Die NPD plant für den 13. September 1997 einen Aufmarsch in Hamburg. Im Rahmen der Bürgerschaftswahl am 21. September mobilisiert der NPD- Bundesvorstand und die Jugendorganisation der NPD die Jungen Nationaldemokraten (JN) in die Stadt. In ihren aktuellen Veröffentlichungen kündigen die Nazis an in dem vermeintlich "roten Hamburg" mit "System und Chaoten" aufräumen zu wollen.
Seit den Verboten verschiedener neonazistischer Organisationen nimmt die NPD und ihre Jugendorganisation (JN )für die faschistische Bewegung eine zentrale Rolle ein. Das faschistische Netzwerk hat sich während der letzten Jahre umstrukturiert: Im Hintergrund arbeitet ein System von unauffällig arbeitenden Zellen, die nicht offen nach außen in Erscheinung treten. Darüberhinaus gibt es die NPD als bundesweite Partei mit ihrer ausgebauten Organisationsstruktur, die nach außen legal auftritt um ihre rassistische und antisemitische Hetze zu verbreiten. Zahlreiche Mitglieder und Führungspersonen verbotener NS-Gruppen arbeiten bei der JN oder der NPD mit. Die langfristig angekündigten Verbote haben die Faschisten somit letztendlich nicht getroffen, sondern ihr neues Organisationskonzept forciert.
Hierfür stehen die jüngsten Mobilisierungen der Nazis in München und Leipzig. In beiden Städten stellte die NPD / JN, mit ihrer funktionierenden Infrastruktur, die organisatorische Spitze der faschistischen Mobilisierung. Am 1. März marschierten in München 5000 Nationalkonservative gemeinsam mit Alt- und Jungfaschisten anläßlich der Eröffnung der Ausstellung "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944". 10.000 AntifaschistInnen demonstrierten gegen den Aufmarsch. In Leipzig kündigten am 1.Mai Faschisten aus dem Lager der JN einen Aufmarsch an, der jodoch nicht zuletzt dank breiter antifaschistischer Mobilisierung verhindert werden konnte. Die NPD / JN kündigt nun großmäulig an, auch in Hamburg am 13. September, an ihre Mobilisierung von München und Leipzig anknüpfen zu wollen.
An der Hamburger Wahl beteiligen sich gleich mehrere faschistische Organisationen. Als die wesentlichen zu nennen sind hier neben der NPD die "Deutsche Volksunion" (DVU), die NPD Vorfeldorganisation "Hamburger Liste Ausländerstopp" sowie "Die Republikaner" und der "Bund Freier Bürger". Die Bürgerschaftswahl gilt für die Faschisten verschiedener Couleur als erfolgversprechende Chance. Denn bereits bei den letzten Wahlen 1993 erhielten DVU und Republikaner gemeinsam 7,6% der Stimmen, in manchen Stadtteilen sogar 15%.
Dieser Staat wird nie ernsthaft gegen Faschisten vorgehen. Statt des Appells an Polizei oder Justiz fordern wir auf, die antifaschistische Selbsthilfe zu organisieren! Nie wieder wehrlos gegen faschistische Gewalt! Das heißt für uns keine Nazipropaganda zu dulden und den Nazis offensiv und mit allen dafür notwendigen Mitteln entgegenzutreten!
Faschistische Organisationen zerschlagen!
Den NPD-Aufmarsch verhindern!
Gegen reaktionäre und rassistische Politik!
Bündnis antifaschistischer Gruppen gegen den NPD-Aufmarsch
Mobilisierungsveranstaltung:
Mittwoch, 10.9., 19 Uhr, RoteFlora