"Kole Feut
un Nordenwind
gif en krusen Büdel
un en lütten Pint. "
Wenigstens Winter war diesmal nicht. Nicht gerade warm, aber eben auch nicht dieses eisigkalte Wetter der vorangegangenen Grossdemonstrationen am Bauplatz, der mittlerweile die stationäre Atombombe Brokdorf trägt. Zu Verkühlungen nach unfreiwilligen Bädern in den Gräben der Wilster Marsch kam es deshalb kaum. Der anschliessende Rumverbrauch in den Gehöften und Sanistationen rund um das AKW hielt sich folglich auch in Grenzen.
Ansonsten die bekannten Bilder: Eine entfesselte Polizeitruppe, die mit Knüppeln, Kampfstoffen und Wasserwerfern Demonstranten über die Felder trieb. Die Folgen: Platzwunden, Prellungen und Brüche, Augen- und Atemwegsverletzungen, Verbrennungen und aussergewöhnlich viele psychische Schocks - der gesundheitliche Preis, den der Atompolizeistaat auf die Demonstrationsfreiheit aussetzt.
In Zahlen: Über 100 Menschen mussten sich wegen schwerer mechanischer Verletzungen, also starkschmerzende Prellungen, Platzwunden und Brüche, in ärztliche Behandlung begeben. Und viele von ihnen, v.a. Menschen mit Augenverletzungen und Hautreizungen, werden auch in den kommenden Wochen noch ärztliche Hilfe benötigen. Die Auswirkungen einer Schneise der Gewalt, die BGS- und Polizeieinheiten durch die Kundgebung und die Konvois, speziell den hamburger, schlugen.
Herr T G , wohnhaft
in 2000 Hamburg , wurde von mir am 10.6. 1986 eingehend körperlich untersucht.
Als Folge von angeblichen Schlagverletzungen mit einem Gummiknüppel auf einer Demonstration am 7.6.1986 fanden sich folgende Verletzungen:
Schwere Prellung mit ausgedehntem, flächenhaften Hämatom von ca. 6 x 15 cm Grösse an der Dorsalfläche des mittleren Unterarmdrittels. In diesem Hämatom deutlich tastbar eine ca. 1,5cm im Durchmesser grosse,fluktuierende Schwellung auf der Ulna, einem subperiostalem Hämatom entsprechend.
Prellung des rechten Schultergelenkes mit schmerzhaft eingeschränkter Abduktion und Anteflexion"
Prellungen und subcutanes Hämatom Über der rechten Halsseite mit schmerzhaft eingeschränkter Rotationsfähigkeit des Kopfes nach rechts und links sowie schmerzhaft eingeschränkter Reklination.
Darüberhinaus klagt Herr G seit dem Ereignis über Kopfschmerzen. Aus der Anamnese ergibt sich kein Inhalt für das Vorliegen eines Comotionssyndroms, ein Zusammenhang mit angeblich erlittenen Schlägen auf den Kopf bei Tragen eines Motorradhelmes ist nicht auszuschliessen.
Hamburg 20, den 10.Juni 1986
- ARZT. , -Tel. 040/
2000 HAMBURG 19
Die Aufzeichnungen einzelner Arztpraxen, der Sanistationen und uns vorliegende Atteste sprechen eine deutliche Sprache: Gebrochene Schulterblätter, zersplitterte Schulter-, Ellenbogen- und Handgelenke, Prellungen und Platzwunden an Hinterköpfen und Rücken und Nierenprellungen sind alles Verletzungsbilder, die durch Knüppelschläge auf fliehende, am Boden liegende oder sich schützende Menschen entstehen. Die Arztberichte entlarven die Polizeipropaganda: nicht gegen angeblich frontal angreifende Chaoten verteidigt sich die Staatsmacht, sondern greift Menschen aus einer Kundgebung heraus an, verfolgt sie und schlägt sie von hinten zusammen.
Beispiele: Eine 20jährige Patientin mit Platzwunde am rechten Hinterkopfbereich und Verdacht auf Bruch des linken Kleinfingers. Die Demonstrantin hatte vergeblich versucht, ihren Kopf mit den Händen vor einem Schlag zu schützen.
Ein 23jähriger Patient wehrt den ersten Schlag ab - schwere Prellung des Ellenbogengelenks, Verdacht auf Knochenbruch. Im Fallen erwischt ihn der zweite Schlag links am Hinterkopf - Platzwunde, 6 cm lang. Er wird festgenommen und erhält in den folgenden 7 Stunden keine ärztliche Hilfe. Erst nach seiner Freilassung kann er eine Praxis aufsuchen.
