Was wir mit nadir wollen ist an der Erarbeitung neuer Grundlagen der Linken durch die Bereitstellung eines Ortes zur Kommunikation und Information mitzuarbeiten. Wir wollen einen Beitrag fiür die Entwicklung einer emanzipativen Perspektive leisten, die international und internationalistisch allen Widerständen und Kämpfen eine gemeinsame Richtung gibt, um die herrschenden Verhältnisse grundlegend zu verändern - you'll never walk alone.
nadir ist in vielem mit der virtuellen Version eines Info-ladens vergleichbar. Es stellt eMail (Postfächer) und News-groups (Informations- und Diskussionsaustausch) bereit, verschickt Mailinglisten (Rundbriefe), füttert ein digitales Infosystem (Archiv, Adressliste etc.), das Ganze ist in einer Domain namens nadir.org untergebracht (die Räume des Infoladens)
Seien es aktuelle Informationen aus dem mexikanischen Urwald, Berichte zur Botschaftsbesetzung in Lima/Peru oder das Neueste zum Castortransport: Ortsunabhängig kann jedeR auf dieses Angebot zugreifen (vorausgesetzt, ein Netzzugang ist vorhanden). So werden Zeitungen nie vergriffen sein, und etwas im nadir-infosystem wiederzufinden ist mit einer Volltext-Such-maschine wesentlich einfacher als in einem Papierstapel (-oder Berg). Auch für aktuelle Aktionen bietet das Netz in unseren Augen viele Möglichkeiten. Flugblätter oder insbesondere Plakate. auf denen nur minimal Information verbreitet werden, können durch die Veröffententlichung einer dazugehörigen Internetadresse mit Hintergrundinformationen "unterlegt" werden. Wir meinen. daß diese Möglichkeit von noch viel mehr Gruppen. Projekten und Zeitungen, Periodika genutzt werden sollte, da es ein einfacher und insgesamt gesehen auch kostengünstiger Weg ist, Informationen zu verbreiten und viele Menschen zu erreichen. Diese wiederum können per email direkt mit den Herausgebertnnen in Kontakt treten.
Sogenannte 1nternetprovider gibt es inzwischen viele. Wir sind kein weiterer, sondern wollen mit unserem Projekt fortschrittlichen Gruppen die Möglichkeit geben, in Zusammenarbeit mit uns eine Alternative zu den kommerziellen Providern aufzubauen und unsere Sachen gemeinsam an einem Ort und selbstbestimmt im Internet zu präsentieren. Wir wollen, daß sich viele Gruppen an diesem Projekt beteiligen, es als ihr Projekt begreifen und durch die Zusammenarbeit eine Diskussion um und über die Nutzung dieserelektronischen Medien entsteht und sich ein bewußter Umgang damit entwickelt.
Wenn viele Gruppen hinter dem Projekt stehen, läßt sich den massiven Bestrebungen der Einschränkung der Mei-nungsfreiheit eher etwas entgegenhalten, wie auch ein rcpressiver Schlag gegen das Projekt selbst oder andere linke Projekte besser abgewehrt werden kann. Durch die Konzentration vieler unterschiedlicher Gruppen, Initiativen, Zeitungen und Projekte an einem Ort wird eine bessere Auffindbarkeit erreicht und die Möglichkeit geschaffen, interessierten Menschen nicht nur das an Informationen zu bieten, was sie konkret wollen, sondern ihnen auch gleich ähnliche Inhalte und Informationen näher zu bringen bzw, darauf hinzuweisen. Auch v enn es kein Problem mehr ist. bei AOL oder T-Online eine llomepage zu bekommen. so ist dicker Ort unreflektiert gewählt und mensch begiht sich in die Abhängigkeit von Konzernen, die nicht an (unzcnsie;ten Informationen sondern am Geschäft interessiert sind. Eigene '.itrukturer, ~nJ Diskussionen biirden dadurch vernachlässigt werden. )ihlieDlich kaut'en über unsere Bücher und Broschüren im linken Buchhandel. um dicke zu unter t(itzcn.
