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APPELL VON HANNOVER E.V.
DAS FRIEDENSZUGPROJEKT
EIN ERSTES VORLÄUFIGES FAZIT
SLOW TRAIN IS COMING

Der Friedenszug "Musa Anter" hat sein Ziel erreicht.
Dem deutschen Innenminister Manfred Kanther & seinen Counterparts in Ankara wollte nur nicht auffallen, daß diese Aktion europäischer Bürgerinnen & Bürger die breiteste und demokratischste internationale Manifestation war, die je für eine Kurdische Realität votierte und diese historisch bejahte. Im Einklang mit der verbindenden Erwartung auf eine demokratische Realität in der Türkei.
Weshalb nach einiger Distanz zum Ereignis resümierend noch einmal die innere Zusammensetzung, die personelle Kraft und Bedeutung, die Stärke und Ausdehnung dieses gewiß auch zukünftig dauerhaften Bündnisses "PRO KURDISTAN" in allen personellen Einzelheiten gegenüber den Polizeiministern der beiden Länder buchstabiert werden muß:

EIN BREITES BÜNDNIS PRO KURDISTAN

Drei Nobelpreisträger: Bischof Desmond Tutu. Dr. Jose Ramos Horta. Dario Fo- und Franca Rame, die an uns schrieben: "Kurdistan existiert". Danielle Mitterand & ihre Foundation. Michael Schaffhauser, Bürochef von Premierminister Lionel Jospin. Wilfried Telkämper, MdEP, Vizepräsident der Parlamentarischen ACP-Versammlung. Margret Mönig-Raane, die Vorsitzende der Gewerkschaft HBV, die einen empörten Brief an Herrn Kanther verfaßte. Gassan Solomon, Abgeordneter in Pretoria, Mitglied des ANC und der Außenpolitischen Kommission sowie des südafrikanischen Justizausschusses. Sowie: Fünf weitere Parlamentarier Südafrikas, die auch mitfuhren in die Türkei; Philipp Dexter, Sheik Sa Dullah Khan, Dr. Abdul Wahap Barday, Professor Patrik Neube, Gora Ahmad Ebrahim. Angelika Graf (MdB) und Uta Zapf (MdB), die in einer Anfrage an den Bundestag die Maßnahmen Kanthers verurteilte. Professor Helena Kekkonen, Trägerin des UNESCO-Preises für Frieden und Erziehung. Dr. Herbert Berger, Leiter des Renner Institutes der österreichischen Sozialdemokratie. Der Internationale Sekretär der SPÖ, Bundessrat Albrecht K. Konecny, der offiziell die Türkei kritisierte. Der schweizerische Gewerkschaftsbund, der am 3. September in aller Form in Ankara protestierte. Der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste. Das Welttreffen der Internationalen Holzarbeitergewerkschaft, das einstimmig zur selben Zeit aus Harare (Zimbabwe) intervenierte. Die Mitglieder des britischen House of Lords. Stan Newens aus dem Europarlament, der pro Friedenszug intervenierte. Frances D'Souza von der berühmten britischen Menschenrechtsorganisation Article XIX. Harold Pinter. Harry Belafönte. Arthur Miller. Michael Feeney. Amke Dietert-Scheuer und Angelika Beer und Christian Sterzing (MdB). Sowie schließlich & vor allem: Menschen wie der 61jährige Friedl Söhnchen, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bergischen Land oder andere "hartgesottene PKK-Kader" wie die Mitglieder des Aachener Friedenspreises.
Wieviele Menschen insgesamt das GROSSE EUROPÄISCHE BÜRGERRECHTSPROJEKT "Friedenszug Musa Anter" unterstützten wird ausführlich Gegenstand einer folgenden Dokumentation sein. Nach meiner heutigen Rechnung waren allein über 600 europäische Abgeordnete aus allen Parlamenten von Finnland über Straßburg bis Wales beteiligt.
Nicht zu vergessen die Wichtigsten, ohne jeden Titel und allen Status: Hunderttausende Menschen kurdischer oder türkischer Herkunft, die sich auf die Straßen des Landes begeben hatten. Welche die Friedensdelegation empfingen. Trotz der Verbote. In Anbetracht von Panzerfahrzeugen, Maschinengewehren und Brutalitäten. Diese Bewohner Istanbuls, Ankaras, Diyarbakirs & die demokratischen Prominenten und Bürger Europas: Das zusammen geriet zu einem breiten und dauerhaften Bündnis.