In wilder Flucht durch die parkenden Autos des Hamburger Konvois gerät eine 22jährige Demonstrantin in's Straucheln. Sie stürzt und bleibt mit ihrem rechten Arm zwischen zwei Karosserien hängen. Das nachsetzende Sondereinsatzkommando rollt über sie hinweg, ein Schlag trifft den Ellenbogen ihres eingeklemmten Armes - komplizierter Bruch.
Drei Fälle von über einhundert. Brutal, abschreckend, angsteinjagend. Und darum genau geht es: Eine angeheizte Polizei mit über Jahre hinweg verfestigten Feindbildern wird losgelassen zum flächendeckenden Haudrauf. Unterstützt mit Kampfstoffen, deren Gesundheitsschädlichkeit selbst regierungsoffizielle Gutachten nicht verleugnen können. Wen kümmert es in den Ministerien und Einsatzstäben, wenn da tausende von Menschen hustend, heulend und spuckend über den Kundgebungsplatz stürzen, wenn alte und junge Menschen mit Atemnot und asthmatischen Anfällen im Kampfstoffnebel zusammenbrechen? Nein, das ist beabsichtigt, das ist eine umfassende Kriegserklärung an die Bürger. Gas lässt sich nicht gezielt oder gar ..verhältnismässig" einsetzen, es trifft alle, und es soll alle treffen. Die polizeitechnische Lösung - den Protest gegen den Atomwahn einfach ersticken. Da kommt es nicht einmal drauf an, ganze Polizeizüge aus dem CS rauswollten, weil die ,,Kollegen" keine Luft mehr bekommen
Zweieinhalbtausend Augenspülflaschen waren allein in Hamburg in den Wochen vor der Demonstration verkauft worden. Für alle Konvois hatten sich Sanis gefunden, die ihre Züge begleiteten. Viele Menschen mit medizinischen Berufen hatten sich eine Erstehilfetasche gepackt und kümmerten sich um ihre Freunde, Bis und diejenigen, mit denen sie auf der Demo zusammenkamen. Vor Ort hatte der Saniausschuss für mobile und feste Sanistationen gesorgt. Niedergelassene Arzte im Landkreis hielten ihre Praxen geöffnet. Das Deutsche Rote Kreuz hatte sich auf seine Grundsätze besonnen und beteiligte sich innerhalb und ausserhalb des Sperrkreises am Rettungsdienst. Rot-Kreuz-Helfer mit Atemschutzgeräten und Augenspülflaschen bewegten sich geübt im CS-Nebel, obwohl sie so etwas noch nie erlebt hatten. Patientendaten wurden nicht erhoben, Auskunftsbegehren der Polizei nach Namen von Verletzten nicht stattgegeben. Eine Erfahrung, die hoffen lässt, dass das DRK bei inneren Konflikten seine Neutralität einzuhalten lernt.
Das alles ergab ein medizinisches Netz, das den körperlichen Folgen der Polizeiangriffe Selbsthilfe entgegensetzte. Überall war Wasser zum Augenspülen zur Hand und knisterten die Verbandpäckchen in den Jackentaschen. Zumindest auf dieser Ebene konnte die innere Abschreckungsdoktrin unterlaufen werden.
Die Folgen geben trotzdem zu Sorgen Anlass. Auffallend viele Demonstrationsteilnehmer/innen fragen nämlich neben körperlichen Blessuren auch psychische Folgen des Polizeieinsatzes. Einige blieben äusserlich völlig unverletzt, erlitten aber durch den staatlichen Gewaltausbruch einen psychischen Schock. Blass, sprachlos, verängstigt sassen sie in den Stationen, Praxen, Fahrzeugen auf der Heimreise oder noch Stunden später in den Polizeizellen, ,,lch wache nachts schweissbedeckt auf und kann mich nur erinnern, dass ich von Brokdorf wüst geträumt habe", berichtet ein junges Mädchen. Ein anderes bekommt das Zittern, wenn in der Nähe ein Martinshorn ertönt. Ein junger Mann klagt noch zehn Tage später über Schlafstörungen. Es sind körperliche Ausdrücke der hilflosen, entwürdigenden Situationen. Es sind Einzelbilder, die in ihrer Gesamtheit vergleichbar sind mit den Langzeitfolgen von Vergewaltigungen, Verfolgung, Haft und Folter. Die Ursache heisst ..organisierte Gewalt". Und sie greift tiefer als im Augenblick erkennbar: Wieviele Menschen gehen mittlerweile nicht mehr zu Demonstrationen, aus purer Angst? Bewusst oder unbewusst.
