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Infos zum Stand der Dinge
(Letzte Aktualisierung: 21.03.2013)
Inhaltsübersicht:
- Gorleben-Castor -
BfS verheimlicht Neugenehmigungen von Atom(müll)transporten -
Atommüll-Transporte aus den deutschen AKWs in die Plutonium-Fabriken La
Hague - Ausführliche Details zu den
aktuellen Transportgenehmigungen
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Gorleben-Castor |
Der näXte Castor-Transport nach Gorleben aus Sellafield wird voraussichtlich ab 2015 erwartet! | ||||||||||||||||
04.
März 2013 BfS: Rückführung und Rücktransport von Atommüll Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) berichtet auf seiner Website
auf der Rubrik "Rückführung und Rücktransport" von
Atommüll mit Stand vom 04.03.13: Rücktransporte
von Abfällen aus Wiederaufarbeitungsanlagen Auch wenn keine weiteren Transporte aus
Deutschland in die Wiederaufarbeitung stattfinden, lagern noch
Wiederaufarbeitungsabfälle bei den entsprechenden Anlagen im Ausland.
Aus Frankreich - und zukünftig auch Großbritannien - werden daher
weiterhin radioaktive Abfälle in Castorbehältern nach Deutschland zurückgebracht
(Rückführung). Transportmengen Die Transporte zur Rückführung von Abfällen
aus den Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und Großbritannien sind
von großem öffentlichen Interesse. Für die Behälter und die
darin enthaltenen hochradioaktiven Glaskokillen (verglaste und in Form
gegossene Abfälle) ergeben sich beim derzeitigen Stand folgende Zahlen: Voraussichtliche Rückführungszeiträume aus der Wiederaufarbeitung (Stand: März 2013)
Stand vom 04.03.2013" |
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10.
August 2011 GNS: "Stand der Rücknahme radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und England" "Aufgrund
zwischenstaatlicher Vereinbarungen führt die GNS im Auftrag der deutschen
Kernkraftwerksbetreiber die Rücknahme der Wiederaufarbeitungsabfälle aus
dem Ausland durch", gibt die Gesellschaft für Nuklear-Service
mbH (GNS) am 10.08.11 auf ihrer Website im Internet unter der
Überschrift "Hintergrundinformation:
Stand der Rücknahme radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung
deutscher Brennelemente in Frankreich und England" bekannt.
"Diese Abfälle sind bei dem Recycling der bis 2005 nach La Hague
und Sellafield gelieferten deutschen Brennelemente entstanden und müssen
daher in Deutschland zunächst zwischengelagert werden.". Von der
GNS wird dazu weiter berichtet. "Dabei wurde entschieden, dass
die Glaskokillen im GNS Zwischenlager Gorleben und die kompaktierten Abfälle
(CSD-C Kokillen) im GNS Zwischenlager Ahaus aufbewahrt werden. |
BfS
verheimlicht Neugenehmigungen von Atom(müll)transporten Im
Klartext bedeutet dies: |
"Geheimniskrämerei" "Castor:
Beladung trotz fehlender Transportgenehmigung - BI Umweltschutz:
'Transport absagen' Im
November ist der 13. Castor-Transport ins Wendland geplant,
die Vorbereitungen dafür
sind angelaufen. Die ersten Behälter werden in der französischen
Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague bereits verladen und damit
transportfertig gehalten, obwohl
noch keine Transportgenehmigung durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
erteilt wurde. Auf
diese Ungereimtheit verweist die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
(BI) hin. Mit diesem Vorab-Freifahrtschein der
Genehmigungsbehörde werde provozierend die jahrzehntelange Kontinuität
an Skandalen und Ungereimtheiten bei der Sicherheit beim Umgang mit
hochgefährlichem Atommüll fortgesetzt. 'Es darf nicht sein, dass
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden hier einfach wegschauen', moniert die
BI. Hintergrund:
