Protokoll des 1. Hamburger »Land-in-Sicht«-Treffens am 28.2.2002
01.03.2002 - Hamburger Vorbereitungskreis
[nächster Hamburger Treffen Mittwoch, 20.3. 19 Uhr (!) im Butt-Club (Hafenstraße 126)]
Bei dem ersten Hamburger »Land-in-Sicht«-Treffen kamen ca. 20 Leute.
Diskutiert wurde über:
- ein Stimmungsbild nach dem ersten bundesweiten Treffen.
- Dauer und Ort eines möglichen Camps
- Welche anderen Gruppen und Zusammenhänge sollen noch angesprochen
werden? und Vorbereitung der nächsten Treffen.
1. Stimmungsbild
Insgesamt waren die Eindrücke vom ersten bundesweiten Vorbereitungstreffen
positiv. In einer ersten Runde hat der Protokollant folgende Punkte
mitgeschrieben:
- Die Vorbereitung der »Land-in-Sicht«-Tage könnte im besten Fall Impulse
geben, nach dcr politischen Sprachlosigkeit der letzten Monate schon im
Vorfeld des Camps wieder mehr Zusammenarbeit und Aktionen hinzubekommen,
vor allem zu den Bereichen der inneren und äußeren gesellschaftlichen
Mobilisierung, dem Sicherheitsstaat und der Kriegspolitik.
- Es wäre gut, wenn es gelingen würde, ein größeres politisches Spektrum in
die Vorbereitung der »Land-in-Sicht«-Tage einzubinden. Vielleicht bietet ja
die anlaufende Mobilisierung gegen die Sozialkürzungen in Hamburg da einen
Ansatzpunkt.
- Mehrere Leute sagten, sie seien zwar von der Idee der
»Land-in-Sicht«-Tage sehr angetan, sähen aber noch nicht so ganz in welchem
Umfang das praktisch auch umzusetzen sei.
Damit ging's dann auch schon zum zweiten Punkt:
2. Dauer und Ort eines möglichen Camps
Noch unklar ist, welchen Umfang eigentlich das »Land-in-Sicht«-Camp bzw.
»Land-in-Sicht«-Tage haben sollten. Die Vorstellung, ein 10-tägiges Camp
organisieren zu sollen, löste bei einigen der Anwesenden erstmal ein
vernehmliches »Oh je« aus. Andere wandten ein, dass diese Frage so noch gar
nicht im Raum stünde. Vielmehr sei es sinnvoll, erstmal mit der
Vorbereitung von »Irgendetwas« anzufangen und die tatsächliche Dauer und
Umfang dann von der Mobilisierungsdynamik abhängig zu machen. Insgesamt
waren sich wohl alle einig, dass auch eine »kleinere Lösung« ok wäre.
Zu möglichen Orten für das Camp gab es eine kontroverse Diskussion, ob es
besser wäre, einen Ort in der Stadt anzustreben, oder ob ein Zeltplatz im
Umland günstiger wäre.
- Für den Ort in der Stadt spricht die öffentliche Sichtbarkeit. Ein Camp
auf der Moorweide würde mehr Aufsehen erregen, als eines in den Vierlanden.
- Allerdings wurde die Frage gestellt, od die Sichtbarkeit des Camps am Ort
oder eher an den Aktionen und Inhalten hängt.
- Gegen einen Ort in der Stadt spricht, dass die zu erwartende
Konfrontation mit den Bullen die Themen des Camps überlagern könnte und
dass vor allem die HamburgerInnen dann wahrscheinlich nicht kontinuierlich
am Camp teilnehmen würden, sondern immer wieder nachhause in die WGs zurück
gehen würden.
- Für den Wunsch, das Camp für intensive Diskussionen zu nutzen, spricht
ein kontinuierliches Camp an einem relativ ungestörten Ort.
- Alternativ wurde auch der Vorschlag gemacht, ein wanderndes Camp zu
organisieren.
- Angetan waren viele von der Idee, nach einer Fläche im Hafengebiet
Ausschau zu halten. Die Tatsache, dass man sich dann innerhalb des evtl.
leicht abzuschottenden Freihafengebietes befände, wurde erstmal als nicht
so problematisch eingeschätzt.
- Das Camp müsste auf jeden Fall in der Innenstadt präsent sein, evtl. über
eine Außen- oder Anlaufstelle.
3. Einladungen
Für die nächsten Hamburger Treffen soll intensiv versucht werden, einen
größeren Kreis von Leuten einzuladen.
- Die Einladungen sollen nicht nur über die Camp01-Liste geschickt werden,
sondern auch in die Gruppenfächer im Schwarzmarkt gelegt werden.
- Alle Anwesenden sollen sich darum kümmern, die Einladung direkt an
mögliche InteressentInnen weiterzugeben.
- Die Treffen sollten möglichst in den Lokalberichten, in der Zeck, in der
off limits und in anderen infrage kommenden Zeitungen angekündigt werden.
- Wo möglich, sollte nicht nur im Rahmen der Vorbereitungstreffen, sondern
auch mit/bei Aktionen für die Campidee geworben werden.
Konkret hieße das, die Campvorbereitung zu nutzen, um sich beispielsweise
an Aktionen gegen den Schill-Parteitag (im April) und gegen das für den
Sommer geplante Rekrutengelöbnis zu beteiligen.
- Um nicht nur einen leeren organisatorischen Rahmen zu organisieren, soll
es bei den zukünftigen Treffen immer einen inhaltlichen Diskussionsblock
geben. Dafür wurden folgende Themen bzw. Stichworte gesammelt:
- Kriminalitätsdiskurs / »Innere Sicherheit«
- 11.9. / Krieg
- Schengen-Grenzen in HH / EU / Globalisierung
- Rassismus / Ausgrenzung
- Kapitalismus
- Sozialkürzungen / gesellschaftlicher Umbau
Mit diesen thematischen Schwerpunkten sollen auch andere Gruppen noch mal
gezielt zu einzelnen Themen eingeladen werden.
- Die weiteren Treffen sollen alle zwei Wochen stattfinden an wechselnden
Wochentagen.
Beim nächsten Hamburger Treffen soll mit dem Thema Kriminalitätsdiskurs und
Innere Sicherheit angefangen werden. Dabei soll es um zwei Fragestellungen
gehen:
- Was bleibt von den linken Mobilisierungen gegen Sicherheitsgesetze,
Kriminalisierung und Überwachung? Welche Erfolge und welche Misserfolge gab
es? Was lässt sich aus den Aktionen lernen?
- Welches sind die Akteure des Kriminalitätsdiskurses? Wer pusht welche
Bedrohungsszenarien? Wie spielen die verschiedenen Parteien und Positionen
zusammen?
Über die Mailingliste soll dazu noch ein Papier verschickt werden.
Nach einem kurzen Disput, ob es sinnvoll sei, das nächste Treffen noch vor
dem bundesweiten Treffen am Sonntag, 17.3. zu machen, stimmte die Mehrheit
für einen späteren Termin. Das nächste Hamburger Treffen findet statt am
Mittwoch, 20.3.2002, wieder um 19 Uhr (!) im Butt-Club (Hafenstraße 126).
Neben der inhaltlichen Diskussion über das Thema Kriminalitätsdiskurs und
Innere Sicherheit sollte auf dem Treffen eine Terminliste für die weitere
Planung erstellt werden, in der festgelegt werden soll, bis wann sich
jeweils um folgende Punkte gekümmert werden muss:
- Plätze
- Anmeldung
- Pressekontakte
- Hardware (Zelte, Klos, Essen, etc.)
- Mobilisierung (Aufrufe, Plakate, etc.)
Für die Terminplanung des Camps wäre es sicherlich nicht falsch, den
Hamurger Tourismuskalender im auge zu behalten. Der gibt für den August
folgende Terminne her:
- Sommerdom: 26.7.-25.8.2002
- 4.8. HEW-Cyclassics
- 9.-12.8. HafenNacht - Ein Elbtraum (Zwischen England-Terminal und
Speicherstadt)
- 14.-17.8. Rheinland-pfälzisches Winzerfest Gerhard-Hauptmann-Platz
- 29.8.-1.9. Alstervergnügen
- 23.8.-1.9. Messe: Du und deine Welt