Das große “Engin Sincer”-Kulturfestival in Gelsenkirchen Eine ansehnliche Antwort Bericht über das 11. Internationale Kurdische Kulturfestival Seit
Tagen war die kurdische Bevölkerung in Bewegung. Kurdinnen und Kurden
strömten nach Gelsenkirchen, aus Sorge um KADEK-Generalsekretär
Abdullah Öcalan riefen sie Parolen wie "Seine Gesundheit ist
unsere Gesundheit!" und im Gedenken an den im August gefallenen Engin
Sincer "Wir werden den Weg Engin Sincers gehen!". Der Roadmap
des KADEK stimmten sie ebenfalls zu. Hindernisse wurden aufgebaut Zu dieser Zeit hatte die belgische Polizei einen Bus auf seinem Weg von Gent zum Festival zurückbeordert. Auch einem Bus aus Bayern widerfuhr das gleiche Schicksal. Die Kurdinnen und Kurden wurden von der deutschen Polizei willkürlich behindert. In Essen und Gelsenkirchen wurden auf den Bahnhöfen und in den Bussen die Ausweise sämtlicher Festivalteilnehmer/innen kontrolliert. Zum Teil wurden Busse auch von der Polizei in weiter Entfernung vom Veranstaltungsort aufgehalten, sodass die Gäste zu einem langen Marsch bis zur Trabrennbahn gezwungen waren. Trotz der provokativen Haltung der Polizei ließen die Menschen sich nicht in ihrer Stimmung beeinträchtigen. YEK-KOM-Vorstandsvorsitzender Mehmet Demir entschuldigte sich im Namen des Festival-Organisationskomitees für die aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Anreise. Großes
Interesse zeigte die Jugend, die vor den Bücher- und Kassettenverkaufsständen
Schlange standen. An den Bücherständen signierten die Schriftsteller/innen
Haydar Isik, A. Kadir Konuk, Günay Aslan, Fergin Melik Aykoc, Yasar
Kaya und Rukiye Özmen ihre Bücher. Die Künstler/innen Ozan
Cömert, Natalia und Cetin Oraner begeisterten ihre Zuhörer.
Auch die Verteidigungsschriften von KADEK-Generalsekretär Abdullah
Öcalan hatten ihren Platz; der Verkaufsstand trug eine große
Überschrift "Eine Verteidigungsschrift für jedes Haus".
Am meisten wurden die Verteidigungsschriften von Athen verkauft. Unter
dem Motto "Mit dem Verständnis der Verteidigungsschrift die
Geschichte gewinnen" wurde das Interesse der Leser/innen geweckt. "Ich habe euch Grüße gebracht" Unter den aus der Türkei angereisten Gästen war auch der Generalsekretär der DEHAP, Tuncer Bakirhan. Er begrüßte die in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden, die für den Frieden kämpfen. Nach dem 1. September wird vom KADEK ein beidseitiger Waffenstillstand gefordert, der in diesem neuen Zeitabschnitt von allen intensiv genutzt werden muss, da es sich um eine einmalige Chance handelt. Bakirhan rief alle auf, die auf der Seite des Friedens stehen, ihre Verantwortung zu übernehmen. Im Namen der DEHAP würden sie die Friedensgespräche stärken und sich um deren Weiterführung bemühen. Die AKP-Regierung präsentiere sich gegenüber der vorherigen Regierung bei dem Thema "Lösung des Kurdistanproblems und Demokratie in der Türkei" mit reaktionärem Verhalten. Eine Nachricht von der TECAK Auch die Freie Jugendbewegung Kurdistans (TECAK) hielt auf dem Festival eine Rede. Die Gründung der TECAK hatte die Absicht, Hilfe und Bereitschaft für das kurdische Volk zu bieten, und sollte eine würdige Antwort auf den Tod von Engin Sincer (Erdal) sein. Ahmet
Turan Demir, der Generalsekretär der Partei für Gesellschaftliche
Freiheit (ÖTP), betonte in seiner Ansprache: "Engin Sincer war
ein wichtiger Mann in der Politik, es ist ein großer Schmerz für
uns, dass er durch einen Unfall gestorben ist. Wir sprechen dem kurdischem
Volk unser Mitleid aus. (...) Wer war auf dem Festival? Durch
einen tragischen Unfall ist am 15. August in Südkurdistan das KADEK-Präsidialrats-
und KNK-Exekutivkomitee-Mitglied Engin Sincer (Erdal) verstorben. Im Gedenken
an ihn wurde das 11. Internationale Kurdische Kulturfestival veranstaltet.
Das Motto des Festivals war "Demokratie im Mittleren Osten und Freiheit
in Kurdistan". Weiter nahmen folgende Vereinigungen teil und waren durch Ansprachen vertreten: der KNK durch seinen Vizepräsidenten Ali Yigit, die DEHAP durch ihren Generalsekretär Tuncer Bakirhan, die Französische Dörfer-Föderation mit ihrem Präsidenten J. E. Sands, Roberta Comb, der Generalsekretär der Partei für Gesellschaftlichen Frieden (ÖTP) Ahmet Turan Demir, KESK-Generalsekretär Mustafa Avci, der Generalsekretär der englischen Pax-Christi-Vereinigung Stewart Hemsley und der Generalsekretär des Internationalen Friedens-Entwicklungsbüros in Italien B. Ficili. Ali Sincer, der Bruder von Engin Sincer, betonte in seiner Rede: "Engin Sincer ist nicht nur mein Bruder, sondern auch der Bruder des kurdischen Volkes."
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