Der neue Behältertyp Castor HAW28M wurde entwickelt, weil sich
die Betreiber der Atommeiler durch erhöhten Kernbrennstoff-Abbrand ab
Anfang 2000 unter Zugzwang gesetzt hatten. Für den nun noch stärker
strahlenden und heißeren Atommüll, die Wärmeleistung erhöht
sich von bislang 45 kW um über 20% auf 56 kW, waren die bisherigen
Castor-Behälter unbrauchbar. Obwohl erst Jahre später ein Behälter
für die neuen extremeren Bedingungen in Planung ging, wurden die
Genehmigungen für die Abbranderhöhung erteilt. |
NDR:
"Keine Castor-Ankündigung mehr im Internet"
Der
NDR (ndr.de) gibt am 29.04.11 unter dem Titel "Keine
Castor-Ankündigung mehr im Internet" bekannt: "Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wird erteilte Genehmigungen für
Atommüll-Transporte nicht mehr auf seiner Internetseite veröffentlichen,
wenn diese noch nicht durchgeführt wurden. Aus Gründen der
Sicherheit habe das Bundesumweltministerium darum gebeten, sagte
BfS-Pressesprecher Florian Emrich" dem NDR. "Die
Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg hat dieses neue
Vorgehen als Geheimniskrämerei bezeichnet. BI-Sprecher Wolfgang
Ehmke vermutet als Hintergrund auch, dass sich die Aktivisten nicht
mehr so richtig auf Demonstrationen vorbereiten können." |
taz:
"Castoren
sollen künftig heimlich rollen"
"Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) darf im Internet nicht mehr über
anstehende Atommülltransporte informieren. Die bisher laufend
erneuerte Liste der Transportgenehmigungen enthält auf Bitte des
Bundesumweltministeriums nur noch bereits durchgeführte Transporte",
berichtet die taz am 28.04.11 unter der Überschrift "Umweltministerium
zensiert Webangebot - Castoren sollen künftig heimlich rollen".
"Aus Gründen der Sicherung habe das Bundesumweltministerium um
die Streichung der genehmigten, aber noch nicht durchgeführten
Transporte gebeten, sagte Anja Schulte-Lutz, BfS-Sprecherin"
auf Anfrage der taz. |
Nachrichtenagentur
dapd: "Weniger Transparenz bei Atommülltransporten"
Von
der Nachrichtenagentur dapd wird am 27.04.11 unter dem Titel
"Weniger
Transparenz bei Atommülltransporten" u.a. berichtet: |
Atommüll-Transporte aus den deutschen AKWs in die Plutonium-Fabriken von La Hague und Sellafield sind seit dem 01. Juli 2005 gesetzlich verboten Auf Grundlage einer Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) wurde im Jahr 2002 das Atomgesetz (AtG) novelliert. Nach § 9a Abs. 1 AtG dürfen ab dem 01.07.2005 keine "bestrahlten Brennelemente" aus "Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität" mehr zur "Wiederaufarbeitung" ins Ausland, z.B. in die Plutonium-Fabriken von La Hague in Frankreich oder Sellafield in Groß Britannien, befördert werden. AtG § 9a (1) "Wer Anlagen, in denen mit Kernbrennstoffen umgegangen wird, errichtet, betreibt, sonst innehat, wesentlich verändert, stillegt oder beseitigt, außerhalb solcher Anlagen mit radioaktiven Stoffen umgeht oder Anlagen zur Erzeugung ionisierender Strahlen betreibt, hat dafür zu sorgen, daß anfallende radioaktive Reststoffe sowie ausgebaute oder abgebaute radioaktive Anlagenteile den in § 1 Nr. 2 bis 4 bezeichneten Zwecken entsprechend schadlos verwertet werden oder als radioaktive Abfälle geordnet beseitigt werden (direkte Endlagerung). Die Abgabe von aus dem Betrieb von Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität stammenden bestrahlten Kernbrennstoffen zur schadlosen Verwertung an einer Anlage zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe ist vom 1. Juli 2005 an unzulässig." => Das heißt: Castor-Transporte mit Atommüll in Form von abgebrannten Brennelementen aus den deutschen AKWs (wie z.B. Krümmel, Brokdorf oder Brunsbüttel) in die Plutonium-Fabriken von La Hague oder Sellafield wird es (vorerst?) nicht mehr geben. - Jedoch:
