Ist es wirklich so aussichtlos?
Erscheint es nur uns, so, daß die Wut größer wird,
während organisierte Gruppen die Auflösung erklären
Ist es nicht so, daß breite Teile der Bevölkerung
nicht mehr dazu bereit sind, die hier geschaffene Realität zu
akzeptieren, das die objektiven
Verhältnisse auf der Kippe zu Veränderung stehen? Fragt
sich nur, wohin die Reise geht.
Vieles befindet sich in einem Prozeß der Veränderung,
daß bekommen wir täglich mit, Kämpfe in den sozialen
Bereichen brechen auf, seien es die
Kämpfe an den Schulen, Unis oder im produktiven Bereich.
Nur heilt dies nicht unbedingt, daß soziale Emanzipation
freigelegt wird, wie Steine auf MigrantInnen am
Bau erst kürzlich wieder deutlich gezeigt haben.
Das Wollen wir mit unserem Papier, das wir als Fortsetzung unseres
ersten begreifen, auch nicht sagen.
Nur das hier gerade auch unsere Chance liegt.
Schaffen wir es an der Schwelle ins nächste Jahrtausend, den
aufbrechenden Kämpfen eine revolutionäre Richtung zu
verleihen, oder ist es nur der erneute Anfang historischen
Scheiterns?
Und dann natürlich wie die Überschrtift schon besagt, die
Frage, welche Rolle spielt hier militanter und bewaffneter Kampf.
In Folge des sich neuzusammenstzenden Wirtschafts-gefüge
Europas, verrückt sich auch vieles im sozialen Zentrum, der hier
lebenden Menschen.
Nicht nur, dass ein Großteil zur nicht mehr notwendigen
Arbeitskraft wird, nein, auch die Entfremdung nimmt all-mälich
zu, die Verinnerlichung staatlicher Verhältnisse bekommt
Brüche, was wiederum nicht heißen soll, das die
Brüche damit zwangsläufig emanzipatorisch sind. Nur ist es
objektiv ersichtlich, daß Ladendiebstahl zunimmt,
der Glaube an den Staat bergab geht und immer mehr Menschen die
VerliererInnen eines Prozesses werden, an dem sie nie wirklich Teil
hatten.
Dies zeigt sich auch an der immens hohen Prozentzahl von
WahlboykottierInnen.
"(...)Aber glaubt denn irgendwer, daß in unseren
Ländern, nach diesen Jahrhunderten der Zurichtung zum Objekt des
Kapitals, jemand aufsteht und rebelliert für die Schaffung
vernünftiger Verhältnisse im Weltmaßstab, nur weil
man mit dem bißchen Geld nicht hin kommt?
Wir gehen nicht davon aus. In unseren Ländern entsteht erst dann
wieder eine revolutionäre Kraft, wenn es uns gelingt, Energien
der Revolte gegen die Erniedrigung zum Objekt freizusetzen. Erst
dann, wenn der Betrug den wir erfahren begriffen wird, daß uns
nicht nur der Mehrwert aus unserer Arbeit gestohlen ist, sondern
damit auch die Möglichkeit, aus diesen von uns geschaffenen
gesellschaftlichen Reichtum mehr zu machen, als die bloße
Existenzsicherung. Die Möglichkeit Subjekt zu sein, die
Perspektive Kommunismus. Diese Perspektive ist, auch wenn es uns fast
niemand glaubt zum Greifen nahe. Aber genau das ist das Problem,
daß die materiellen Voraussetzungen vorhanden sind, aber die
produktivste Kraft nicht: Die sich von der bürgerlichen Ordnung
und Moral, von der kapitalistischen Produktionsweise und Herrschaft
emanzipierende Bewegung der Unterdrückten. Wir reden von der
subjektiven Seite der objektiven Bedingungen und Möglichkeiten.
