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Zum 87. Mal in diesem Jahr wird der Internationale Frauentag begangen,
traditionsgemäß am 8. März. Der 8. März ist der Tag, an dem Frauen - ob
jung oder alt, berufstätig, erwerbslos oder Mutter, -gemeinsam ihre Forde-
rungen nach sozialer, rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer
Gleichstellung deutlich machen.
1910 beschloß auf Initiative von Clara Zetkin der II. Internationale
Frauenkongreß der Sozialistinnen in Kopenhagen, daß der 8. März zum
Internationalen Frauentag ausgerufen werden soll. Im Ursprung ist der
Internationale Frauentag eine „Erfindung" sozialistischer Frauen. Von der
internationalen sozialistischen Frauenbewegung gingen viele wertvolle
Impulse für die Erringung der politischen und sozialen Gleichstellung
der Frauen aus.
Auch wenn der internationale Frauentag in den letzten Jahren nicht mehr so
starke Beachtung findet, sollten wir den Internationalen Gedanken der
Solidarität aufgreifen und neu beleben. Der Frauentag soll den Charakter
eines Kampftages erhalten, an dem die Frauen ihre Forderungen für
Gleichberechtigung und gegen Unterdrückung deutlich machen.
Weltweit kämpfen heute Frauen gegen die imperialistische Ausplünderung und
Unterdrückung der Völker in den Entwicklungsländern, gegen die Massenverge-
waltigungen in den Kriegsgebieten. In allen Ländern sind Frauen besonders
der Unterdrückung unterworfen: Im Iran müssen sie sich verhüllen und Allah
Opfer bringen, in der Türkei müssen sie die Lasten schleppen, während ihre
Männer sorglos in den Teestuben schwatzen: Auch heute noch ist der Alltag
von Frauen geprägt von Unterdrückung, Verzicht und Opferbereitschaft.
In der vorliegenden Broschüre zum Internationalen Frauentag haben wir
versucht, alle uns für Frauen wichtig erscheinenden Lebens- und Wissens-
zusammenhänge zu berücksichtigen und natürlich auch einige davon
weggelassen; wie sollte es auch anders möglich sein, mehr als die Hälfte
der menschlichen Welt in eine Broschüre zu pressen! Diese Broschüre soll
Anregungen und Beispiele für Frauen liefern. Wenn Frauen von Frauen lernen
könnten, dann würde sich die Verbesserung der Situation der Frauen sicher-
lich beschleunigen. Die Entschlossenheit und der Kampf unserer Vorfahrinnen
ermutigen uns, den Kampf um die Gleichstellung weiterzuführen.
Unsere Solidarität gilt an dieser Stelle besonders den Befreiungskämpferinnen auf der ganzen Welt, die im Kampf für nationale und soziale Befreiung
sich auch gegen die besondere Unterdrückung der Frauen stark machen.
Für die WIDERSTAND-Redaktion: