"Die verlief ohne größere Zwischenfälle!" sagte Jakobs. Der Politiker war Augenzeuge der Räumung. In der Ordnungsverfügung heiße es so Stadt-Sprecherin Regina Thielemann daß das gesamte Grundstück mit Exkrementen von Hunden und Menschen, verdorbenen Speise- und Lebensmittelresten, Abfällen, Sperrmüll und Schrott in Höhe bis zu drei Metern auf dem Hofgelände verunreinigt ist" Jakobs kündigte sofortige Entrümpelung und Rattenbekämpfung an.
Als Stadtkonservator Andreas Kalesse gestern gegen zehn Uhr das geräumte Domizil in Augenschein nahm. stellte er fest: "Die Hoftür zur Straße wurde zertrümmert" "Damit ist bei der Räumung historische Bausubstanz zerstört worden."- Weil das Haus zu den denkmalgeschützten Bauten der Zweiten Barocken Stadterweiterung zähle, hätte sein Amt vorab über die Maßnahmen informiert werden müssen. Kalesse: "Wie können wir Hausbesetzern die Zerstörung geschützter Bausubstanz vorwerfen, wenn die Stadt so handelt?" "Ein Versäumnis", gesteht Jakobs. "Darauf hätte Rücksicht genommen werden müssen." Drohende Seuchengefahr hätte aber ein schnelles Handeln notwendig gemacht. "Wir werden aber die hofseitige Tür vorsichtig heraushebeln, damit wenigstens sie später restauriert werden kann."
Die Polizei prüfte gestern, ob die Hausbesetzer weitere Straftaten begangen haben. "Es besteht Diebstahlsverdacht", so die Sprecherin der Polizei, Angelika Christen. Es müsse jetzt die Herkunft von sichergestellten Gegenständen ermittelt werden. "Darunter sind auch hochwertige Fahrräder."
Das Liegenschaftsamt hatte am 9. Juni, nach dem Verstreichen der letzten Frist zur freiwilligen Räumung, Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen Unbekannt er stattet Der Grund: Die Stadt will endlich das Haus verkaufen. Der Käufer aber wollte weder eine be- setzte Immobilie noch, so Clais Henning von Mirbach, eine Müllkippe kaufen.
Die 16 Hunde der festgenomme nen Besetzer haben gestern eir neues Heim in einem Inzwischen legalisierten Haus an der Dortustra ße 65 erhalten. Zwölf Häuser sind noch besetzt. Noch eine Woche vor der Räu mung hatte die Grüne Liga einer Spendenaufruf für die "Dortu s' gestartet. Liga-Sprecher Norbert Wilke: "Wir unterstützen Projekte alterbativen Wohnens!"
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