16.08.2002 - 1394
die medi-night verfolgt - das sei gleich zu anfang zugegeben, da es sich sowieso schon herumgesprochen hat - einen unterschwellig didaktischen ansatz: ihr ziel ist es, die teilnehmenden zu "erfolgreicherem" einsatz von medien zu verleiten. die frustrationen, die der nur zum surfen genutzte internetanschluss, die mühsam organisierte aber nun eher lästig-anspruchsbehaftete video-kamera und der doch auch nur knipsende digital-fotoapparat erzeugen, sollen umgewandelt werden in positiv schaffende (oder auch erfolgreich negierende) energien.
dass die medi-night trotzdem kein trockenes abend-seminar werden wird, ist nicht ihrer fragwürdigen und zudem höchst vagen inhaltlichen konzeption, sonden der kompetenz und dem charisma der referentInnen zu verdanken. zuviel sollte man allerdings auch nicht erwarten: vielleicht wird es doch nur ein etwas unstrukturierter, interessanter und unterhaltsamer abend, aber die bilder bleiben auch weiterhin verwackelt...
ein wie üblich namentlich ungenannt bleibender aktivist bei indymedia deutschland wird aus seinem alltag als moderator berichten: was da so an beiträgen reinkommt, was damit geschieht, was man sich eigentlich vorgestellt hatte was da kommen sollte, was gar nicht gut und was richtig gut kommt usw. es soll sich daraus sowohl eine lückenhafte und trotzdem interessante bestandsaufnahme des projekts indymedia.de, stand 19.08.02, als auch die eine oder andere anregung an die teilnehmerinnen bezüglich einer sinnhaften nutzung des mediums indymedia ergeben.
günther zint fotografiert seit über vierzig jahren z.b. die 'neuen sozialen bewegungen', aber auch die beatles, st. pauli und manches andere mehr. er wird von seinen erfahrungen als fotograf berichten, vom umgang mit den menschen vor der kamera, mit dem 'geklauten' bild, mit respektablen und weniger respektablen widerständen gegen die veröffentlichende linse. und vielleicht auch davon, was er sonst noch so erlebt hat.
das programm "45 minuten strassenschlacht ungeschnitten" von hybrid video tracks reflektiert die geschichte der linken videoarbeit in deutschland. dass mit der einführung der ersten tragbaren videokameras ende der 60er jahre jede und jeder zu alternativen medien-produzenten, zu herstellerInnen von gegenöffentlichkeit werden könnten, war nicht der erste und auch nicht der letzte medien-hype - die 'brecht'sche radiotheorie' lässt ebenso grüssen wie die angebliche demokratisierung der welt durch das internet. "45 minuten ..." zeichnet nach, wie sich der blick und das bild der akteurInnen von sich selbst, auf ihr medium und die abzubildende wirklichkeit mit der entwicklung der linken bewegungen stetig verändert hat.
Links:
http://de.indymedia.orgbr>
http://www.zintfoto.debr>
http://www.hybridvideotracks.org/index2.html
http://www.hybridvideotracks.org/2001/archiv/minuten.pdf