Wir durchlaufen eine Zeit, in der die Regierenden mit verschiedenen Mitteln versuchen, das Entstehen sozialer Kämpfe und Revolten, die der Verwirklichung ihrer Pläne im Wege stehen zu verhindern. Sie wollen damit einer Explosion der Wut der Menschen vorbeugen.
Einer ihrer Tricks ist der soziale Dialog, Sozialpartnerschaft zwischen den Herrschenden und den Gewerkschaften, um ihre krassenp wirtschaftlichen und politischen Pläne ohne Reaktionen aus der Gesellschaft zum Erfolg zu führen.
Sie versuchen den Leuten einzutrichtern, daß sie sich um deren Meinung kümmern, daß sie deren Einverständnis für die Fortführung ihrer Pläne erreichen möchten. Natürlich ist dies nur eine weitere Täuschung, denn alle ihre Entscheidungen, die sie der Gesellschaft aufbürden wollen, haben sie bereits getroffen.
Gleichzeitig fährt der Staat mit den Angriffen auf den kämpfenden Teil der Gesellschaft fort, indem er tausenden von Bauern, die sich an den Autobahnblockaden im letzten Jahr beteiligt haben, den Prozeß macht.
Auch die Prozesse gegen die Anarchisten und die anderen Menschen die beim Aufstand in der Polyklinik 95 verhaftet worden sind, werden fortgeführt.
Nach vielen Verschiebungen wegen technischer Probleme wurde in den ersten Julitagen nun doch das Schengener Abkommen vom griechischen Parlament abgesegnet.
Doch die Herrschenden werden sich weiter ängstigen und sorgen. Denn sie wissen, daß die Kämpfer/Innen noch immer die Barrikaden im sozialen Krieg gegen sie halten.
Der soziale Krieg geht weiter:
4. K.Kalaremas, S.Dapergolas und N.Chrisostomou werden wegen Bankraub verurteilt.
Die Urteile lauten: Für Kalaremas ll Jahre, Dapergolas 7 1/2 Jahre. Jahre und Chrisostomou 25 (!)
Dapergolas und Chrisostomou wurden im Juni 1995 bei dem Versuch eine Bank auszurauben verhaftet.
Im Oktober des gleichen Jahres wurde Kalaremas ebenfalls unter der Beschuldigung des Bankraubes verhaftet. Er begann einen Hungerstreik, der ihn im Dezember 1995 nach seinen 68 Tagen die
Freiheit brachte Dapergolas erreichte seine Freilassung nach 76 Tagen Hungerstreik im Januar 1997.
Kalaremas und Dapergolas sind an den Kämpfen der Anabeteiligt gewesen.
(Der Text gibt keine Klarheit darüber, ob die beiden im Prozeß nun in Abwesenheit verurteilt worden sind oder ob sie eingeknastet worden sind. - Der Ubersetzer).
5. Ungefähr 30 Menschen greifen ein Einberufurtgsbüro der Armee in Exarchia, im Zentrum von Athen, an.
Sie schreiben antimilitaristische Parolen an die Wände und Parolen gegen die Entsendung von Truppen nach albanien unter ausgehverbot der Soldaten.
Nach 5 Minuten, nachdem die Telephonverbindungen abgeschnitten worden sind, beenden sie die Aktion, ohne daß jemand verhaftet worden wäre.
6. Solidaritätsdemo mit dem Aufstand in Albanien mit ungefähr 200 TeilnehmerInnen.
8. Eine "Anti Staat Aktion" übernimmt die Verantwortung für einen Brandanschlag auf den Bus eines Fernsehsenders. Der Bus brennt völlig aus.
8. Dem rumänischen Gefangenen G. Mihaita gelingt die Flucht
aus dem Gebäude der "General Police Direction of Athen".
9. Auseinandersetzungen zwischen Bauarbeitern und der Polizei
vor dem Arbeitsministerium. Nach einer Demonstration versuchen
die Arbeiter hier reinzugelangen, die Polizei wendet Tränengas
an, um sie aufzuhalten.
9. Eine Gruppe von Anarchisten greift Sondereinheiten der Polizei
zur Aufstandsbekämpfung mit Molotow-Cocktails an
Die Polizei war während Studentenschaftswahlen vor der
Polytechnischen Schule aufgezogen.
Nach ihrer Aktion verlassen die Anarchisten das Gebäude.
14. "Revolutionäre Aktion" übernimmt die Verantwortung für die
Brandanschläge auf zwei Autos. Eines gehört zur französischen
Botschaft, eines einem anderen Diplomaten.
14. Ein überwiegend aus Dynamit hergestellter Sprengsatz wird
im Finanzamt von Patisisia ( Vorort von Athen ) gefunden.
Die Verantwortung übernimmt die Gruppe "Revolutionäre
Verschwörung". Der Sprengsatz geht nicht hoch.