Neue Medien, Internet, alles schön und gut. aber wieviele erreichen wir damit überhaupt '. Wir denken eine ganze Menge, denn schon jetzt werden täglich ilber 1.500 Seiten von unserem Websever abgefragt. Besonders gefragt sind Seiten zu aktuellen Ereignissen. die in einer Woche mehrere hundert Anfragen zu verzeichnen haben, aber auch Zeitschriften wie die "radikale Zeiten" haben über 100 Anfragen pro Woche. Über die Hälfte der Anfragenkornmen aus der BRD.
Es ist in fünf Bereiche gegliedert:
aktuelle tagespolitische Infos.
elektronische Kopien linker Periodika, z.B. TATblatt, Gegendruck. Angehörigen-info, Rote Hilfe Zeitung, radikale Zeiten etc. - nicht immer ganz aktuell, aber dafür nie vergriffen.
Das Archiv ist unser Schwerpunkt im Web (und befindet sich im Aufbau). In erster Linie enthält es Grundlagen-texte zu verschiedenen Themen, die für die Weiterentwicklung der Linken von bleibender Bedeutung sind. Wir haben den Anspruch, zu allen für die Linke wichtigen Themen mindestens einen Querschnitt von Informationen zur VerRlgung zu stellen. Wir wollen mit dieser Über-legung, vornehmlich "Grundlagentexte" ins Archiv zu tun, der Informationsflut im CNN-Stil entgegentreten. Eine Erfahrung von uns ist, daß aktuelle Ereignisse und Diskussionen im Kontext stehen mit schon Gewesenen und
es in der konkreten Fragestellung sehr hilfreich ist, auf ,altes" zurückgreifen zu können. Wir wollen uns nicht anmaßen, alleine zu entscheiden, was denn nun "Grund-lagentexte" sind. daher suchen wir Gruppen, die zu Themen inhaltlich arbeiten und verantwortlich kontinuierlich oder sporadisch die Bereiche ffiüllen.
Hier können linke Gruppen, Initiativen, Vereine, Projekte etc. sich und ihre Arbeit darstellen.
Die Suche nach bestimmten Informationen in Datennetzen ist mitunter recht aufwendig und schwierig. Damit aus den überall im Web verstreuten Informationsangeboten und Kommunikationsmbglichkeiten tatsächlich ein Netz wird, sammeln wir z.B. eMail-und Web-Adressen anderer linker Projekte. Diese Adressenlisten sind nach inhaltlichen Kriterien sortiert. Ein wichtiges Anliegen ist uns die Kommentierung der Adressliste. Der jetzige Zustand, daß jedeR selbst herausfinden muß, was sich hinter einem kargen Verweis befindet, ist unbefriedigend und verschwendet die Zeit der Nutzerlnnen.
Jetzt wisst Ihr ungefähr, was wir machen oder wollen. Nun liegt es an Euch, aktiv zu werden und die Möglichkeiten, die wir bieten, zu nutzen.
So könnt Ihr zum Beispiel zum Archiv auch ohne technische Vorkenntnisse etwas beitragen: "Grundlagen"-Texte zusammenstellen, die in Euren inhaltlichen Auseinandersetzungen eine wesentliche Rolle spielen. Ihr könnt Euch auch im Bereich Initiativen selbst darstellen oder Eure Zeitung, auch Bücher, bei nadir ins Web bringen. Wer von Euch Fähigkeiten in der Konvertierung hat oder sie erlernen will. kann Texte für das Archiv oder Aktuelles in das HTML-Format bringen. Und dann wäre da noch die Adressenliste, die von einer reuen Beteiligung her lebt.
Natürlich stehen vor euch mit Rat und Tat zur Seite. wenn es um die Realisierung dieser und anderer Vorhaben geht.
bei Fragen, Kritik, Anregungen, Ideen oder Dateiliguny erreicht Ihr uns auf folgenden Wegen:
post: nadir - Brigittenstraße 5 - 20359 hamburg
fax: 040-43189038
web: http://www.nadir.org
email: nadir@mail.nadir.org
Wer das nadir-infosystem finanziell unterstützen möchte: nadir Postbank Hamburg (200 100 20), Konto: 797 l 56 207
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