Wiederaufabeitung" klingt nach Recycling und geschlossenem Brennstoffkreielauf, hat damit aber eigentlich nichts zu tun. In der WAA wird von den abgebraantea und daber hochradioaktiven Brennelementen in komplizierten chemischen Trennverfahren Uran und dai im Reaktor entstandene Plutonium von den Spaltproduktea abgetreant.
Eigentlicher Hauptzweck einer WAA ist es, Plutonium zu gewinnen, das vor allem für den Bau voa Nuklearcprengköpfen verwendet wird So ist das deuteche Wort "Wiederaufarbeitungsaalage" eine apracbliche Verhamlosuag: in Frankreich zum Beispiel heißt es viel treffender "Plutoniumfabrik". Dae aae den deutschen Brennstäben gewonnene Plutonium bleibt zum Teil in England und Frankreich, wo cm achoa in Nuklarsprengköpfe eingebaut wade. Ein Teil wird zu den besondere problematischen Mischoxid-Brennelemeatcn verarbeitet, da große Reet muß strengstens gesichert und bewacht werden aad eröffnet Deutechland technisch die Option, Atomwaffen zu bauen.
Die Wiederaufarbeituag vervielfacht die Menge dee schwach- und mittelradioaktiven Mülls um etwa da@ zwanzigfache, da aUes, was mit dem hochradioaktiven Material in Kontakt kommt, selbst radioaktiv wird. Vor allem die anfallenden radioaktiven Flüssigkeiten und Gaae waden zum größten Teil einfach Ober den Scbornstein abgelassen oder ins Meer gepumpt, was zur radioaktiven Verseuchung der Umwelt führt So ist die WAA Sellafield verantwortlich dafür, daß das Leukämierisiko für Kinder in der Umgebuag der Anlage bis zum zehnfachen über dem Landesdurchschnitt liegt, und Greeapeace bat jüngst bei Messungen am Abwasserrohr der WAA La Hague trotz der dort herrschenden etarken Meeresströmung eine 18millionenfach Überhöhte Radioaktivität des Meerwassers gemessen. Die nach Deutschland gebrachten Sedimentproben müssen nun hier als radioaktiver Mü11 gelagert werden.
Am 17.6. haben AktivisInnen den Gleisanachluß des AKW Krümmel zugemauert und damit die tele Akäon dor NIX mehr - Kampagne erfolgrecih abgeschloessen. In Krümmel wird zur Zeit oh Caesar beladen, der am 25.8. zur Wiederaufarbeitung ins Aueland transportiert weden soll.
Die bundesweite Kampagne gagen Atomtransporte verfolgt das erklärte Ziel, den politischen und ökonomiechen Preie dieser Transporte zu den WAAs massiv in die Höhe zu treiben, um die Transporte und damit den Betrieb der Atomanlagen unmöglich zu machen. Auftakt im südddeutechen Raum wird die Großdemonetration um das AKW Grafenrheinfeld bei Schweinfurt am 13.9. sein. Aus Grafenrheinfeld sind für August und September noch eechs Transporte abgebrannter Brennelemente nach La Hague geplant. Aber es wird der Atomwirtschaft nicht gelingen, sie unbemerkt ins Ausland zu verschieben.
Mit dam jetzt vorgesehenen neuen Atomgesetz soll die im Wiedervereinigungsvertrag vorgesehene Schließung des Endlagere Moreleben nun 30. Juni 2000 um fünf Jas verlängert werdea, welches noch immer nach der alten DDR-Geaehmigung betrieben wird. Des weiteren wird im Entwurf die Enteignung von privatem Grund erleichtert bzw. auch scbon bei Erkundungsmaßnahmen ihr ein Endlager ermöglicht. Dieser Passus bezieht eich im besonderen auf den Grafen von Bernstorff, der sich bisher geweigert hat, seiaen bei Gorlebea gelegenen Grundbesitz und damit den darunter gelegenen Teil des für dae Endlager vorgesehenen Salzstocke zu verkaufen oder dessen Erkunden zuzulassen. Zudem wird in der Novelle ermöglicht, den Anteil von hocbradioaktivem in schwach- und mittelaktivem Müll von drei Gramm je 100 kg Abfall ad 15 g m erhdhen. Das hätteam Folge, daß z.B. das besonders gefährliche Plutonium in größerer Menge dem M00 aahegemiacht werden dürfte. Außerdem müssen kraftig Nacbrdstmgsmaßnahmcn nicht mehr dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik enteprecben, wie ee bisher im Gesetz steht. Dazu bemerkt die Bundesegieruag in der Gesetzesbegründung lapidar. "Die Neuzegelung ... beseitigt bestehende Rechtaunaicherheiten bei Betreibern und Behörden. Damit dient die Regelung dar Verbesserung des Sicherheitsaiveaus von Altanlagen. Nicht zuletzt soll,besonders im Bezug auf den EPR, ein standortunabhängiges Genehmiguagsverfahren (Typengenehmigung) eingeführt werden, d.h. das atomtechniacbe Konzept einer Atomanlage wird an sich genehmigt, bevor der Ort festzusteben hat So TOUR Weh 4We bei einer Standortänderung dae vorgesehene zweite, den Standort betreffende Genehmigungsverfahren enorm, da von der betmffeaen Bevölkerung Reine Einwendungea mehr zu. hinsichtlich der Sicherheitsanforderungen, sondern am noch m standortspezifischen Fragen (Baugrund, Wasserrecht u.ä.) erhoben werdea hönnten.
