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Selbstdarstellung

[ vorläufige Fassung - 1. Januar 1997]

1. Grundsätze
Was wir wollen

2. Ansätze
Wo wir praktisch werden

3. Organisatorischer Rahmen
Wer wir sind

4. Angebot
Was gibt´s, was ist moeglich

5. Perspektive
Wie es weitergehen soll

6. Partizipation
Wie ihr mitmachen koennt

7. Kontakt
Wo wir zu finden sind

[ in Vorbereitung: ]

8. Historie
Wie alles begann

9. Allgemeine Rahmenbedingungen
oekonomisch, politisch, technisch


1. Grundsätze

Die politische Neubestimmung der Linken steht weltweit auf der Tagesordnung. Durch den Zusammenbruch der realexistierenden sozialistischen Staaten wurde ihre Notwendigkeit überdeutlich. Klassisch sozialistische Vorstellungen hatten ebenso einen schweren Rückschlag erlitten wie alle anderen Stroemungen der Linken - von autonom bis friedensbewegt. Eine so einschneidende Veränderung der globalen Kräfteverhältnisse geht an niemandem spurlos vorüber.

Wo nicht mehr einfach weitergemacht werden kann, stolpert man zunehmend über alte Dogmen und Schein-Wahrheiten, die es zu Genüge gab und gibt . Man beginnt zu begreifen, dass dieser globale Umbruch Ursachen hatte-, die auch die eigene Sicht der Welt berühren - und in zunehmendem Mass ist alles unklar. Orientierungslosigkeit macht sich breit.

"Oben" und "Unten" ist nicht mehr klar unterscheidbar, oekonomistische Welterklärungsmuster greifen sichtlich zu kurz, "Multiple Oppression" ist schwer praktisch handhabbar zu machen, die Realität des Lebensalltags in den kapitalistischen Zentren ist nur noch vage theoretisch gefasst, der weltweite neoliberale Ansturm auf die Lebensgrundlagen so vieler Menschen treibt uns in die Enge.

Was wir mit nadir wollen ist an der Erarbeitung neuer Grundlagen der Linken durch die Bereitstellung eines Ortes zur Kommunikation und Information mitzuarbeiten:

über das Hier und Jetzt und die Zukunft der Menschen, für eine soziale Revolution als emanzipativen Prozess, der alle Herrschafts-und Ausbeutungsverhältnisse mit einschliesst.

Wir wollen Teil sein in der Wieder,-Weiter-und Neu-Entwicklung einer emanzipativen Perspektive, die international und internationalistisch allen Widerständen und Kämpfen eine gemeinsame Richtung gibt - you´ll never walk alone. Weniger wird unserer Ansicht nach nicht genügen, um die herrschenden Verhältnisse grundlegend zu verändern.

 

2. Ansatz

Kommunikation

Die Vernetzung der Linken war schon immer wichtig, technisch ist sie mit den digitalen Medien erheblich einfacher geworden, da Datennetze als Mittel der Kommunikation einige spezifische Vorzüge haben:

Aus all diesen Gründen arbeiten wir mit daran, Datennetze für die Linke nutzbar zu machen. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf die Moeglichkeiten des Internet, da es die genannten Vorteile bietet und seine technischen Struktur eine Vielzahl spezifischer Anwendungen erlaubt. Ausserdem ist es aufgrund seiner Entstehungsgeschichte zur Zeit eine relativ offene Struktur, die auch der Linken gewisse nicht alltägliche Moeglichkeiten bietet.

Wir stellen Voraussetzungen für elektronische Post (eMail), Rundbriefe (Mailing-Listen) und Nachrichtenforen (Newsgroups) als Mittel zur Diskussion und Nachrichtenverbreitung zur Verfügung.

 

Information

Das nadir InfoSystem soll Material für theoretische und praktische Auseinandersetzungen zur Verfügung stellen. Viel Material ist verstreut oder nur schwer zugänglich, besonders Berichte und Dokumente aus anderen Ländern oder aus "Randgebieten" linker Politik. Durch das Zusammentragen von Aeusserungen unterschiedlicher Protest- und Widerstandsformen soll die Vielfalt und Kontinuität linker Bewegungen dokumentiert werden. Der Zugriff auf alte und neü Diskussionstexte, Erklärungen und thematische Ausarbeitungen hilft, Analysen und Konzepte (weiter) zu entwickeln und nicht immer wieder bei Null anfangen zu müssen.