=> Alle Brennelemente, die bisher (01.07.05) nicht zur "Wiederaufarbeitung" oder "zentralen Zwischenlagerung" (Gorleben, Ahaus) transportiert wurden, sind nach § 9a Abs. 2 AtG bis zur "Möglichkeit für die Endlagerung an den Standorten der Atomkraftwerke in Behältern trocken zwischenzulagern". - Das heißt:
Atommüll in den Plutonium-Fabriken La Hague und Sellafield Im
Juni 2005 wurde ein Gutachten der Gruppe Ökologie in
Hannover veröffentlicht, daß im Auftrag von Robin Wood
erstellt worden war. [ www.umwelt.org/robin-wood/german/energie/StandWiederaufarbeitung.pdf
(pdf, ca. 50 kB)]
( Abschätzung der zur Wiederaufarbeitung gelieferten Mengen bestrahlter Brennelemente Tonnen Schwermetall)
Nach
dem Gutachten der Gruppe Ökologie aus Hannover befinden sich
schätzungsweise zur Zeit in La Hague noch 391 Tonnen Atommüll
und in Sellafield noch 500 Tonnen Atommüll aus abgebrannten
Brennelementen, der noch "wiederaufgearbeitet" werden
soll: "Rücktransporte" von Atommüll aus La Hague und Sellafield nach Gorleben oder Ahaus Über die Atomabfälle und deren "Rücktransport" aus den Plutonium-Fabriken in La Hague und Sellafield nach Gorleben oder Ahaus geht das Gutachten der Gruppe Ökologie aus Hannover detailliert ein: "Bei der Wiederaufarbeitung entstehen unterschiedliche Abfallarten. Sie besitzen teilweise sehr hohe Aktivitätsinventare und sind stark Wärme entwickelnd. Laut vertraglicher Vereinbarung müssen die Abfälle, entsprechend der in den wiederaufzuarbeitenden Brennelementen enthaltenen Aktivität, in die Bundesrepublik zurückgenommen werden. Die im Folgenden genannten Abfallmengen bzw. Behälterzahlen sind auf Vorhersagen beruhende Abschätzungen der EVU [Energieversorgungsunternehmen] für die vertraglich vereinbarte Gesamtmenge. Sie können sich durch die konkreten Brennelementdaten in bestimmten Grenzen verändern."
CASTOR-Fahrplan von Atommüll-"Rücktransporten" aus La Hague und Sellafield nach Gorleben oder Ahaus Nach
Aussage der COGEMA (Stand vom 25.11.05) stehen bis zum Jahr 2010
weitere Atommüll-Transporte mit Glaskokillen aus der
Plutonium-Fabrik La Hague nach Gorleben an!
( www.cogema.fr) Vom
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurde am 26.04.05 in der
Pressemitteilung Nr. 011 u.a. bekannt gegeben, daß "die Rücktransporte
aus der WAA Sellafield" nach Gorleben "für die Jahre
2010 bis 2016 geplant" sind. |
Transportgenehmigung für den Gorleben-Castor |
Derzeit (21.03.13) sind keine Transportgenehmigungen des BfS für einen neuen Gorleben-Castor bekannt => Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte am 01.06.11 einen neuen Transport von hochradioaktiven Glaskokillen in 11 Atommüll-Behältern des Typs CASTOR HAW28M aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich in das Zwischenlager Gorleben genehmigt. Die Transportgenehmigung ist zum 31.01.12 befristet. Rückblick zum letzten Gorleben-Castor: Am 23.11.11 um 16:05 Uhr verließ der Castor-Transport mit elf Atommüll-Behältern Valognes in Frankreich. Auf der rund 126-stündigen Fahrt in das Zwischenlager Gorleben (Ankunft: 28.11.10 um 21:50 Uhr) wurde er durch verschiedene Aktionen von AtomkraftgegnerInnen aufgehalten - so lange wie noch kein Atommüll-Transport in der Geschichte. Rückblick zum vorletzten Gorleben-Castor: Am 05.11.10 um 14:20 Uhr verließ der Castor-Transport mit elf Atommüll-Behältern Valognes in Frankreich. Auf der Fahrt in das Zwischenlager Gorleben (Ankunft: 09.11.10 um 09:48 Uhr) wurde er durch verschiedene Aktionen von AtomkraftgegnerInnen etwa 1,5 Tage (92 Stunden) aufgehalten. =>
Unsere Informationsseite zum Gorleben-Transport 2011 mit
Terminankündigungen für Norddeutschland |