Reclaim the location move 2

Gefährliche Orte - wir gehen hin!

Seit einigen Wochen hat die Polizei die Praxis der Verteilung von Platzverweisen gegenüber vermeintlichen Angehörigen der "offenen Drogenszene" massiv ausgeweitet. Die ohnehin seit Jahren praktizierte Strategie des "Die-Szene-auf-Trab-halten" führte zuletzt zu permanenten Überprüfungen vor allem unmittelbar an der Roten Flora. Während rundherum die meisten Menschen diese Kontrollen einfach nur hinnehmen, wenn nicht sogar gutheißen, wollen wir diese Praxis nach wie vor nicht unwidersprochen lassen. Ausgrenzung und Vertreibung sind Ausdruck einer Politik, die nicht die gesellschaftlichen Ursachen zum Thema macht, sondern nur deren Symptome als "Kriminalität" bekämpft. Mit dem Reclaim-the-location-move-2 möchten wir inhaltlich an die Aktionen, die es in der Vergangenheit hier dazu schon gegeben hat, anknüpfen. Das Motto "Gefährliche Orte - wir gehen hin!" bezieht sich auf die gängige Praxis der Sicherheitsbehörden, bestimmte innerstädtische Gebiete als "gefährliche Orte" zu benennen, um sie dann einer besonderen Überwachung und Kontrolle zu unterstellen. Viele solcher Orte sind tatsächlich "gefährlich" - allerdings nicht für die NormalbürgerInnen, sondern für diejenigen Personengruppen, die als Sicherheitsrisiko konstruiert werden. Im Schanzenviertel sind das hauptsächlich Schwarze, Angehörige aus der Drogenszene (bzw. Solche, die dafür gehalten werden) und Obdachlose, die ständiger Repression durch die Polizei ausgesetzt sind.

Wir laden daher zu einem neuerlichen demonstrativen Umzug durch das Schanzenviertel ein.

Schaut nicht weg, greift ein!

Freigabe aller illegalisierten Drogen!

Auflösung aller polizeilichen Sondereinheiten!

Samstag, 11. November 2000 ab 12.00Uhr vor dem Bahnhof "Sternschanze"


Einladung zu einer Informationsveranstaltung mit mobilisierendem Charakter

Was von Nizza übrigbleibt ...

Am 07. Und 08. Dezember findet in Nizza der nächste EU-Gipfel statt. Dort werden von den Staats- und Regierungschefs die Leitlinien der künftigen Arbeit der EU-Institutionen sowie der Mitgliedsstaaten bestimmt.

In Nizza wird es vor allem um die Neustrukturierung der EU-Gremien in Hinblick auf die Osterweiterung gehen (zwölf Kandidaten stehen bereits auf der Warteliste).

Weiterhin will sich die EU durch die Aufwertung der WEU einen eigenen militärischen Arm zulegen, um künftig noch besser "intervenieren" zu können. Ungefähr 60.000 Soldaten sollen nach Krisenherden Ausschau halten und für "europäische Identität" sorgen.

Außerdem wird über die Charta der Grundrechte der EU verhandelt. Noch ist unklar, ob sie wirklich verbindliches Recht wird, aber beruhigend zu wissen, daß das recht ein Unternehmen zu gründen gesondert aufgeführt wird.

Wir wollen mit dieser Veranstaltung über Inhalte des Gipfeltreffens informieren und im Anschluß kurz auf Gegenaktivitäten hinweisen. Wahrscheinlich wird es eine Infowand zu den Ereignissen in Prag geben.

Es wird auch über das Projekt Gratiszug informiert!

Donnerstag, 09. November im Kölibri, Beginn 20.00 Uhr

Eintritt frei


"Ab einer Million bist du kein Kanake mehr."

Diskussionsveranstaltung von Kanak Attak in Kooperation mit "Umdenken e.V."

Mit den Debatten um die Green Card ist spätestens deutlich geworden, daß hierzulande neben der Ausgrenzung von MigrantInnen auch ihre Einbeziehung sogar in den Arbeitsmarkt möglich ist, auf dem die hochdotierten Jobs winken. Und auf einmal wendet sich auch der Arbeitgeberpräsident gegen den rassistischen Mob. Doch genau besehen existiert diese Form des Einschlusse schon länger. Relativ neu dagegen ist der Medien-Hype um kanakische Erfolgsgeschichten.

Ist die Existenz von "erfolgreichen" Kanaken der Anfang vom Ende des Rassismus in Almanya, ein Zeichen für sukzessive Assimilation? Enden rassistische Anmache und bürokratische Hürden für die sogenannten Ausländer, wenn sie ein bestimmtes Monatsgehalt haben oder InhaberInnen lukrativer Unternehmen sind? Wie haben sich Communitiy-Strukturen und deutsche Gesellschaft in den letzten Jahren verändert?

Mit vier Gästen, in Hamburg lebende MigrantInnen, die "es geschafft haben", wollen wir diese und andere Fragen diskutieren.

Kanak Attak Hamburg besteht als Teil des bundesweit agierenden politischen Zusammenschlusses seit anderthalb Jahren. Dies ist die dritte Veranstaltung, mit der wir vor Ort kanakische Kultur und Politik präsentieren.

23. November 2000, 19.30 Uhr

Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 2


Muevete! Beweg Dich!

Mexico/BRD 1999, 60 min

Mit einem konsequenten Blick von unten führt uns dieser Film durch Chiapas, fünf Jahre nach dem Aufstand der Zapatistas. Der mexikanische Bundesstaat befindet sich seitdem unter militärischem Belagerungszustand.

Die aufständischen indigenen Gemeinden setzen dennoch ihren Kampf um "Land und Freiheit" auf ziviler Ebene fort und organisieren sich mit Gruppen in ganz Mexiko. Das Filmkollektiv AK KRAAK begleitete Zapatistas und UnterstützerInnen bei Treffen, Demonstrationen und Aktionen, läßt streikende StudentInnen, GewerkschafterInnen und internationale BeobachterInnen zu Wort kommen und zeichnet so ein lebendiges Bild des anderen, des widerständigen Mexikos.

Film und aktuelle Informationen zu Chiapas:

Dienstag, 14. 11. & Dienstag, 28.11.2000, 20.30 Uhr

B-Movie, Brigittenstraße 5


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