Alle über nadir zugänglichen Informationen liegen in digitaler Form vor. Das ist Vorraussetzung für ihre Verbreitung über Datennetze. Die Vorzüge dieser Verbreitungsform sind analog zu denen der Kommunikation v.a. Schnelligkeit, orts-und zeitungebundene Verfügbarkeit und geringe Transport-und Vervielfältigungskosten.

Darüber hinaus ergeben sich aber noch weitere Vorteile:

Auf unserem Internet-Server koennen sich linke Gruppen und Projekte vorstellen sowie aktuelle Meldungen und elektronische Kopien linker Periodika abgerufen werden. Ausserdem baün wir ein Archiv von Materialien auf, die für die Weiterentwicklung der Linken von bleibender Bedeutung sind.

 

3. Organisatorischer Rahmen

Nadir ist ein Zusammenschluss von linken Gruppen und Einzelpersonen. Gemeinsam teilen sie die oben formulierten Grundsätze und nutzen das nadir InfoSystem für ihre politische Arbeit.

Die praktische Arbeit der Wartung und Weiterentwicklung des nadir InfoSystems sowohl in technischer wie auch in inhaltlicher Hinsicht wird von der nadirKombüse erledigt. In der nadirKombüse arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Strsmungen der radikalen Linken. Die an nadir teilnehmenden Gruppen müssen in der nadirKombüse nicht notwendigerweise vertreten sein.

Die Zusammenarbeit der nadir-Gruppen beschränkt sich im wesentlichen auf die organisatorischen Notwendigkeiten. Eine engere politische Zusammenarbeit wäre v.a. im Bereich der Datennetze wünschenswert, z.B. gegen die staatlichen Vorstoesse zur Zensur von Internet-Inhalten und zum Verbot von nicht staatlich kontrollierter Verschlüsselung.

Ein Rundbrief hält alle beteiligten Gruppen auf dem aktuellen Stand, zu grundlegenden Themen wird das Plenum einberufen.

 

4. Angebot

nadir ist in vielem mit der digitalen Version eines Infoladens vergleichbar. Es stellt eMail ( = Postfächer) und Newsgroups ( = Nachrichtenbretter) bereit, unterhält ein Internet-Terminal ( = Zeitschriften/Flugi-Auslage), füttert ein Archiv ( = digitales InfoSystem), das Ganze ist in einer Domain namens Nadir.ORG untergebracht ( = die Räume des Infoladens), deren Adresse mail.nadir.org ( = Postfach) oder www.nadir.org ( = Strasse, Haus-Nr. ...) ist ...

Im folgenden einige Moeglichkeiten, wie ihr nadir nutzen könnt:

eMail

... hat gegenüber Brief-Post die Vorteile, dass sie kostengünstiger und schneller ist und dass sie verschlüsselt werden kann. Ihr koennt damit natürlich Briefe schreiben, aber z.B. auch Texte zur Bearbeitung/Korrektur hin-und herschicken oder einer Zeitungsredaktion zukommen lassen, ohne diesen Aerger mit kaputten Disketten und ihrer postfoermigen Verpackung zu riskieren. Da immer mehr Menschen und Gruppen eine eMail-Adresse haben, wird sie zunehmend attraktiver.
Um eMail empfangen und versenden zu koennen, richten wir Euch einen Zugang mit einer Adresse ein. Eine eMail-Adresse sieht z.B. so aus: martha@mail.nadir.org (Martha Kamunski). Was ihr braucht, ist ein Computer mit Modem. Das notwendige Programm stellen wir Euch zur Verfügung und helfen bei der Einrichtung auf Euren Computer.
Der Zugang kostet DM 15,00 pro Monat für Einzelpersonen und DM 20,00 für Gruppen .
 

Newsgroups


... sind vergleichbar mit oeffentlichen Nachrichtenforen. Über nadir koennt ihr Nachrichten, Fragen, Antworten, Ankündigungen, Hintergrund-Artikel etc. in diese Newsgroups schicken und lesen.
Weltweit gibt es etwa 12.000 solcher Foren zu allen moeglichen Themen.
Wir bieten u.a. die Newsgroups von den Datenschutzbeauftragten (DSB), der PDS und dem Computernetzwerk Linkssysteme (CL) an. Darüber hinaus gibt es auch die Moeglichkeit, weitere Newsgroups anderer Netze zu bestellen.
Das CL ist ein deutschsprachiges Netz und beinhaltet Newsgroups zu u.a. folgenden Themen: Anarchie, Antifa, Arbeit, Atom, Behinderte, Bildung, Chemie, Datenschutz, Drogenpolitik, Energie, Europa, Flüchtlinge, Fraün, Freie Liebe, Frieden, Gentechnik, Geschichte, Gesundheit, Glauben, Jugendpresse, Kinder, Kultur, Männer, Medien, Menschenrechte, Müll, Recht, Soziales, Technik, Umwelt, Utopien, Verkehr, Wirtschaft , Asien, Nahost, Südamerika.