Asthmakranke können mit dem gesundheitlichen Risiko eines CS-Einsatzes noch bewusst umgehen. Anfallskranke kennen ihre Grenzen. Behinderte wissen, worauf sie sich einlassen wollen. Und schon diese zahlenmässig nicht kleine Gruppe von Mitmenschen wird von den derzeitigen Polizeikonzepten um ihr Demonstrationsrecht gebracht. Wieviele mehr mögen es sein, denen die Courage ausgetrieben wurde?
,,lch fühlte mich in den folgenden Tagen ziemlich alleingelassen. Alle haben sie auf den Nachbereitungstreffen darüber gesprochen, wie es Jetzt weitergehen soll. Solidarität mit den Festgenommenen wurde bekräftigt. Aber niemand hat mich gefragt, wie es mir geht, wie ich mich gefühlt habe", berichtet ein junges Mädchen, das am Kundgebungsplatz im CS-Nebel zusammenbrach, kurzzeitig das Bewusstsein verlor und später im Sanibus aufwachte, als gerade eine Horde Polizisten daran vorbeistürmte. Das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber einer gewalttätigen Macht ist ihr unter die Haut gekrochen
Wir stellen eine vorsichtige Behauptung auf: Wenn es nicht gelingt, neben den politischen Strukturen der Anti-AKW-Bewegung - wie jeder anderen natürlich auch - persönliche, an jedem Einzelnen anteilnehmende Netze zu knüpfen, dann geht das staatliche Gewaltkonzept voll auf. Dann reichen auf Dauer Wut und Oppositionsgeist nicht aus, der Repression standzuhalten und dahinter das politische Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Saniausschuss zur Brokdorf-Demo 1986
Wer nach dem CS-Einsatz am AKW-Brokdorf unter länger anhaltenden Beschwerden litt oder noch leidet, möge sich bitte mit uns in Verbindung setzen. Wir sammeln diese (auf Wunsch auch anonymisier-ten) Berichte und Verlaufsatteste, weil wir selber dadurch für die Soforthilfe lernen, und weil wir Euch weiterhin mit Ratschlägen zur Behandlung zur Verfügung stehen wollen.
Atteste und Berichte über andere Verletzungen, beispielsweise durch Wasserwerfer, Knüppel oder Hunde, interessieren uns ebenfalls.
Für uns in diesem Umfang neu sind auch die zahlreichen psychischen Schocks im Verlauf der Demo. Hierüber Berichte oder Anfragen zu erhalten, wünschen wir uns ganz besonders, um darüber weiter Gedanken anzustellen.
Adresse: Sanitätergruppe Hamburg, c/o BI Umweltschutz Unterelbe, Weidenstieg 17, 2 Hamburg 20.
Ein voller Schlag: Innerhalb weniger Minuten wurden in Kleve ein halbes Dutzend Demosanis aus dem Hamburger Konvoi festgenommen. Bereitschaftspolizisten, deren Amoklauf durch die parkenden Fahrzeuge schon etwas nachgelassen hatte, zertrümmerten gezielt die Seitenscheiben eines Sanifahrzeuges. Drinnen herrschte Gedränge: Auf engstem Raum hatten Sanis mit bereits Verletzten Schutz gesucht, plötzlich sass die ganze Gesellschaft im Splitterregen der zerberstenden Glasscheiben. Sämtliche Insassen mussten das Fahrzeug verlassen und wurden mit vorgehaltener MP festgenommen. Nur gegen hartnäckigen Widerstand der umstehenden Beamten war es möglich, die Verletzten halbwegs erstzuversorgen.
Ein Versehen der Einsatzkräfte ist ausgeschlossen: Deutlich war das rote Kreuz mit geballter Faust und verbundenem Daumen rundum am Fahrzeug angebracht.
Das gleiche Bild bei einem weiteren Fahrzeug, in dem Sanis den Konvoi begleitet hatten: Frontscheibe zerschlagen, Insassen festgenommen, Behandlung von Patienten unterbunden.
