land in sicht ordnungswidrige aktionstage 16. bis 22. august 2002 in hamburg

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PGA

02.08.2002 - gruppe i.n.ka.k.

In Seattle und den nachfolgenden "Großevents" (u.a. Prag 2000, Genua 2001) wurden die Anliegen dieser Bewegung auch von den Medien aufgenommen. Weniger deutlich erkennbar sind die Teile der Bewegung, die über abstrakte Gegnerschaft zur "Globalisierung" hinaus Herrschaftsverhältnisse kritisieren und angreifen möchten. Auch sind die zahlreichen lokalen Auseinandersetzungen um die Auswirkungen weltwirtschaftlicher Zusammenhänge weniger bekannt als die Proteste am Ort von Konferenzen. Es wäre deshalb wichtig, dass sich diese Kämpfe vernetzen und sich dadurch stärker aufeinander und auf das große Ganze beziehen: - Eine internationale Öffentlichkeit kann dazu beitragen, dass Proteste nicht im Kugelhagel der Staatsgewalt schlicht untergehen - Soziale Bewegungen, die sich ernsthaft aufeinander beziehen, können Erfahrungen austauschen, voneinander lernen, Verständnis für unterschiedliche Positionen entwickeln, Diskussionen vorantreiben - Eine Vernetzung von Bewegungen, die einander als gleichberechtigt betrachten, kann kritische und aufrichtige Solidarität ermöglichen und StellvertreterInnenpolitik verhindern helfen Dass dies nicht immer einfach, nicht frei von Widersprüchen, und ein langwieriger - aber auch vielversprechender - Prozess ist, zeigt das Beispiel People s Global Action (PGA).

PGA ist ein weltweites, dezentrales, loses Netzwerk von Basisbewegungen auf allen Kontinenten, ein Mittel für Kommunikation und Erfahrungsaustausch sowie zur Koordinierung von Aktionen. Diese Basisbewegungen haben sich auf fünf Prinzipien geeinigt: Ablehnung von Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus und religiösem Fundamentalismus; Konfrontation statt Lobbyismus zur Reform von Institutionen; direkte Aktion und ziviler Ungehorsam zur Unterstützung von Kämpfen um Respekt für das Leben und die Rechte der unterdrückten Menschen; Aufbau von lokalen Alternativen zum Kapitalismus; sowie eine dezentrale und autonome Organisationsstruktur. Die Dynamik von PGA und der Globalisierungsbewegung hat erstaunliche Beispiele von neuer Zusammenarbeit zwischen Gruppen in verschiedenen Ländern hervorgebracht. Das Netzwerk ist dann am stärksten, wenn es nicht sichtbar ist, wenn sich eine Dynamik aufgrund von vielfältigen Diskussionsprozessen entwickelt, die zu dezentralen Aktionen mit interkontinentalen Bezügen führt. Vom 31. August bis zum 4. September 2002 findet im niederländischen Leiden die zweite Europäische Konferenz von PGA statt - ein Treffpunkt für Basisbewegungen, Gruppen und Kollektive aus Europa, um sich zu aktuellen Themen wie Militarismus/Innere Sicherheit, Migration/Rassismus oder Organisationsweise und Kampagnen innerhalb der europäischen PGA-Strukturen auszutauschen. Vor der Konferenz in Leiden gibt es einen intensiven Vorbereitungsprozeß in Arbeitsgruppen, z.B. beim internationalen no border camp in Strasbourg, an dem sich möglichst viele beteiligen sollen. Unser AK auf dem Hamburger Camp soll die Idee und die Notwendigkeit internationaler Vernetzung diskutieren und die Erfahrungen aus vier Jahren PGA reflektieren. Es soll Raum für Interessierte geschaffen werden, um Ideen und Anregungen zur Konferenz auszutauschen. (Gruppe i.n.ka.k)

Kontakt: http://www.agp.org http://www.pgaconference.org http://www.aktionsinfo.de/weltwirtschaft/mailingliste/ Über den Tellerrand hinausblicken: Internationale Vernetzung herrschaftskritischer Bewegungen am Beispiel PGA (19.8., 18h)