17.08.2002 - Pressegruppe
Hurra! Wir haben ein wunderschönes Gelände direkt an der Elbe im Hamburger Freihafen mit Blick auf die Hamburger Skyline. Versammlungszelte, die Volksküche, das Cafe-Zelt, weitere für den Campverlauf notwendige Infrastrukturzelte sowie über 70 kleine Zelte gehören zur Camp-Stadt, die bis Donnerstag morgen in unmittelbarer Nachbarschaft des Musicals "König der Löwen" residiert. An dieser Stelle werden wir unsere Diskussionen führen und von hier aus werden wir ausströmen um in Hamburg Unruhe zu stiften. Was das konkret bedeutet, ist in dieser Zeitung, die voraussichtlich bis Mittwoch täglich erscheint nachzulesen. Desweiteren kann man uns im Internet, aber natürlich auch direkt auf unserem Elbestrand-Platz besuchen, an der Beachparty teilnehmen und mit uns bei 30 Grad Celsius eine gekühlte Club-Mate zu schlürfen. Schutz vor der strahlenden Sonne bieten nur die Schatten unserer Zelte.
Wir haben, insbesondere abends und in der Nacht, einen schönen Ausblick und wir sind mit unseren Transparenten von den gegenüberliegenden Landungsbrücken für die Hamburger Bevölkerung, Tourist/inn/en, von Wasser aus für Kapitän/inn/en, Schiffsjungen und -mädchen sowie von Ordnungsbeamten gut sichtbar.
Allerhand Druck war nötig bis der oberste Beamte der Hamburger Innenbehörde Wellinghausen vom kategorischen Nein! eine 180 Grad Wendung vollzog und uns schließlich dieses Gelände anbot. Das hat seine Gründe. Wir ließen nicht locker. Immer wieder versuchten wir mit der Stadt in Kontakt zu treten, Versammlungen anzumelden und klagten schließlich gegen eine Absage des Bezirksamts Mitte. Wir suchten und fanden Bündnisparter/innen im bürgerlichen Spektrum, wir schafften Öffentlichkeit durch unsere taz-Beilage und Massenzeitung sowie durch unsere Pressearbeit. Dazu kommt unsere breite andauernde Mobilisierung. Schließlich kam es so wie in den Jahren zuvor. Bereits auf den antirassistischen Grenzcamps in Forst 2000 und Frankfurt 2001 vermittelte uns die Polizei unsere Wunschplätze oder half uns bei der Durchsetzung. Unsere Vorstellungen und Wünsche wurden erfüllt bzw. noch übertroffen. So auch dieses Mal. Es gab kein Interesse die Auseinandersetzung mit uns zu einem Politikum in Hamburg zu machen. Bestimmt hatten wieder Landes- und Bundesbehörden ihre Finger drin und gaben Anweisungen nach unten. Interesse an einem Gelände für uns haben offenbar nicht nur wir selbst. Ohne Platz wären wir ja dennoch gekommen und dezentral untergebracht wären wir für die staatlichen Stellen unberechenbarer oder auf der Moorweide bzw. auf dem Uni-Campus zu nah am Herzen der Stadt. Außerdem wäre das Konfrontationsniveau von Anfang an hoch.
Wie die antirassistischen Camps der vergangenen Jahre, an denen wir teilweise anknüpfen wollen, begann das Land-In-Sicht-Camp mit dem Erfolg, einen Platz erstritten zu haben, dementsprechend gut ist die Stimmung. Gegen Könige, Kaiserinnen und sonstige Machthaber/innen. Für Glück und Befreiung.