Fixstern bleibt
An: schalthoff-live@hamburg1.de
Betreff: von Beust: Briefe aus dem Schanzenviertel
Sehr geehrter Herr Schalthoff!
In Ihrer letzten Sendung "Schalthoff live" haben Sie mit Ole von Beust verabredet, einen "ganzen Stapel Briefe" aus dem Schanzenviertel einzusehen, in denen angeblich die Schließung des Fixstern gefordert wird. An diesem Event würden wir gern teilnehmen.
Seit 25 Tagen haben wir den Fixstern besetzt und (nicht nur) in dieser Zeit viele Gespräche im Stadtteil geführt. Selbstverständlich ist auch uns bekannt, dass der gegenwärtige Standort des Fixstern in einem Wohnhaus nicht unproblematisch für AnwohnerInnen und NachbarInnen ist. Keineswegs allerdings wird von BewohnerInnen und Gewerbetreibenden die Lösung in einer ersatzlosen Abschaffung von Druckraum und Wärmestube/Cafe gesehen. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren mehrere Alternativvorschläge entwickelt, die auf breite Zustimmung im Viertel trafen, auch über alle Parteigrenzen hinweg (einstimmiger Beschluss des 13er-Gremiums). Das ehemalige Veterinäramt in der Lagerstr., vom alten Senat als alternativer Fixstern-Standort favorisiert, wird nach Aussage der Gesundheitsbehörde (Herr Kammerahl, 17.12.) "dem Markt zur Verfügung gestellt" und soll mit Gewerberäumen und Lofts bestückt werden. In Anbetracht schwindender finanzieller Mittel einigte man sich auf den Standort Brammerfläche, der durch die Nutzung der DrobInn-Container kostenneutral hätte umgesetzt werden können. Bekanntlich wurde dieser Standortvorschlag auch aufgegriffen. Die Planung der Nachfolgeeinrichtung ohne Druckraum und Cafe jedoch ist - ohne an dieser Stelle die hinlänglich bekannte Argumentation nochmals zu wiederholen - absolut unzulänglich. Deshalb haben sich in den vergangenen Wochen viele Menschen aus dem Schanzenviertel, durchaus auch solche, die dem Fixstern nicht unkritisch gegenüber standen, unserem Protest gegen die Senatspolitik angeschlossen: über 1200 Einzelpersonen und über 200 Prominente/ Initiativen/ Gewerbetreibende haben unsere Besetzung unterstützt.
Der noch amtierende Senat hat die Legitimation verloren, kurz vor Toresschluss Fakten zu schaffen, die nur mit enormem finanziellen Aufwand wieder rückgängig gemacht werden können. Der Erste Bürgermeister ist in dieser Situation gefordert, entsprechend tätig zu werden. Darüber würden wir gern mit ihm diskutieren, selbstverständlich werden wir in dieser Diskussion sämtliche Bedenken der Menschen einbeziehen, die sich schriftlich an ihren Bürgermeister gewandt haben.
Wir würden es begrüßen, wenn es Ihnen gelänge, ein entsprechendes Gespräch zu organisieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Stadtteilbündnis "Fixstern bleibt!"
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BesetzerInnen
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