Erklärung an das Gericht von Trient
Meine heutige Abwesenheit von diesem Gerichtssaal ist ein Akt des Protestes - das einzige Mittel des aktiven Widerstands, das mir übrig bleibt - gegen die polizeiliche und juristische Vorgehensweise des Staates, der in der Vergangenheit und in der Gegenwart in gewalttätiger und richtender Form schon immer gegen die revolutionären Aktivitäten der AnarchistInnen der italienischen und internationalen Bewegung kriminalisiert hat und weiterhin kriminalisiert.
Als Anarchist und Revolutionär weigere ich mich kategorisch, noch einmal an der Farce eines Prozesses gegen mich und meine GenossInnen teilzunehmen, denn dieser ist nur der Durchsetzung des Zwanges zur Anpasssung in einem Staat nützlich; dies zu einem Zeitpunkt, zu dem zahlreiche anarchistische und libertäre GenossInnen revolutionäre Lebensentscheidungen getroffen haben und sich nur aus diesem Grund im Staatsgefängnis befinden. Sie finden sich innerhalb und außerhalb Italiens, werden angeklagt und kriminalisiert - und viele von ihnen zu Jahren und Jahren Knast verurteilt. Dies vor dem Hintergrund des Schauprozesses, der heute das Ziel verfolgt, mich und meine GenossInnen in dem Gericht von Trient zu inkriminieren.
Meinen angeblichen Richtern möchte ich nur folgendes mitteilen:
Der soziale und revolutionäre Kampf gegen den Staat und das Kapital wird nicht enden, bevor die Umstände der Ausbeutung und der Herrschaft der "Mächtigen" über alle anderen nicht endgültig zerstört sind und solange es keine Möglichkeit für die reale Gleichheit und die soziale Justiz gibt, die über eure fiktive und falsche Demokratie die Oberhand gewinnen.
Es lebe die Freiheit, es lebe die Anarchie.
Christos Stratigopolos