13.08.2002 - Anonym
Wie weit ist Hamburg-Harburg von Afghanistan entfernt?
Seit den letzten 10 Jahren kommt die Bundeswehr viel herum in der Welt. »Deutsche Waffen, deutsches Geld schaffen nun Frieden in aller Welt!«, lautet hier die Parole. Die rot-grüne Bundesregierung hat sich in den letzten Jahren an zwei Angriffskriegen in Jugoslawien und Afghanistan beteiligt. Wir sind mit diesen Kriegen unter Beteiligung der Bundeswehr nicht einverstanden. Darum werden wir dagegen am Montag, den 19. August im Rahmen des Land-in-Sicht-Camps unseren Protest und unsere Auseinandersetzung in die Öffentlichkeit tragen. Die Frage lautet, wie diese medial perfekt inszenierten Theaterkriege als Kriege wieder präsent gemacht werden können: Als Kriege, in denen Menschen verletzt und getötet werden. Als Kriege, die alles andere als die menschenrechtssichernden Maßnahmen sind, als die sie verkauft werden. Dass diese Kriege irgendwo weit weg stattfinden und hier nicht real vorzukommen scheinen, ist ein Programm der Entwirklichung. Doch täuschen wir uns nicht: Diese Kriege sind nicht Außerhalb und Nirgendwo, sondern ein Teil dieser Welt. Jenseits unmittelbarer Interventionen, beispielsweise gegen die Führungsakademie der Bundeswehr, muss auch der verlogene Anti-Terror-Diskurs selbst, der diesen Krieg legitimiert, zum Thema gemacht und angegangen werden. Das Argument von George W. Bush, »alle, die den Terroristen Unterschlupf bieten, sind selbst Terroristen«, bedeutet zu Ende gedacht: Bombardiert Hamburg-Harburg! Dass Hamburg nicht bombardiert wird, Afghanistan aber schon, verwundert im Ernst niemanden. Warum eigentlich?