 

Mailing-Listen

... entsprechen einem Rundbrief: Wenn ihr an eine Mailing-Liste schreibt, wird eure Nachricht automatisch an alle darin eingetragenen Adressen weitergeschickt. Das ist im Prinzip das gleiche wie eine Newsgroup, allerdings nur bedingt oeffentlich und in der Regel zu spezielleren Themen. In der Regel dienen sie einen bestimmten, überschaubaren Kreis von Menschen.
Wir koennen Mailing-Listen für Euch einrichten, z.B. für überregionale oder internationale Zusammenhänge und Kampagnen, aber genausogut auch für eure Gruppe vor Ort.

 

Öffentliches Terminal in der B5

Seit Dezember 1996 steht im Café der B5 (Brigittenstrasse 5, HH-St.Pauli) ein oeffentliches Terminal, über das Ihr ins nadir InfoSystem und ins WorldWideWeb kommen koennt.
Wir haben dieses Terminal installiert, damit auch Menschen ohne Computer oder Internet-Zugang mit diesen Kommunikationstechniken arbeiten koennen. Wir wollen damit auch zur Entmythologisierung digitaler Medien beitragen und z. B. mehr Menschen die Moeglicheit geben, auf der Grundlage eigener Anschauung in die oeffentliche Diskussion um staatliche Regulierung und weitere Entwicklung des Internet einzugreifen. Während des nadir-Cafés stehen wir auch für Fragen zur Verfügung. Ausserdem hoffen wir, dass auf diese Weise der Vereinzelung und Abkapselung, die oft mit der Benutzung von Computern verbunden ist, abgeholfen werden kannn.
Das Terminal ist nutzbar, wenn das Café geoeffnet ist. Derzeit ist dies jeden Dienstag und Freitag sowie zum nadir-Café am 1.Mittwoch des Monats der Fall.
 

nadir Web


nadir unterhält unter der Adresse http://www.nadir.org/ ein Informations-System im WorldWideWeb. Es ist in fünf Bereiche gegliedert

aktuell

aktuelle Infos, Ankündigungen, Demo-Aufrufe usw.
Periodika
elektronische Kopien linker Periodika, z.B. Zeck, Gegendruck, Angehoerigen-Info, Rote Hilfe Zeitung etc. - nicht immer aktuell, aber dafür nie vergriffen
Archiv
Das Archiv ist einer unserer Schwerpunkte im web und enthält in erster Linie Grundlagentexte zu verschiedenen Themen. Wir haben den Anspruch, zu allen für die Linke wichtigen Themen mindestens einen Qürschnitt von Informationen zu haben.
Wenn wir Nachrichten sammeln und verbreiten helfen, sind wir uns der Problematik bewusst, dass die Überflutung mit immer mehr, für die jeweilige Empfängerin nicht direkt handlungsrelevanten, Informationen im CNN-Stil nicht zu einer Bewusstwerdung, sondern zu einer Betäubung führt. Wir versuchen daher, Nachrichten zwar nicht mit einer von uns aufgesetzten Handlungsforderung, aber innerhalb eines Kontextes zu verbreiten, um Geschehnisse nicht als loses Nebeneinander, sondern als jeweils kontinuierliche Entwicklung darzustellen.
Initiativ
Hier können linke Gruppen, Initativen, Vereine, Projekte etc. sich und ihre Arbeit im WorldWideWeb darstellen. Sie werden damit Teil von nadir.
Netz
Die Suche nach bestimmten Informationen in Datennetzen ist mitunter recht aufwendig und schwierig. Damit aus den überall verstreuten Informationsangeboten und Kommunikationsmöglichkeiten tatsächlich ein Netz wird, sammeln wir z.B. eMail-Adressen und WorldWideWeb-Adressen anderer linker Projekte. Diese Adressenlisten sind nach inhaltlichen Schwerpunkten sortiert. Bei den WorldWideWeb-Adressen könnt ihr mit einem Klick direkt dorthin gelangen und deren Seite anschaün. Bei eMail-Adressen könnt ihr durch draufklicken eine eMail schreiben und abschicken.
 
