Reclaim The Street
Bielefeld. Ein Großaufgebot der Polizei bemühte sich am 25. April vom Nachmittag
bis in die späte Nacht hinein, am Bielefelder Siegfriedsplatz
ca 300 TeilnehmerInnen der Reclaim The Street Party des Anti A 33 Hüttendorfes festzunehmen.
Ursprünglich sollte die Party am Bielefelder Hauptbahnhof beginnen.
Trotz ordnungsgemäßer Anmeldung verbot jedoch die Bielefelder
Polizei spontan die Veranstaltung, so daß die HüttendörflerInnen
in kleinen Gruppen zum Siegfriedsplatz zogen, um dort weiterzufeiern.
Doch auch hier trafen sie auf wenig Verständnis seitens der Polizei.
Unter dem Vorwand der Ruhestörung und des Barrikadenbaus kesselten
sie die Anwesenden ein, um sie anschließend nach mehreren abgelehntenVerhandlungsangeboten
der VeranstalterInnen zu verhaften. Wie üblich gingen die Einsatzkräfte
dabei nicht gerade zimperlich vor: vom Schleifen über den Asphalt
und Verdrehen der Arme, über Einsatz von CS Gas bis hin zu sexueller
Belästigung von Frauen reicht die Palette der Gewaltausübung der
Polizei. 165 Verhaftete wurden über Nacht in polizeilichen Gewahrsam
genommen und erst am nächsten Morgen wieder freigelassen. Einige
von ihnen werden mit Verfahren wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt
u.a. zu rechnen haben.
Während am 29.4. als Reaktion auf den Polizeikessel eine Demo
mit ca. 300 Menschen stattfand, zu der u.a. die Linke Liste der Uni Bielefeld und Bündnis 90/die Grünen aufgerufen hatten, versuchte die Bielefelder Polizei immer noch
ihr Handeln vom Wochenende zu rechtfertigen. Entschieden wies
sie die Vorwürfe der Bielefelder Grünen zurück, sie habe bei der Auflösung der Demo die Verhältnismäßigkeit
nicht gewahrt. Im Gegenteil, erst durch das besonnene Vorgehen
der Beamten sei eine weitere Eskalation mit unabsehbaren Folgen
verhindert worden.
Eine Presseerklärung des Anti A 33 Hüttendorfes befindet sich im Internet unter:
http://www.nadir.org
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