Forderungen der Bambule bei den
derzeit laufenden Verhandlungsgesprächen mit Staatsrat Wellinghausen.
Wir fordern:
die sofortige Rückgabe des Bauwagenplatzes Bambule und der
Vorwerk-sowie Leiszstr. oder die Schaffung eines geeigneten Ersatzplatzes
im Karoviertel.
-keine weiteren Räumungen:
es kann in einer Metropole wie Hamburg nicht angehn, dass kein legaler
Raum für alternative Wohn-und Lebensformen zugelassen wird.
- die Rückgabe der bereits geräumten Wagenplätze
Schützenstr. und Parciusweg oder die Schaffung geeigneter Ersatzplätze:
die Bambule war in diesem Jahr bereits der dritte! Platz der mit
fadenscheinigen Begründungen geräumt wurde. Die Bewohner/nnen
befinden sich ebenfalls in derselben unhaltbaren otsituation wie
wir.
Eine Verteilung auf noch bestehende Plätze ist unrealistisch,
da diese bereits voll sind und ausserdem in den nächsten 2
Jahren ebenfalls geräumt werden sollen.
Auch eine Zwangszusammenlegung kommt auf keinen Fall in Frage.
-die sofortige Einstellung aller Repressionsmassnahmen gegen Wagenleute
und Unterstützer/nnen:
Repressionen wie Observationen rund um die Uhr, grundlose Fahrzeugkontrollen
durch massives Polizeiaufgebot, agressive Verfolgung unsrer Wohnfahrzeuge
im Stadtgebiet Hamburg und Niedersachsen. Wahllose Knüppeleinsätze
der Polizei gegen Demonstrierende und auch unbeteiligte Personen.
Sichtprüfung von zugelassenen und rechtlich angemeldeten Fahrzeugen
sowie das Zulassen von Durchsuchungen und Presseaufnahmen in den
Wagen, widerrechtliche Festsetzung sind umgehend einzustellen.
-die sofortige Einstellung aller Verfahren im Zusammenhang mit der
"Bambule-Bewegung":
an den Haaren herbeigezogene Anklagen wie Landfriedensbruch, Widerstand
gegen die Staatsgewalt, gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr
etc. sind fallenzulassen. Das noch immer beschlagnahmte Fahrzeug
samt Bauwagen ist unverzüglich herauszugeben.
-die Legalisierung von Wohnen im Wagen:
eine sofortige Änderung des bestehenden Hamburger Bauwagengesetzes
sowie des Baurechts ist unumgänglich.Vertreibung und Kriminalisierung
sind weder eine angemessene Lösung noch ein souveräner
Umgang mit dem "Problem". Hunderte von Wagenbewohner/nnen
können sich nicht einfach in Luft auflösen!
- keine weitere Einschränkung des Demonstrationsrechts und
freie Meinungsäusserung:
es werden momentan eindeutig im Gesetz verankerte Grundrechte mit
Füssen getreten durch u.a. unrechtmässige Einkesselung
friedlicher Teilnehmer/nnen angemeldeter Demonstrationen,
wahllose Wasserwerfereinsätze, rechtswidriger Ingewahrsamnahmen,
agressives und unverhältnissmässiges Vorgehen der Polizeikräfte,
generelles Innenstadtverbot, willkürlich angewandte Präventionsmassnahmen
mittels Platzverweisen usw. Dies ist umgehend einzustellen.
-die sofortige Aussagegenehmigung für Staatsrätin a.D.Meyer-Reimers
durch den Senat:
der damalig zu Verhandlungsgesprächen mit der Bambule befugten
Staatsrätin wird vom jetzigen Senat ein Maulkorb verpasst.Es
wird ihr untersagt, im laufenden Prozess um die unrechtmäßige
Allgemeinverfügung als Zeugin auszusagen.Fr.Meyer-Reimers könnte
und würde eindeutig bezeugen, dass es Zusicherungen für
ein geeignetes, gemeinschaftliches Ersatzobjekt gegeben hat. Dies
leugnet der Senat, wenn er vor Gericht behauptet, es habe lediglich
"unverbindliche Moderationsgespräche" gegeben.
-den sofortigen Rücktritt des Innen-sowie Bausenators:
die jetzige Senatspolitik ist untragbar:Machtdemonstrationen und
Profilierungssucht statt menschen-und vernunftsorientierter Suche
nach Lösungsmöglichkeiten. d.h. Versagen bei Flüchtlings-Drogen,
Sozial und Jugendpolitik usw. Durch seine bisherigen Amtshandlungen
beweist dieser Senat eine unglaubliche Inkompetenz,mit bestehenden
oder selbstkonstruierten Problemen umzugehen. Es ist nicht hinnehmbar,
dass sozial schwache, nicht der "Norm" entsprechende und
"ins Bild passende" Menschen als menschlicher Müll
gesehen und behandelt werden, der einfach entsorgt werden muss.
Quelle: Indymedia
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