"Ist die Rettung von Menschenleben ein marginaler Aspekt in den Überlegungen des Senats?"

Neben einer schriftlichen Soli-Erklärung der Mitarbeitervertretung Evangelischen Stiftung Alsterdorf hat sich auch der Betriebsrat der AWO Hamburg in einem eben solchen Schreiben geäußert:
"Der Ansatz der niedrigschwelligen Drogenarbeit wie sie im Fixstern durchgeführt wurde, hat sich bewährt. Sie wurde von den Konsumenten gut angenommen. Eine Schließung der Einrichtung bedeutet für die KonsumentInnen eine Rückkehr auf die Straße und weitere Verelendung. Drogentote werden vermutlich die Folge sein."

Auf der öffentlichen Steg-Veranstaltung "Wo geht's lang, Schanze?" wurde am Mittwoch, dem 26.11. ebenfalls über die drohende Schließung des Fixstern diskutiert. Die Anwesenden sprachen sich einhellig für den Erhalt des Fixstern aus.

Wir, das Stadtteilbündnis "Fixstern bleibt!", fordern den ersten Bürgermeister Ole von Beust dazu auf, unverzüglich mit uns ins Gespräch zu treten. Unser Ziel dabei ist es, die erfolgreiche Betreuungsarbeit im Schanzenviertel weiterzuführen.

Wie oben aufgeführt, wächst unser BesetzerInnenkreis stündlich è damit auch unsere Entschlossenheit!!!

Viva Fixstern! Fixstern bleibt!


Bereits am Montag nahmen - trotz nur äußerst geringer Mobilisierungszeit - ca. 150 Menschen an unserer Demo teil.
Des weiteren ruft das Bündnis "Fixstern bleibt!" täglich um 19:00 Uhr zu einer Stadtteilversammlung vor dem Fixstern mit anschließenden Aktionen auf.
Mittwoch Abend hat das Art Café der Roten Flora mit seiner künstlerischen Darbietung die Menschen auf dem Schulterblatt erfreut und damit die Solidarität zum Fixstern unterstrichen.


Am Donnerstag, 27.11.2003,
findet um 19:00 Uhr ein Solikonzert im Fixstern statt:
Odie Lynch
Protest Folk & Irish Songs

Kontakt: Tel.: 430 8778 / Fax: 430 8791 Email: Fixstern-bleibt@gmx.de
URL: www.fixstern-bleibt.de.vu