In diesem Widerspruch bewegt sich alles bei uns.(...)" (Kein
Friede; Ausgrenzung ist nur ein anderes Wort für soziale
Vernichtung)
Real gesehen erscheint eine faschistische Massen-mobilisierung
wahrscheinlicher als eine revolutionäre. Trotzalledem ist nicht
entschieden, wohin die Entwicklung gehen wird.
Diese Schlacht muß noch geführt werden, und wir
können nur siegen, wenn wir da sind, auch für die Menschen,
mit denen wir so gar keine Gemeinsamkeiten besitzen.
Vieles liegt im Graben sozialer Abschottung verbud-delt und das nicht
erst seit 1997 - aus ihm kann kollektiver Sprengstoff für eine
klassenlose auf Räten aufgebaute Gesellschaft entstehen, aber es
wird nicht einfach werden!
Die Frage der Organisierung
Vieles innerhalb der Gesellschaft
verschiebt sich vertikal und horizontal.Alte Muster greifen nicht
mehr.
Demnach ist eine Politik, die sich heute neu zusammensetzt auf
Nimmernsland, sie muß alte Konzepte eingehenst analysieren, um
das in ihnen liegende Verwertbare für die neue Situation zu
übernehmen und verbinden, mit neu entwickelten Ansätzen.
Das gilt für "legale" Arbeit ebenso, wie für die
"illegale", um mit diesen Kategorien gleich einmal
zu Beginn aufzuhören, wollen wir unsere Überlegung
darlegen:
Eine Politik für die Zukunft, will sie dem Europa des Reichtums,
der wenigen Gewinner, der tausen VerlierInnen wirklich
gefährlich werden, solch eine Politik braut die
Konspirativität und das von Beginn an. Deshalb glauben wir,
daß sich die Einteilung von "legal",
"illegal" ganz anders stellt.
Es ist nunmal nicht das
Gleiche, ab radikale Politik sich im Stadium völliger
Durchkapitalisierung des
gesamten Lebens entwickelt oder eben nicht. Wir wollen die
Überwachung, in ihrer heutigen Ausprägung nicht
überwerten, das ist nicht unsere Sache, können sie aber
auch nicht ignorieren.Noch erschwerend ist die
momentane Situation: Aus einer kleinen linksradikalen Szene bekommt
der Staatschutz viele Entwicklungen
mit.
Ist es notwendig ihm auch noch die Personen vor die Nase zu stellen ?
Ein konspirativer Rahmen bedeutet nicht Militanz oder bewaffneter
Kampf. Es ist ein Raum, indem abseits
staatlicher Überwachung Gedanken und Strategien für
revolutionäre Politik gemacht werden können.
Wir hoffen dass die Worte und Inhalte wiedergefährlicher werden
als die Waffen. In diese Diskussionen laufen die Vorstellung, wie in
einem langwierigen Prozess der gesellschaftlichen Organisierung von
unten, das Europa von oben zerschlagen werden kann und eine neue
Gesellschaft aufgebaut.
Und da glauben wir, dass es etliche Möglichkeiten gibt, die es
zusammenzubringen gilt.
Um dieser Vorstellung Plastizität zu verleihen:
Ihr seit ein neu gegründeter konspirativer Zusammenhang. Einige
von euch machen Antifa. Andere sind aktiv an
der Uni, andere vielleicht an der Schule und wieder andere in der
Produktion.
Ihr diskutiert die Konzepte revolutionärer
Politik durch und tragt das zusammen, was ihr als sinnvoll für
die jeweilig spezifische Situation erachtet. Solltet ihr
Gemeinsamkeiten erarbeitet haben versucht ihr es umzuseten, jede und
jeder in seinem Bereich. Trifft es auf Resonanz, so liegt iht
richtig, zeigt sich das Gegenteil so liegt ihr falsch.Es geht um die
permanente Weiterentwicklung von Konzepten, Stillstand ist der erste
Schritt in die vielleicht falsche Richtung, muß es aber . nicht
zwangsläufig sein.In bestimmten Zeiten erweisen sich feste
Konzepte über eine lange Dauer hinweg als die Richtigen.