Schulungen

... finden je nach Bedarf statt. Bei der Einrichtung eines Netz-Zuganges weisen wir in das Programm Crosspoint (DOS/WINDOWS) ein , mit dem ihr eMail und Newsgroups versenden und empfangen koennt. Das gleiche gilt für PGP, ein Programm zur Verschlüsselung von eMail und anderen Dateien. Für Gruppen, die sich im WorldWideWeb darstellen wollen oder für Leute, die Texte für das Archiv bearbeiten moechten, schulen wir im Umgang mit den dafür benoetigten Programm und dem Format HTML.
 
nadir-Café

Das nadir-Café oeffnet jeden 1. Mittwoch des Monats die Pforten der B 5, Brigittenstr. 5, HH-St.Pauli.
Gelegentlich organisieren wir Veranstaltungen zum Themenbereich "Neü Medien". Stichworte sind Netz-Kritik, Netz-Politik, Netz-Kultur. Konkret heisst das z. B. Beteiligung an der Diskussion um staatliche Regulierung und kommerzielle Interessen auf dem Gebiet der Datennetze und Telekommunikation, Beobachtung und Einschätzung neuer digitaler Medien, Analyse ihrer gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen (Technikfolgenverschätzung) und nicht zuletzt die Entmythologisierung des Internet.
Ansonsten dient das Café der Kontaktaufnahme, dem Austausch und der Diskussion und dem Verzehr von Kaffee und Kuchen in gepflegter Atmosphere.

 

 

5. Perspektive

Natürlich ist immer viel zu tun, hier nur das nötigste:

nadirArchiv

Die Weiterentwicklung des nadirArchiv steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Die inhaltliche Gliederung wird überarbeitet werden, alle Texte sollen verschlagwortet werden und vor allem muss es weiter gefüllt werden. Dabei wollen wir vor allem darauf achten, dass Themen insgesamt sinnvoll dargestellt sind. Einzelne aus dem Kontext gerissene Demo-Aufrufe oder Flugblätter sollen baldmoeglichst der Vergangenheit angehoeren.
 
nadirNetz

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist uns die Kommentierung der Verweise auf andere Informationssammlungen im World Wide Web. Der jetzige Zustand, dass jedeR selbst herausfinden muss, was sich hinter einem kargen Verweis befindet, ist unbefriedigend und verschwendet die Zeit der NutzerInnen.
 

Netz-Politik


Die politische Auseinandersetzung um die zukünftige Nutzung und Reglementierung des Internet wird von uns kaum oeffentlich geführt. Wir sehen dies als grosses Manko. Im Jahr 1996 standen wir unter dem Druck, das Projekt nadir stabilisieren und ausbaün zu müssen. Da wir diesem Ziel um einiges näher gekommen sind, werden wir uns in Zukunft verstärkt auch in die politischen Auseinandersetzungen einmischen koennen.
 

nadirCafé


Das nadirCafé soll perspektivisch mehr als einmal im Monat geöffnet sein. Wir wollen damit unsere Ansprechbarkeit vergroessern und die Mitarbeit auch in loser Form erleichtern.
 

Volltextsuche


Die Volltextsuche wird demnächst auch die Suche in genau definierbaren Teilbereichen und Nachbarschaften von nadir bieten. Ausserdem wollen wir gerne auch andere linke Informationssammlungen im WorldWideWeb mit indizieren (= in unsere Volltextsuche mit einbeziehen).
 

Publizität


Nicht zuletzt muss nadir bekannter werden. Unserer Einschätzung nach haben viele noch nicht den moeglichen Nutzen elektronischer Datennetze im Allgemeinen und von nadir im Besonderen erkannt. Wir wollen das durch die Vorstellung von nadir in verschiedenen linken Medien ändern.

