Gruppen aus verschiedenen Spektren arbeiten (zumeist unabhängig voneinander) daran, daß dieses Jubiläum nicht unwidersprochen zu all den Schweinereien, für die Siemens steht, abläuft.
Anfang des Jahres fanden aus diesem Anlaß bereits mehrere Aktionen statt, von klandestinen Nachtaktionen (gelungen fanden wir die Umgestaltung des Denkmals in Siemensstadt) über die recht kämpferisch dahergekommene Anti-Siemens-Demo am 8. Februar mit überregionaler Beteiligung und den verschiedenen Aktionen rund um die Aktionärsversammlung. Im März kam der Castor und seither ist es nicht nur zum Thema Atom sondern auch um Siemens wieder relativ ruhig geworden. In der Vergangenheit ist es Siemens immer wieder gelungen sich in der Öffentlichkeit als Saubermann zu präsentieren. Uns wird schlecht bei dem Siemens-Werbeslogan "Wir sind eine Familie", bei all dem was sich dieser Konzern geleistet hat und immer noch leistet:
Ob es die kürzlich zum wiederholten Male von Siemens zurückgewiesene Forderung nach Entschädigung der Zwangsarbeiterlnnen, die Rolle des Konzern im 3.Reich, oder die aktive Rolle der "neuen" Siemens-Stiftung am Aufbau einer intellektuellen "neuen" Rechten, der (Bomben-)Bau in Garching, die Planung von neuen AKW im Inland und Fertigstellung von Meilern im ehemaligen Ostblock, die von Siemens weltweit vorangetriebene Politik der patriarchalen und rassistischen Herrschaftssicherung wie z.B. in Nigeria und anderen Diktaturen, die Bedeutung im Militär- und Rüstungssektor, die verschiedenen Schmiergeldzahlungen die Siemens in den letzten Jahren im In- und Ausland nachgewiesen werden konnten, es gibt kaum ein Gebiet auf dem Siemens nicht seine dreckigen Finger im Spiel hat.
Zu vielen dieser Themen arbeiten verschiedenste Menschen und Initiativen, zum Teil schon seit vielen Jahren. Wie z. B. der seit Jahren vor sich hindümpelnde Siemens-Boykott zeigt, scheint es den Konzern nicht weiter zu interessieren, wenn einzelne eher kleine Gruppen versuchen am Image zu kratzen.
Wir meinen, daß das Thema Siemens ein gute Gelegenheit darstellt über die einzelnen Detailthemen hinaus kapitalistische Herrschaftsverhältnisse aufzuzeigen, das Ineinandergreifen von faschistischen und kapitalistischen Verwertungsinteressen deutlich zu machen und damit dieses Gesellschaftssystem insgesamt anzugreifen.
All diese Intiativen zusammenzubringen, um gemeinsam zu überlegen, an welchen Stellen wir vielleicht zusammenarbeiten können, um den einzelnen Forderungen mehr Gewicht zu verleihen, war die Idee. Wir sind uns darüber bewußt, daß es unter den verschiedenen politischen Strömungen teilweise sehr weit auseinanderliegende Positionen gibt, das sollte uns aber nicht hindern punktuell zusammenzuarbeiten.
Wir rufen deshalb alle Gruppen, die sich mit dem Thema Siemens bereits beschäftigen oder in Zukunft etwas machen wollen, zu einem Vorbereitungstreffen am Donnerstag den 21.8.97 um 19 Uhr im Mehringhof, Blauer Salon Sorgen wir dafür daß dieser Konzern seine Geschichte und Politik nicht unwidersprochen abfeiern kann!!
einige Menschen aus dem Anti-Atom-Plenum und AOK
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