15. Unbekannte setzen Armeefahrzeuge in der Nähe einer Kaserne
' in St. Anargirous ( Vorort von Athen in Brand
15. Im zentral gelegenen Athener Stadtteil Exarchia werden zwei
Autos von Regierungsbeamten vollkommen durch Molotow Cocktails
p I zerstört. Bei einem Bekenneranruf an eine Zeitung wird erklärt,
daß es sich um anarchistische Solidarität mit dem albanischen
Aufständischen handelt.
16. In einem Bürogebäude eines Athener Vorortes detoniert wegen
falscher Zusammensetzung die dort gelegte Bombe nicht. Der
Anschlag wendet sich gegen die Entsendung des italienischen
Militärs nach albanien.
21. Nilitärfahrzeuge brennen in Goui (wieder Athener Vorort)
wieder wegen Albanien.
23. Bei einem Arbeitsunfall auf einer Werft in Perama (Vorort
von Pireaus) verbrennt der Arbeiter D. Kirisis.
Dies ist hier bereits der zweite tödliche Unfall.
28."Autonomous Cores 9th April" bekennt sich zu einem
Brandanschlag auf einen faschistisches Büro in Omonia, Athen
Die Tür und ihre Hetzschriften verbrennen.
3. Die jugendlichen Cefangenen des Athener Koridalos Gefängnis rebellieren und nehmen zwei Wächter als Geiseln.
Während die Aufstendspolizei das Gefängnis umstellt, werden
die Forderungen der Gefangenen bekannt gegeben. -
Nach 4 Stunden lassen sie die Wächter wieder frei und kehren
in ihre Zellen zurück.
11. Athen : "Antistaatlicher Kampf" bekennt sich zu einem
Brandanschlag auf einen Büs eines Zeitungeverleges.
"Diese Aktion eschah in Gedenken an den Stadt uerillero
" Christos Tsoutsouvis un an den Tod von Ulrike Meinhof von vor 20 Jahren.
11. Herzen der Revolutionären Gewalt" bekennen sich zu einem
Sprengstoffanschlag auf das Bijro der Hafenoberen in Pireaus.
Eine Erklärung, die sich auf die wegen den lebensgefährlichen
Arbeitsbedingungen streikenden ArbeiterInnen bezieht, wird ----
veröffentlicht.
24. Ein Sprengsatz verursacht hohen Sachschaden bei der Ventouris
Schiffahrtsgesellschft in Pireaus. Es geht um den Eigentümer der "Pegasos" auf dessen Schiff ein
Arbeiter ermordet worden war.
24. Während eines Solidaritätskonzertes für die Zapatistas kommt es vor der Schule der Schönen Künste in Athen zu Angriffen mit Steinen und Molotow Cocktalis auf Nobelkarossen, Feuerwehrautos
und die Aufstandsspolizei.
Linke und sich als Anarchisten bezeichnende Leute der Zeitung "alpha" schließen die Türen der Schule und setzen die Kämpfenden draußen damit der erhöhten Gefahr der Verhaftung aus.
24. Polizisten der Personalgarde des Präsidenten prügeln Gäste einer Kneipe in Igoumenitsa (West Griechenland) und bedrohen sie mit ihren Waffen.
6. Den hrbeiterInnen der Papierfirma Softex stehen die Löhne seit April aus. Sie verfen Eier und Tomaten auf das Industrieministerium.
8. Zwei Ausbrecher aus Koridalos werden durch Schüsse an der Flucht gehindert.
14. In einem Athener Stadtpark findet ein Anti-Maastricht Konzert statt. Die Australische Botschaft, die zentrale Opelkonzern-
verwaltung und Luxusautos werden mit Steinen und Mollis angegriffen.
Auch ein Polizeiauto wird zerstört. Während den Auseinander-
setzungen vird der 38 Jahre alte V. Dresios verhaftet.
19. Aus Solidarität mit K.Kalaremas und S. Dapergolas werden
während eins Konzertes auf der Uni von Zografou (Vorort von
Athen) zwei Bullenautos vor der örtlichen Wache abgefackelt.
Ein Polizist wird durch ein Gummigschoß verletzt.
"Freiheit für alle anarchistischen Gefangen" auch die Forderung,
die unter anderem hinter vorausgegangen Brandanschlägen auf
ein Bullenauto und einen Supermarktlaster stand.
20. Unbekannte verbrennen in einem Athener Büro der
Jugendorganisation de Regierungspartei PhSOK deren Papiere.
23. Das Auto des Staatssekretärs des Wirtschaftsministers fackelt
ab( In Nikea, Pireeus).
26. "Hassenausbruch" übernimmt die Verantwortung auf einen
Anschlag auf ein Büro pensionierter Offiziere in Thesaloniki.
(Da dürften etliche Folterer aus der Militärdiktatur dabei sein-
Der Setzer).
aus A- News, Informations Blatt aus Griechenland (in englisch) Anarchist Intervention, Anarchist Core "still unsubdued"
P.O. Box 30557 Athens 10033 Greece
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