Der Europeaa Pressurized Water Reactor (EPR) ist eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung von Siemeas und Framatome. Gerade das Bayemwert verfolgt dieses Projekt mit groBem Engagement und will ein standortunabhängiges Genehmigungsverfahren beantragen. Damit würde ein jahrzehatelaager Traum der Atomindushie in Erfüllung geben. So ist das Bayemwerk echon besonders eifrig und neont als mögliche Standorte Viereth bei Bamberg, Marienberg bei Rosenheim, Pfaffenhofea und Grafenrbeinfeld. In Grafenrheiafeld existiert bereits ein mdglicher Bauplatz, dadie F15che für den geplanten zweiten Reaktorblock noch zur Verfllguag eteht. Aber nicht nur in Bayern, auch in Baden-Württemberg und Mecklenburg- Vorpommem aoll der EPR beantragt werdea. Weltweit gibt es kein Endlager für hochradioaktiven Atommül. Beim Betrieb von Atomkraftwerken aber fällt ständig welcher an, und niemand weiB langfristig, wohin damit. Ein Problem, das durch die Transporte in die WAAs La Hague und Sellafield in zweifacher Hinsicht nur verschoben winl: nun einen zeitlich, denn lsut den VertrKgen zwischea Betreibern der AKWs und der WAAs muB der M611 irgendwann wieder zurßckgenommen werden; nun anderen örtlich, denn so gefährdet er im besonderen die dortige Bev51keruag. Tmtz allem gelten die Verträge mit dea WAAs nach deutschem Atomgesetz als "Entsorgungsnachweis". Das heißt, die Betreiber können damit belegen, daB sie wissen, wo sie den hunderttausend Jahre strahlenden M011 für die nächsten paar Jahre lagern. Verbunden mit der Suche nach einem Endlager reicht das, um die Betriebsgenehmigung der AKWs weiter aufrecht zu erhaltea. Dabei mGssen die abgebrannten Brennelemente weder nach deutschem Atomrecht noch nach den Verträgea zwischen WAA- und
AKW-Betreibern wirklich wiederaufgearbeitet werden. Sie können auch nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten der "Lagerung Ah die etwaige Wiederaufarbeitung" zurück nach Deutschland oder woanders hin ins nächste vorübergehende Lager gebracht werden.
Im Rahmen der bundesweiten Kampagne gegen Atomtransporte stellt die GroBdemonstration in Grafenrheinfeld den Auftakt der Kampagne im sßddeutscben Raum dar. Die Demonstration hat die Funktion, die Anstrengungen des Bayemwedcs, neue AKWs in Deutschland m errichten, m thematisieren und den Widerstand gegen die nächsten Castortransporte aus Grafenrheinfeld vorzubereiten. Mit diesen Aktionen gehen wir nicht nur gegen die gefährlichen Transporte an, sondern gegen den Weiterbetrieb aller Atomanlagen. Die ungel5ste AtommGlleatsorgung, der jederzeit mdgliche Super-GAU eines AKW, die Folgen radioaktiver Niedrigstrablung im sogenannten Normalbetrieb, die Zerstörung der Umweltbedingungea durch den Uranabbau in Kanada, Namibia und anderswo, all das sind Gründe, die den sofortigen Ausstieg aue der Atomeaergie erfordern. Immer mehr Menschen wendca sich gegen das rßcksichtslose Prafitstreben der internationalen Atomwirtschaft, die den Einsatz regenerativer Energien offenbar um joden Preis verhindern will. Eine auf ökologisch sinnvollen Konzepten basierende, dezeatrale Eaergieversorgung wade das Ende des Sbommonopols weniger gmBer Konzerne bedeuten. Immer wieder ist es in der Vergaagenheit partiell gelungen, Atomtransporte m den WAAs zu behindern uad politisch zu thematisieren. Sowohl an den Standorten als auch entlang der Transportstrecken w5chst der Widerstand.
Zur Übersicht der aktuellen Nummer