 

6. Partizipation

Zur Zeit wird das nadir InfoSystem von der nadirKombüse, der früheren Infogruppe Hamburg (ifghh) betrieben. Wir wären allerdings ohne die Unterstützung von Personen und Gruppen nicht so weit gekommen. An einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit anderen Gruppen sind wir sehr interessiert. Wir würden uns freün, wenn Personen oder Gruppen bestimmte Bereiche des InfoSystems inhaltlich betreün - z.B. eine Archiv-Abteilung oder die Linkpage oder ... - und in diesem Rahmen bei uns mitarbeiten würden. Selbstverständlich vermitteln wir die dazu notwendigen technischen Kenntnisse. Mit anderen Archiven wollen wir Vereinbarungen zum Austausch treffen.

nadir bietet viele Formen der Beteiligung:

Spezieller Aufruf zur Unterstützung des Archivs

Viele haben spezielles Wissen: die eine weiss über Foucault Bescheid, der andere arbeitet schon lange zu Antisemitismus. Das gehoert ins Archiv! Wir wollen, dass alle ihr spezielles Wissen in eine Form bringen, die anderen zumindest einen soliden schnellen Überblick, vorzugweise auch zusätzlich eine vertiefte Sicht ermöglichen. Solche Zusammenstellungen müssen nicht selbst geschrieben sein, ihr koennt uns auch "fremde" Texte rüberschieben, von denen ihr denkt, dass sie für das Archiv geeignet sind. Es reichen auch Papierkopien. Was für das Archiv vor allem unersetzlich ist, ist eür Fachwissen, eure inhaltliche Beteiligung. Wir übernehmen den Rest.

Das Kleingedruckte

Daß die Nutzung des eMail-und Newsgroup-Angebots als Form der Beteiligung aufgeführt ist, ist kein Zufall. nadir ist ein politischer Zusammenhang mit Grundsätzen und Zielen, zu deren Beachtung auch die NutzerInnen von eMail und Newsgroups verpflichtet sind. Es handelt sich dabei nicht um ein Dienstleistungsangebot (das macht die Telekom billiger und beqümer) sondern um die Bereitstellung eines Mittels für die politische Arbeit. Aehnliches gilt für das Archiv: Gruppen, die eigene Archive oder bestimmte Teile ihrer Arbeit in das nadirArchiv integrieren wollen, sind dazu ausdrücklich eingeladen und werden von uns nach Kräften unterstützt. Voraussetzung ist allerdings, daß sie sich mit der Intention und Struktur des Archivs auseinandersetzen (und gegebenenfalls Änderungen vorschlagen), so daß ihre Beiträge sinnvoll integriert werden koennen. Die Gruppen-Seiten auf der Web-Site von nadir sind dazu gedacht, daß Gruppen sich und ihre Arbeit im WorldWideWeb darstellen koennen. Sie sind nicht dazu gedacht, daß die Gruppen dort alle ihre Veroeffentlichungen ablegen. Dafür ist das Archiv da.

Zum Abschluß eine Innenaufnahme der Kombüse:

"Zu dem, was die nadir-Kombüse konkret tut, liese sich vieles sagen, denn es wird viel im Hintergrund geroedelt, was in der Struktur dieser Technik liegt. Wir haben es daher nicht nur mit einem einfachen Arbeitsprojekt zu tun, sondern es ist ja auch eine weitergehende neü Form der Kommunikationstechniken, die auch uns direkt betrifft und die wir lernen müssen, so zu beherrschen, daß unsere Persoenlichkeit nicht gefährdet wird. Die meisten von uns sitzen Stunden vor Computern, damit das System funktioniert. Entweder wird am neün web-Design gefeilt, oder eine Installationsroutine für Crosspoint entwickelt, oder an einer PGP-Schlüsselverwaltung, Mailingliste etc überlegt und ausprobiert. Und natürlich spinnen ab und an manche Bauteile im Computer, die es zu finden gilt. Und dann sitzen wir zusammen am Tisch und müssen unser jeweils spezielleres Wissen aus den Arbeitsbereichen so vermitteln, daß alle es verstehen. Die Anforderungen sind also schon sehr hoch. Neben diesem Schaffen der technischen Grundlagen und Vorraussetzungen, damit das System funktioniert, haben wir als minimalen Ausgleich noch Arbeitsbereiche, die etwas mit inhaltlicher, politischer Arbeit zu tun haben: Und das ist die Informationsbeschaffung und Verarbeitung für das Archiv und die aktuelle Seite, bzw. für unsere Adressenliste. Jedoch ist dieser Punkt unserer Arbeit nur eher abgeschwächt moeglich, da es derzeit viel an den Grundlagen und Vorraussetzungen zu tun gibt. Wozu wir grad gar nicht kommen, ist die Teilnahme an netzweiten Diskussionen und deren Vermittlung oder die Mitwirkung an Kongressen wie dem CCC-Kongress Weihnachten in Hamburg."

 

7. Kontakt