Ihr versucht euch zu verankern, in eurem Stadteil, in der Uni, im
Betrieb, an der Schule etc. Niemand weiß von eurer
Konspirativität. Langsam versucht ihr konspirative Zellen in
diesen gesellschaftlichen Bereichen aufzubauen. Die Leute der
unterschiedlichen Zellen kennen sich nicht. Die
erste Priorität hat rev. Politik. Verschiedene
Einschätzungen sollten die Organisation stlndig weiterbringen,
ihr den Antrib für die Politik geben.
Ausgehend von einem solchen Geflechte analysiert ihr ...
... die
Stimmung an der Basis, tragt zur Radikalisierung von Kämpfen bei
und interveniert dort militant bzw. bewaffnet, wo der Rahmen des
"legalen" Kampfs an seine Grenzen stößt.
In jedem Fall kommt diese Politik aus dem gesellschaftlichen
Prozeß und steht nicht stellvertretend für diesen.
RAF, RZ/Rote Zora, Bewegung 2.Juni, allel Gruppen die mehr oder
minder für eine isolierte Politik standen, vergleicht man/frau
es mit Ländern wie Italien oder Lateinamerikas.
Dort war und ist der militante/bewaffnete Kampf gekoppelt an dem
Leben der Menschen..
Er entspringt aus der Fabrikpus dem Dorf und hat so eine von vielen
getragene Ausrichtung.
In den Herzen und Köpfen tausender lebt er weiter, bei Alten,
Jungen und Kampfunfähigen. Der Kampf entsprang "aus der
Mitte" der unteren Gesellschaft und ist Teil des Ganzen.
Es ist nun einfach was anderes, wenn die ganze Fabrik hinter einer
Entführung steht.
Bei uns waren es immer nur kleine Teile der radikalen Linken, mit
denen ein revolutionärer Durchbruch nicht mal annähernd
möglich war. Und das war Ergebnis eines zu kurz greifenden
Kampfes bzw. Konzeptes.
Wie, wann und wo wir uns organisieren ist eine politische Frage
In diesem Sinne finden wir es falsch
"sozial-revolutionären Seperatismus" als Antwort auf
nicht mehr stattfindene militante/bewaffnete Politik zu initiieren,
wie es in dem Papier "zu birgit hogefeld", Interim 411, von
einer militanten Gruppe vorgeschlagen wurde.
In dem Papier heißt es, "(...) Uns geht es zunächst
um die Organisierung der Menschen und Gruppen, die an einem
radikalemanzipatorischen Ansatz ausdrücklich Interesse bekunden
bzw. bei denen wir jenes vermuten(...)".
Der Seperatismus ist nur die Ausgangsbasis für sich entwickelnde
Kämpfe.
Dabei betonen die GenossInnen, "(...)
uns schwebt kein isoliertes und auf sich selbst bezogenes
subkulturelles Milieu vor, das sich abschottet und unzugänglich
ist." Nur ist unsere Frage, wie glaubt ihr denn das
bewerkstelligen zu können?
Ist es nicht der falsche Ansatz eine Ausgangsbasis zu schaffen,
für all jene die bereit sind zu kämpfen, ohne dabei
parallel dort Kämpfe zu initiieren, wo die Widersprüche
radikal aufeinandertreffen?
Kann es nicht der Fall sein, daß viele nicht die
Möglichkeit haben an Orte des Widerstands zu gehen, daß
sie
abgeschreckt, von dem coolen Gehabe vieler MitkämpferInnen sind?
Wir glauben, daß Rebellion etwas alltäglich, sich langsam
entwickelndes ist. Und das Auflehnung, dort stattfinden sollte, wo
eine neue Gesellschaft entsteht. Oder wer glaubt ihr, wird
später einmal die Schulen selbstverwalteten, bestimmt, was
produziert, und gemacht wird?