DEN ZUG ZUENDE BRINGEN / DIE ANKLAGE ERÖFFNEN

Das Resultat der Intervention den deutschen Innenministers, der sich einer erpresserischen Drohung der türkischen Regierung gegenüber willfährig zeigte, war ein Attentat auf den Friedenswillen des kurdischen Volkes und im übrigen ein Anschlag auf die in den Maastrichter Verträgen an erster Stelle gesicherte "Freizügigkeit" der Bürger Europas. Manfred Kanther wird dafür in die Akten und Beschlüsse des "Europäischen Menschenrechtsgerichtes" eingehen. Das ist, neben anderen wichtigen zivilrechtlichen Klagen, jetzt der wichtigste Schritt: Die Herstellung der Verurteilung des deutschen Innenministers durch die Straßburger Rechtsprechung im Namen der empörten Bürgerinnen und Bürger aller beteiligten Länder Europas. Dies entspricht auch der Innersten Intention des Friedenszugsprojektes: Die Sache Kurdistans zur Sache Europas machen. Die Freizügigkeit Europas für Kurdistan erkämpfen.
Wir müssen allerdings auch unseren Freundinnen und Freunden Schutz und Hilfe gewähren, die in der Türkei verfolgt werden und in Kurdistan. Weil sie den Friedenszug bestätigten. Gewerkschafter. Angehörige von Kulturzentren. Von der HADEP Partei. Bedenken und grüßen wollen wir ebenso die am 11. November vor dem Istanbuler Gericht angeklagten Freundinnen & Freunde.

DER FAHRPLAN DES EUROPÄISCHEN FRIEDENSZUGES "PRO KURDISTAN"

Gestalt, Aussehen und Wirkung des Friedenszuges "Musa Anter" standen im Zeichen einer europäischen Orientierung und Verpflichtung. Gerade ein solches übergreifendes Bündnis der bürgerrechtlichen Menschen Europas und seiner Akademiker, Schriftsteller, Menschenrechtler und Politiker beinhaltet die große Chance, jenseits von bornierten nationalen Interessen, über die egoistischen Regierungen hinweg eine gemeinsame Plattform zu entwickeln, die zur zukünftigen Bühne für den kurdischen und den türkischen Freiheitswillen wird.
Offen für alle. Tatsächlich breit und vielfältig. Prominent und bedeutsam. Ideenreich. Listig. Phantasievoll.

Der Fahrplan des Friedenszuges verzeichnet also weiterhin die Stationen: Brüssel - Istanbul - Diyarbakir. Türkische Generäle & deutsche Innenminister müssen lernen: der Friedenszug fährt weiter. Er kommt. Kommt näher. In jedem Jahr.

In unserem Slogan "Join the winning side / Join the Peace Train" war die sichere Gewißheit ausgedrückt, daß Frieden und Freiheit und Demokratie am Ende die stärkeren Kräfte sind. Der blutige Zug der türkischen Militärs und ihrer europäischen Waffenlieferanten ist der historische Anachronismus.

Wir müssen dafür sorgen, daß dieser Zug endgültig vom Fahrplan gestrichen wird.

Deswegen übergeben wir den heutigen Brief auch der türkischen und der deutschen Regierung.
Im Namen aller Teilnehmerinnen & Teilnehmer aus ganz Europa gilt das feste ersprechen:

"Wir bleiben bei unserer Verabredung in Diyarbakir"


widerstand@koma.free.de