Schönbohm ist scheiße. Soweit: sind wir uns einig. Deshalb machen wir die Demo. Daß besetzte Häuser klasse sind - als Lebensform und als sichtbarer Widerstand - beweist auch die besinnungslose Wut, mit der sie bekämpft werden. Seit dem 29. Juli gibt es nur noch 5 solcher Projekte in Berlin. Soviel zum Sommerloch.
Militanter Widerstand hat für die da oben eine ungeheuerliche Breite. Nicht nur Hausbeset-zungen. sondern auch Piratenradios, unkom-' merzielle Konzerte, Graffiti, und öffentli-ches Skaten werden schnell mal zu Terror erklärt Wer soviel Bullen hortet, will sie auch einsetzen.
Und wer von Ratten, Gesindel, Schmierfin-ken, Chaoten und Gewalttätern redet, hat nur ein Interesse: Menschliche Bedürfnisse zu verleugnen. Fuck off!
Nur Schafe brauchen Führer. Deshalb weg mit Staatsgewalt und Unterdrückung. Was sie sie denn anderes, als Federfuchser und Papierti-ger. Sie stehen nicht auf der Seite des Lebens. Ihre Macht ist Todessehnsucht.
Schaut Euch ihre Erfolge an, diese traurigen Hülsen, die übrig bleiben. wo ihre Ordnung herrscht:
und wir kennen noch viel mehr. In jedem Bezirk gibt es sie, die stahl- und wachbeschützten, leerstehenden Steinruinen. In ihnen hausen nur noch Leerstand und Verfall. Und den lassen sich die Bonzen einiges kosten. Was können sie denn schon, diese Möchte-gern-Oberen, außer der Straße ein Stück Tod zurückzugeben. Wir scheißen auf Ihre Lebens-ersatzkultur in Stahl und Beton. "Ihr könnt die Idee nicht rauben, die ihr nicht erfunden habt." (Boxhamsters). Wir wollen menschenwürdig leben.
Entschuldigung, daß unsere Trutzburgen nicht immer die attraktive und innovative Außen-wirkung entfalten konnten, die die Verfechter-Innen der KomerzKonsumKontrolle (KKK) von uns erwarten.
Und wenn wir doch unserem Lebensgefühl Ausdruck verschaffen konnten, dann haben sie s nach der Räumung zerstört. Oder haben wir die Wandbemalungen an Marchstraße und Einsteinufer schon vergessen? Alles wieder grau in grau. Das ist der Grund warum sie uns verächtlich machen. Wer keine Geschichte hat. ist nichts. Mit schön meinen sie weiß und mit lebendig pastell. Und sie verlangen Wuchermicten. Doch mehr als eine kurze Duldung gibt's auch dafür nicht.
Wem hat's nicht weh getan. als Radio 100 erledigt wurde? Schmerzt es ein wenig, daß das KOB dicht ist? Die Mainzer Straße ist tot. Ob Radi oder Interim, es ist alles halb so schlimm? Die Zähne zeigt, wer 's Maul aufmacht/ Das ist nicht abgelutscht, sondern unbequem. Mitlaufen ist nicht, Widerstand ist Leben. Es gibt keine Ruhe, sondern täglich Ausbeutung, Unterdrückung, Staatsgewalt und Elend.
Kleine Läden werden von Einkaufspasaagen , verdrängt. Öffentliche Parks werden verkauft.
Riesige Flächen sind plötzlich privat. Wer da nicht hin soll, biegt raus. Und wer raus-fliegt, bsetimmen Bullen und andere uniformierte Büttel nach Augenschein. Betrachten wir das ganze Land, leiden darunter besonders die, die sich nicht verkleiden können.
Wir werden diese Demo machen, um unser Lebensgefühl auf die Straße zurückzubringen. Wir werden nicht akzeptieren, daß alles, was nicht ausbeutbar ist, verboten bleibt Und wir werden unsere Zeit, unsere Kreativität und unseren Bewegungsspielraum nicht von der KKK bestimmen lassen. Wir erobern unser Leben. es muß mehr als das hier geben. "(But Alive).
Es gibt keine Rechte. Wir müssen sie immer erst erkämpfen. Und wir freuen uns über alle, die sich nicht entmutigen lassen. Wir werden uns Räume zurückholen, auch um unsere Schachen und Fehler öffentlich zu besprechen. Wir werden das Konzept Freiraum weiterentwickeln, weil wir wissen, daß darin noch nicht revolutionär gelebt werden kann.
Denn Linke sind keine besseren Menschen, wir kämpfen für ein besseres Leben.
Start der sternförmig verlaufenden Fahrradkorsos:
Beginn jeweils um 14 Uhr
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