Versteht uns nicht falsch, wir empfinden, die heftigen Abgrenzungen
zwischen, den verschieden Gruppen auch beschissen,
begrüßen eine Annäherung, wo auch immer sie
stattfindet.
Strategien entwickeln sich im großen Rahmen, von wenigen
gemacht bleiben sie unvollständig.
Aber wir glauben, daß dies im gesellschaftlichen Unten
stattfinden sollte, ebenso wie in der Szene. Arbeitet die Szene etwa
nicht? Geht sie nicht in die Schule oder auf die Uni? Führt sie
etwa ein Doppelleben, in der Freizeit die Revolution?
Wir glauben ein solcher Ansatz ist vielversprechender,
gefährlicher und radikaler.
Wie nun militanter/bewaffneter Kampf entsteht sollte sich gar nicht
mehr so stellen, wie früher, er ist abhängig, von der
Entwicklung.
Wobei zu jederzeit militante Aktionen laufen können, aber mehr
aus Übungszwecken und zweitrangig als Agitation. Die Ziele
müssen aber sehr genau bestimmt werden.
Der konspirative Zusammenhang wird nach "getaner Arbeit" zu
Koordinierungstelle.
Unser Bild davon ist, daß es viele Zellen an der Schule, im
Betrieb, an der Uni, in den Stadtteilen gibt.
Sämtliche Zellen der verschieden Bereiche haben nochmals extra
Treffen. Je ein/e Delegierte/r kommt im Prinzip der Rotation zum
klandestinen Schul-, Uni-, oder Arbeitstreffen. Dort werden die
Zellenentschlüsse durchdiskutiert und an die jeweilige Situation
angepaßt.
In dem anfänglichen Zusammenhang dürften verschiedene...
... Bereiche vetreten sein. Hier trifft sich ein abgesandter des
klandestinen Schultreffens mit einer Abgesanten des Arbeits- und
Unitreffens. Damit wird ermöglicht, das gemeinsames Verhalten
umsetzbar ist der gemeinsamen Aktion liegt die Stärke,
streikende SchülerInnen unterstützen antirassistische
Kämpfe mit ArbeiterInnen im Betrieb etc. Es gibt hier die
verschiedensten Möglichkeiten.
Wir verstehen einen solchen Zellenaufbau als anzustrebendes Projekt
für die Zukunft. Das heißt für uns nicht die Zeit bis
dahin untätig rumzusitzen. Wir sind die letzten die
Däumchen drehen, wenn z.B. die Botschaft in Peru gestürmt
wird. Der konspirative Zusammenhang kann zu solchen Anlässen
loslegen. Auch in der Phase entwickelter gesellschaftlicher
Kämpfe können Aktionen mit
hohen Symbol wert umgesetzt werden. Wir denken dabei an Sprengung von
Knästen, wie die RAF es 93 machte und das K.O.M.I.T.E.E. es im
Frühjahr 95 versuchte. Im allgemeinen aber geht es um radikale
politische Ansätze in den verschiedenen ereichen, wobei, um das
hier noch hinzuzufügen Antifa und Anti-AKW auch eine Rolle
spielt. Revolutionäre Politik, entfaltet sie eine Sprache, die
viele verstehen, die viele überzeugt, wird das Ganze sein,
Militanz die Nebensache. Die Uhr steht auf 5 vor 12.
Unser Anliegen ist es, auf der Grundlage dieser Gesellschaft, so
beschissen sie nun auch mal sein mag, zu kämpfen.
Dort wo Widerstand aufbricht, sieht es meist gar nicht mehr so
schwarz aus. Und es kommt hinzu, daß solche, aus den sozialen
Prozessen entsprungene Kämpfe, wirkliche Perspektive besitzen.
Sie finden statt mit Leuten aus dem Alltag, spinnen ihr Netz, um die
Situation, in der sie sich befinden, um sie neu zu schaffen..
