Dokumentation:

"Wir haben in der nacht vom 07.05. auf den 08.05.2000 eine filiale des zeitarbeitsvermittlungsunternehmen "adecco" in hamburg norderstedt in der berliner allee 1 angegriffen.

Gegen die fensterfront warfen wir mehrere farbflaschen und den eingangsbereich zerstörten wir mit pflastersteinen und schmissen noch eine flasche mit buttersäure hinterher.

Adecco, eines der grössten zeitarbeitsvermittlungsunternehmen in der brd und produktpartner der expo 2000 in hannover, plant im themenpark auf dem expogelände im bereich "zukunft der arbeit" ein sog. "karrierecenter". Zeitarbeitsunternehmen sind ein wichtiger bestandteil in diesem kapitalistischem system um in puncto "flexibilität am arbeitsmarkt" den menschen unter noch schärferen arbeitsbedingungen auszubeuten und zu isolieren.

"flexibilität" auf dem arbeitsmarktsektor bedeutet ja nichts anderes als: niedriglohn (den grossen gewinn macht nämlich die sklavenvermittlungsstelle selber), keine festen arbeitsverträge beim jeweiligen arbeitgeber, durch ständiges wechseln/austausch der arbeitsstätte kaum möglichkeit vom kennenlernen eines neuen "sozialen umfeldes", verschärfter psychischer belastungsdruck des arbeitnehmers durch viel zu hohe anforderungen bzgl. der "perfektionierten" erledigung von arbeitsaufträgen in nur kurzer zeit etc. etc. ...!

sie wollen sich einen menschen auf dem markt so formen wie es ihnen gerade passt und behandeln wie eine zitrone: zerteilen, auspressen und wegschmeissen!

Die expo 2000 ist für die herrschenden und das kapital in diesem jahr das "mega event" schlechthin. Neben den pavillons der nationen und einzelner konzerne ist der sogenannte themenpark der eigene ausstellungsbeitrag der expo gmbh. Er ist stark an den bedürfnissen der industrie orientiert. Um die inhaltliche ausgestaltung des themenparks wurde lange gerungen, aber die richtung ist dann doch recht schnell klar geworden und birgit breuel (ehemalige treuhandchefin und jetzt von der bundesregierung als generalkommissarin der expo gmbh 2000 ernannt) formulierte das dann 1997 in hannover wie folgt: "der nutzen des engagements": der themenpark ist für die unternehmen ein aussergewöhnlich glaubwürdiges instrument des public marketing und eröffnet neue wege zum kunden. Ein engagement im themenpark bietet die chance, ein thema weltweit zu besetzen und problemlösungskompetenz für neue techniken und technologien zu demonstrieren. Die probleme von heute sind die geschäftsfelder von morgen!".

Gerade der letzte satz wird von einzelnen unternehmen voller wohlwollen aufgenommen und dann auch gleich in die tat umgesetzt. Vor allem in den bereichen atomtechnik und gentechnologie. Im bereich energie beispielsweise arbeiten unter anderem mit asea brown boveri (abb), philipp holzmann, siemens und preussen elektra allein vier konzerne mit, die zentrale interessen am bau und betrieb von atomkraftwerken haben. Während expo-sprecher andreas lampersbach in einem zeitungsinterview trocken erklärte "der kernbrennstoffkreislauf soll im themenpark dargestellt werden", geraten expo-planer im internen statusbericht über die atomtechnik ins schwärmen. Die kernfusion würde möglicherweise eine der "tragenden säulen" der zukünftigen energieerzeugung.

Im unterthema "ernährung" bilden gentechnisch veränderte lebensmittle einen schwerpunkt der darstellung. Manipulierte natur soll den besuchern entgegenleuchten. "gentechnik als lichtblick für die zukunft" titelt die hauseigene expozeitung. Die erhöhten krankheitsrisiken, verbreitung von allergien, konzentration in der agrarbranche und/oder das abhängigkeitsverhältnis von kleinbauern werden natürlich systematisch ausgeblendet. Und expo-chefin breuel setzt noch einen drauf, indem sie sich "für den durchdachten einsatz von gentechnologie in der 3. welt" stark machen will und darauf verweist, "wer gentechnik pauschal bekämpft macht sich schuldig für das elend in den ärmsten ländern dieser welt."

Bei soviel heuchelei bleibt uns nur noch zu sagen:

* demaskieren wir die expo 2000 in hannover!

* Beteiligt euch alle am 27. Mai an der internationalen, lauten, bunten und vor allem wütenden grossdemonstration gegen die expo

* Kämpfen wir für ein selbstbestimmtes leben ohne ausbeutung und unterdrückung, ohne rassismus und sexismus und im einklang mit der natur!


Autonome Zelle "in Gedenken an Ulrike Meinhof" (ulrike meinhof wurde in der nacht zum 08.05.76 im knast von stammheim ermordet)"



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