Protokoll Hamburger Treffen "Schill-Y-Out Days" 19.03.2002
27.03.2002 - Hamburger Vorbereitungskreis
TOPS:
- Zusammenfassung des Bundesweiten Treffen vom 17.03.2002
- Organisatorisches
- Resourcenabschätzung
- Diskussion Schwerpunktthema "Innere Sicherheit und gesellschaftliche
Formierung"
- Diskussion "Zentrales Camp versus dezentrale Organisation des Treffens
- Platzsuche
- Leftovers für`s näxte HH Treffen
- Termine
- Kurze Zusammenfassung des Bundesweiten Treffens (Siehe Protokoll
Bundesweites Treffen.
- Die Flüchtlingskaravane startet am 17.08.2002 in Bremen. Zeitlich und
räumlich bestünden somit ideale Voraussetzungen um gemeinsame
Aktionen/Veranstaltungen hier in HH zu machen. Es wird deshalb Kontakt
aufgenommen um heraus zu finden, ob es Interessen an gemeinsamen
Aktionen/Veranstaltungen gibt.
- 10 Gruppen(ganz oder in Teilen) und mehrere Einzelpersonen erklärten ihre
Bereitschaft die Schill-Y-Out Days organisatorisch und inhaltlich vor zu
bereiten. Somit ist von einer ausreichenden Basis hier in HH auszugehen und
somit den SYOD`s nix mehr im Wege steht. Es wird weiter versucht Kontakt zur
SOPO, Kein Mensch ist illegal und der Glasmoorgruppe aufzunehmen.
- Nach einer kurzen Zusammenfassung der Diskussion zum Thema "innere
Sicherheit und gesellschaftliche Formierung" auf dem bundesweiten Treffens.
Drehte sich die Diskussion zunächst darum, daß Ausgrenzungsprozesse
(rassistische, soziale, etc.) von einem nahezu einstimmigen
gesellschaftlichen Konsens getragen werden. Politische Interventionen
(praktisch, inhaltlich) mit dem Ziel diese Ausgrenzungsprozesse zu
skandalisieren wurden als äußerst schwierig eingeschätzt. Beispielhaft wurde
dies an den Aktionen gegen die Brechmitteleinsätze in HH durchgesprochen,
die bei allen Schwierigkeiten zumindestens in Ansätzen erfolgversprechend zu
sein scheinen (z.B. Mobilisierung der Ärzteschaft & des Pflegepersonals).
Als letzte erfolgreiche Intervention (?) gegen einen staatlichen
Sicherheitsdiskurs wurde die Kampagne gegen die Volkszählung benannt.
Darüber hinaus konnte innerhalb des Plenums erst einmal kein Themenbereich
innerhalb der verschiedenen gesellschaftlichen Diskurse um innere Sicherheit
ausgemacht werden, in denen linksradikale Intervention und Inhalte
anschlußfähig und erfolgversprechend eingeschätzt wurde. Uneinigkeit
herrschte darüber, ob das Ziel unserer Interventionen, eine
Bewußtseinsänderung in breiten Gesellschaftsschichten ist, oder es um
Polarisierung von unseren Inhalten gegen einen "gesellschaftlichen Konsens"
geht. Im folgenden ging es darum, daß die Diskurse um innere Sicherheit von
einer Reihe von Akteuren (z.B. Politik, Industrie, Einzel- und Großhandel,
DB, öffentliche Verkehrsbetriebe, Stadtentwicklern, etc.) umgesetzt,
getragen und z.T. dominiert werden. Es geht hier also um ökonomische
Interessen einerseits aber auf der staatlichen Seite m.E. auch um die
Entwicklung einer Ideologie, die der staatlichen Legitimation dienen soll.
Somit läßt sich neben der "zielgerichteten" auf reale Maßnahmen abzielenden
Politik feststellen, daß es der Politik in weiten Teilen auch um die
symbolische Besetzung eines Themenfeldes geht, um Kompetenz auszustrahlen
und die eigene Legitimation sicher zu stellen. Im Schlußteil ging es dann
noch einmal um die Frage, wie sich die nahezu uneingeschränkte Akzeptanz und
die gesamtgesellschaftliche Bereitschaft an Ausgrenzungsprozessen mit zu
wirken erklären läßt. Hier wurden als Stichworte, fehlende ökonomische und
gesellschaftliche Alternativen (Utopien), Abbau sozialer Sicherungsysteme
und somit kollektiverer Verantwortung hin zu einer nahe zu totalen
Individualiserung, genannt. Dieser Punkt blieb allerdings etwas nebulös und
bedürfte weiterer Auseinandersetzung. Soweit die Zusammenfassung der
Diskussion. Mir sind mit Sicherheit einige Punkte entfallen, aber die Disko
war lang und spannend, so daß ich nicht alles protokollieren konnte. Sorry.
- Es folgte eine Diskussion ob die SYOD`s in Form eines zentralen Camps
oder dezentral in Unterbringung und Organisation stattfinden sollen. Hierzu
wurde zuerst angemerkt, daß die Entscheidung für ein Camp schon auf dem
bundesweiten Treffen gefallen sei. Dem wurde entgegen gehalten, daß zum
einen das Verhältnis des bundesweiten Treffens zum HH Treffen nicht
hierarchisch ist und zum anderen das HH Treffen die Form der SYOD`s noch
nicht geredet hat. Im folgenden wurden also die Argumente ausgetauscht (
Hier einige Stichworte: - Dezentral hätte zwangsweise die Notwendigkeit
einer Vernetzung Vernetzung würde die HH Strukturen stärken Cross Over
Conference in Bremen als Beispiel für dezentrale Organisation Dezentrale
Organisierung scheint nicht organisierbar Zentrale Organisierung ist
sichtbarer Zentrale Organisierung bietet bessere Möglichkeit zum
diskutieren und austauschen [Ferienkommunismus] Großplenas sind
gescheitert). Es konnte erst einmal keine Entscheidung gefällt werden. Die
Befürworter einer dezentralen Organisation werden ihre Argumente noch einmal
zusammenfassen und auf der Liste Camp 01 veröffentlichen. Auf dieser
Grundlage soll denn noch einmal diskutiert und entschieden werden. Unklar
blieb allerdings auch das Verhältnis des HH Treffens zum bundesweiten
Treffen.
- Die Platzsuche wird von verschiedenen Kleingruppen durchgeführt.
Voraussetzungen für den Platz müssen sein: ca. 10000 m_, ca. 20 min zum HBF.
Es wurden verschiedene Gebiete verteilt.
- Stellungnahme der Hamburger Gruppen zu den SYOD`s (Motivation,
Notwendigkeit, Einschätzung, etc.) sollen die einzelnen Gruppen selber
schreiben. Finanzierung muß geklärt werden. Mobilisierung (Plakate, Artikel,
Flugis, Veranstaltungen )
- Schill-Y-Out Day vom 16.08 18.08.2002(Anfangswochendende), Bundesweites
Treffen 13.04.2002 (14.00 18.00 Uhr) & 14.04.2002 (10.00 14.00 Uhr)
vermutlich Hafen VOKÜ, HH Treffen 05.04.2002 (19.00 Uhr) Buttclub,
Vorbereitungtreffen für die Aktionswoche gegen Brechmittelvergabe 02.04.2002
(20.00 Uhr) Kölibri/GWA