Sitzen in eurem konspirativen Zusammenhang z.B. Leute in der Schule
und existiert ein schulweite Vernetzung, geht die Arbeit, der Kampf,
um die Herzen und Köpfe los. Indem Zusammenhänge plausibel
dargestellt werden finden sich überall vertrauensvolle
GenossInnen. Mit ihnen wird die Zelle aufgebaut. Aus ihnen
entspringen die Impulse für radikale Kämpfe. Über die
Zelle hinaus wird es legale Zusammenhänge geben. Es ist ratsam,
daß hier zumindest eine Person sitzt. Diese Person kann
Stimmungen aufgreifen, sie an anderen Schulen, in denen auch Zellen
entstanden sind vermitteln. Gibt es jetzt einen Streik und bestraft
ein Direktor SchülerInnen wegen ihrer Teilnahme, so innen die
Zellen koordiniert loslegen, halten sie es für angebracht. Wann
der Zeitpunkt da ist müssen alle entscheiden und genau
abschätzen. Es muß darum gehen, daß die Militanz,
nur noch eine Hilfe wird, den gesamten Prozeß voranzubringen,
und nicht mehr. Scheint es so, daß viel Sympathie da ist, kann
Direktors Auto brennen.
Um einer solchen Aktion kollektive Basis zu verleihen hängen
z.B. am nächsten Tag an vielen Schulen Transparente mit dem
Bekenntnis aus.
Dieses Beispiel ist übertragbar.
Im Prinzip ist die Aufgabe
revolutionäre Kämpfe da zu entwickeln, wo die
Widersprüche existieren.
Die bewaffneten/militanten Kämpfe sollten von dort
ausgelöst und auch dort verankert sein. Es geht im Sinne um eine
Demokratisierung bewaffneten Widerstands.
Kommt es nur uns so vor,
daß militantes Auftreten zum Ausdruck verlorengegangener
gesellschaftlicher Kämpfe geworden ist?
Wenn schon die Spießer nicht mitziehen, so sollen sie uns
zumindest nicht überhören. Ist es nicht die Sackgasse
militanter Politik, wenn Radikalität zum Ersatz für die
eigene Niederlage wird.
Befriedigung des eigenen Gewissens, anstatt Kampf um radikale Veränderung.
Der Molowcocktail mit höchster Flamme liegt nicht im ersten Wurf.
Wirft mensch in aber aus vielen Händen, so vermag sein Brand
lange zu verweilen.
Wenn wir Ober bewaffneten/militanten Kampf reden, dann reden wir
meist nicht über seine ständige Existenz, Für uns
beginnt er dort, wo der Brandsatz zündet, die Pistole
abgedrückt wird.
Ist es aber nicht so, daß der bewaffnete Kampf schon weitaus früher da war?
Als Kampf gegen uns alle. Atomkraftwerke, auf uns gerichtete Waffen sind. Hunderte von SchülerInnen sich jedes Jahr umbringen. Frauen vergewaltigt werden. Zehntausende tot auf den Straßen liegen bleiben, nur damit das Tempo eingehalten wird. War es nicht schon immer so, daß Tote in dieser Anzahl immer nur auf unserer Seite zu beklagen sind.
Demnach müssen wir das traurige Resümee ziehen: Wir haben viel zu spät begonnen bewaffnet zu kämpfen! Und dann kam der bewaffnete/militante Kampf. Er konnte aber nicht Ausdruck von den sozialen Unten sein und verlor so seine Wirkung. Deshalb ist es heute möglich diese Fehler auszugleichen.
Dem Europa der sozialen Vernichtung unsere Kämpfe für vollständige Umgestaltung entgegenwerfen
Das Europa, wie wir es im nächsten Jahrtausend erleben, kennt
keinen Raum mehr. Nicht für uns, und schon gar nicht für
MigrantInnen anderer Länder.
Sie sind überflüssig und das in fast jedem Land,
Unterschiede bestehen, aber die Grundstruktur bleibt die selbe.
