Zum heutigen Welt-Aids-Tag, der sich
in diesem Jahr besonders mit dem Thema Stigmatisierung und Ausgrenzung befasst,
schreibt sich die Gesundheitsbehörde des Hamburger Senats auf die Fahnen,
dass "der ursprünglich befürchtete Anstieg der Zahl von HIV-Infizierten
und AIDS-Kranken erfreulicherweise nicht eingetroffen [ist]: Auch für Hamburg
ein Ergebnis erfolgreicher AIDS-Präventionsarbeit." Hier wird versucht,
Maßnahmen des Senats, die die Gefahr von HIV-Neuinfektionen erhöhen,
zu bagatellisieren - wie den Abbau der Spritzentauschautomaten in Hamburgs Gefängnissen.
Demgegenüber war am Donnerstag in der Presse zu lesen, dass die Zahl der
HIV-Neuinfektionen seit 1997 zum ersten Mal in diesem Jahr in Hamburg wieder
leicht angestiegen ist. Etwa 150 Menschen haben sich 2003 mit HIV infiziert,
deutschlandweit sind es rund 2000 Neuinfektionen.
Senatsdirektor Norbert Lettau, Leiter des Amtes für Gesundheit und Verbraucherschutz
verlautbarte auf einer Pressekonferenz anlässlich des Welt-AIDS-Tages:
"Das Thema HIV/AIDS darf nicht in Vergessenheit geraten. Wir müssen
verhindern, dass Sorglosigkeit um sich greift. Denn nach wie vor ist die Krankheit
AIDS lebensbedrohlich und ein Schutz vor der HIV-Infektion dringend nötig."
Schöne Worte - die Taten des Senats sehen anders aus: Die geplante Schließung
des Fixstern im Schanzenviertel stellt zum einen eine Ausgrenzungsmaßnahme
par excellence dar: Die DrogenkonsumentInnen, eine Gruppe überdurchschnittlich
von HIV/AIDS betroffener Menschen, sollen aus dem Stadtbild und besonders aus
dem angesagten Schanzenviertel verschwinden. Zum anderen wird die Gefahr weiterer
Infektion durch die Abschaffung der Möglichkeit, Safer Use zu praktizieren,
erhöht:
Innerhalb eines Jahres wurden im Fixstern:
- 200 000 gebrauchte Spritzen getauscht und entsorgt
- 35 000 mal Drogen unter hygienischen und geschützten Bedingungen konsumiert.
Wir fordern: Taten
statt schöner Worte zum Welt-Aids-Tag!
Fixstern bleibt!
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