1.000 demonstrieren gegen
rechten Mord in Saalfeld
Saalfeld. Mehr als 1.000 Menschen gedachten am Samstag, den 28. März, der
14jährigen Jana G., die zwei Tage zuvor im Saalfelder Stadtteil
Gorndorf von einem 15jährigen rechtsorientierten Jugendlichen
erstochen wurde.
Die Redner warnten vor einer rechten Normalität, in der Morde
an Andersdenkenden und Andersaussehenden, AusländerInnen und Linken
möglich und immer häufiger wurden. (
)
Wer weitere Gewalttaten gegen Andersdenkende auch in Zukunft verhindern
wolle, dürfe nicht schweigen, sondern müsse der organisierten
Rechten den Nährboden entziehen. Sie brachten ihre Hoffnung zum
Ausdruck, nie wieder in Saalfeld aus diesem Grund demonstrieren
zu müssen. Die Behauptung der Behörden, die Tat habe keinen politischen
Hintergrund, greife zu kurz. Der Täter gab bei seiner Vernehmung
an, sich als rechts einzuordnen und Jana als links. Der Anlaß
für seine Tat sei eine Beleidigung durch Jana als "Scheiß Fascho im Herbst des Vorjahres gewesen. Auch die Polizei teilte mit,
der Täter habe sich bei den Rechtsextremisten etablieren wollen.
Bereits unmittelbar nach der Tat hatten Rechtsextremisten den
FreundInnen des Opfers angedroht, sie "ebenfalls abzustechen. Auch TeilnehmerInnen der Mahnwache am Freitag wurde von Neonazis
gedroht: "Euch kriegen wir auch noch!
Die Niederlegung von Blumen am Tatort durch die NPD sei eine Verhöhnung
des Opfers und müsse als taktische Entscheidung gewertet werden,
so das Bündnis. (
)
Als "ungeheuerlich bezeichnete das Saalfelder Bündnis gegen Rechts den Vorwurf der BILD-Zeitung, Antifaschisten hätten den Mord
an Jana zu verantworten. Mit diesem Entlastungsargument gebe die
BILD-Zeitung der organisierten Rechten Rückhalt für weitere Gewalttaten.
Auch in Jena und Berlin fanden am 27. März Gedenk- und Protestveranstaltungen
statt.
Bündnis gegen Rechts Saalfeld |