Deshalb ist es auch so wichtig, internationalistische Politik zu
machen, den Standort Deutschland seinen nationalistischen Gehalt zu
entreißen. Ein gemeinsames Unten aufzubauen, militant und
bewaffnet, in ganz Europa..
Beginnen tun wir ganz Unten, ganz klein, um langsam den Prozeß
voranzutreiben. Schrittweise vernetzen sich die sozialen Kämpfe
städteweit, länderweit bis hin zur bundes- und dann
europaweiten Vernetzung.
Dabei ist es wichtig, verschiedene Kämpfe zusammenzubringen, so
daß beispielsweise beim Einmarsch türkischer Soldaten in
den Irak, reagiert werden kann. Streiks in den Schulen, Betrieben und
Unis. Militante Kämpfe in ganz Europa.
Aber der Grundsatz bleibt, die Revolution dort zu machen, wo mensch
lebt, das hilft den Befreiungskämpfen an anderen Orten viel
mehr.
Wir begrüßen es, wenn Euromärsche zum EU-Gipfel
aufbrechen, müssen dem aber hinzufügen, daß wir uns
nicht mehr erwarten als eine Annäherung.
Aus diesem kann und wird keine neue Kampfphase entstehen.
Diese müssen wir uns schon selbst aufbauen.
Bei Politik die in die Herzen und Köpfe der Menschen geht, in
der sie selbst Subjekt werden, stellt sich auch die Frage von
"Militanz ja oder nein" ganz anders.
Alle, die eine wirkliche Veränderung wollen, die überzeugt
sind von den Zielen, werden die Notwendigkeit erkennen
Sie ist nur noch Ergebnis eines gemeinsam entwickelten Kampfes gegen
das Europa der Verelendung.
Eine uns aufgezwungene Angelegenheit. Es ist die Macht (patriachale
und kapitalistische), die nie anders sprechen konnte, wir verteidigen
uns lediglich selbst. Und greifen an für eine neue, eine
befreite Welt.
Auch müssen wir uns nicht mehr rechtfertigen, kommen die
Aktionen, von den Menschen selbst.
Illegale Radiosender, die eine Stadtteilzelle verbindet, mit zuvor
gemachten Aktionen, schaffen Vermittlung, um noch breitere Wirkung zu
entfalten kann.
Genauso sind es die alltäglichen Strukturen. Sie verbreiten
Diskussionen, drucken sie ab in einer Betriebszeitung oder vermitteln
sie weiter durch die Uni-Sprechanlage.
Eine Vielzahl von Möglichkeiten steht bereit genutzt zu werden.
Unserer Meinung nach ist es nicht sinnvoll eine Guerilla aufzubauen,
sondern viele.
Auch glauben wir, daß diese Teil sein müssen, eines noch
zu schaffendem Projekts. Isoliert können sie keine Gefahr
darstellen und erscheinen auch als zu kurz greifend, wie die
Vergangenheit gezeigt hat.
Ist eine revolutionäre Politik, wie wir sie anstreben, weit
fortgeschritten können z.B. "Volksbefragungen" (dort
wo Kämpfe verankert sind) initiiert werden, ob eine Zelle
militant oder bewaffnet loslegen soll. Ähnlich wie es die EZLN
in Chiapas macht, wird Guerilla damit Teil eines revolutionären
Untens.
Das meinten wir mit Demokratisierung bewaffneten Kampfs. Sollte so
etwas wirklich in breiten Kreisen umgesetzt werden sind alle
Guerilla, dem Gegner wird die Konfrontation an allen Stellen seines
Lebens treffen.
Zum Abschluß
Dieser Text ist eine Zwischenbilanz. Die Diskussionen unter uns sind noch lange nicht ausgereift, werden sie auch wirklich erst sein, wenn viele sich äußern, vor allem dort, wo die Widersprüche, so unerträglich aufeinanderknallen Auch fehlt die Thematisierung der Patriachatsdiskussion und des antirassistischen Standpunkts. Die Zukunft wird hoffentlich Ausgleich schaffen.
Juni 1997
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