Drei der wichtigsten deutschen Unternehmerverbände - der Bundesverband der Arbeitgeberverbände (BDA), der Bundesverband der Industrie (BDI) und der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) - wollen sich in Berlin eine gemeinsame Zentrale bauen. Im Bezirk Mitte an der Ecke Breite Straße/ Leipziger Straße soll das neue Gebäude entstehen. Am Mittwoch, dem 27. August 1997 um 11 Uhr, soll mit großem Pamp der Grundstein gelegt werden. Alle, die an der Gestaltung der HERRschenden kapitalistischen Verhältnisse maßgeblich beteiligt sind, werden da sein: Die Macher aus der Wirtschaft ebenso wie die aus der Politik. Sogar der Bundeskanzler höchst persönlich gibt sich Ehre.
Während in Berlin brutal aufgeräumt wird, mit denen, die sich nicht in die Verwertungsmechanismen des Systems einordnen wollen oder können, bauen sich diejenigen, die die politische und wirtschaftliche Macht in diesem Staat haben, ein Hauptstadtzentrum nach ihrem, Belieben. Während die großen Unternehmen ihren Profit maximieren, werden auf der anderen Seite Sozialleistungen gestrichen. Während Arbeitsplätze abgebaut werden, sollen wir, damit wir überhaupt noch arbeiten dürfen, "freiwillig" auf Lohn verzichten. Wer sich gegen den kalten Wind der Ausbeutung auflehnt, sich bewußt der Lohnsklaverei und des Konsumterrors entzieht oder nicht deutsch genug ist oder aussieht, wird mit Repressionen überzogen und soll aus der Hauptstadt verschwinden. Und die Lobby der führenden Wirtschaftsverände feiert Arm in Arm mit Diepgen und Kohl den Bau eines neuen Machtzentrums. Prost!
Aber wir sind ja auch noch da! Und wir sind so wild auf nette Parties, auf Sekt und Musik, daß wir uns kein Fest entgehen lassen! Wir bringen sogar unsere eigenen Musikinstrumente mit und machen es uns so richtig gemütlich. Treffpunkt: 10.30 Uhr vor dem ehemaligen Jugendclub Ahornblatt, Gleich gegenüber der Baustelle.
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