Der Vorfall ist nicht aussergewöhnlich: Zunehmend geraten Erstehilfegruppen bei Demonstrationen unter gezielte Massnahmen der Polizei: Da werden in Wackersdorf Ärzte daran gehindert, mit ihren Fahrzeugen an das Kundgebungsgelände vorzufahren, da werden Wasserflaschen zum Augenspülen beschlagnahmt, da erhalten Sanis erst recht die Hucke vollgehauen, wenn sie in den Bereich polizeilicher Massnahmen geraten, und da wird sogar ein Verbandplatz des Roten Kreuzes von Hubschraubern mit CS unter Beschuss genommen.
Ähnliche Bilder in Brokdorf: Ein gezielter Flachschuss mit einer neuen CS-Patrone prallt unter einer fahrbaren Station auf, in der gerade ein Verletzter versorgt wird. Im Nu ist die Luft vollgenebelt. Wen kann es wundern: Wer international geächtete Kampfstoffe gegen die eigene Bevölkerung einsetzt, der kümmert sich auch nicht um minimale Rücksichten gegenüber Verletzten und deren Helfer/inne/n. Hauptsache, das Feindbild stimmt: Wer sich um die medizinische Hilfe bei Demonstrationen kümmert, der muss zur Logistik der Gewalt zählen, denn verletzt werden ja nur Demonstranten, die Straftaten begehen.
Knallhart deshalb auch am Hamburger Heiligengeistfeld das Vorgehen gegen anwesende Sanis: Wer rund um den Kessel auftauchte, musste sofortige Übergriffe befürchten. Und einen im Kessel mehrere Stunden eingeschlossenen, gekennzeichneten Sani erwischte es bös: Die ganz Zeit über hatten Beamte schon auf ihn hingewiesen, ihre Gesten liessen Ungutes erwarten. Als er dann an der Reihe war, abtransportiert zu werden, führten ihn zwei Beamte um die Ecke des Bunkers zu einer von aussen nicht einsehbaren Stelle und zwangen ihn, sich für die Durchsuchung breitbeinig an die Wand zu stellen. Unter perversen Kommentaren wurde ihm dann von hinten der Hoden gequetscht. "Bist doch Sani, kannst Dir doch selber helfen ...".
Folgerichtig nach dieser Logik auch die Konsequenzen für die in Kleve festgenomenen Sanis: Unter dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruchs wurden sie abtransportiert und müssen einen vermutlich harten Prozess befürchten.
Und dass sich die Polizeiführung mit .Behinderungen vor Ort nicht zufrieden gibt, erwies sich in den Tagen nach der Demonstration: Beim örtlichen Rettungsdienst stellte die Ordnungsmacht das Ansinnen, die Daten verletzter Demonstranten, die das DRK versorgt hatte, mitgeteilt zu bekommen. Vergeblich, glücklicherweise.
Für die Bezahlung der Reparaturrechnungen an unseren Fahrzeugen wie den anderen, die in Kleve unter die Knüppel gerieten, bitten wir Euch, Spenden auf das entsprechende Konto (siehe Spendenaufruf in dieser Dokumentation) einzuzahlen.
Am AKW Brokdorf kamen am 7. Juni 1986 im Laufe des Nachmittags CS-Projektile zum Einsatz, die bislang erst polizeiintern vorgeführt worden waren. Es handelt sich um Kampfstoffpatronen, Herstellerbezeichnung: TP 70/8, mit 40 mm Kaliber und einer Reichweite von ca. 120 m im direkten Flachschuss. Die Patronen sind zusammengesetzt aus einem Treibsatz und einer Metallhülse, aus der fünf Sekunden nach Abschuss 24 Gramm CN oder CS freigesetzt werden. Das Gesamtgewicht beträgt ca. 175 Gramm, das Geschoss ist mit einer Kunststoffschicht umkleidet. Die hohe Ausgangsgeschwindigkeit von 75 Metern pro Sekunde bewirkt eine starke Wucht beim Aufschlag. Nach einer polizeiinternen Studie der Polizeiführungsakademie Wiltrup bei Münster sind bei jedem 200. Körpertreffer derartiger Patronen schwere Verletzungen der Augen und der Halsschlagader möglich.
Verschossen wird die TP 70/8 mit der ,,Mehrzweckpistole l" (MZP l) der Waffenschmiede Heckler & Koch. Die ursprünglich als Bundeswehr-Signalpistole konzipierte MZP l setzt sich seit 1985 für bleifreie Distanzwaffen in den Arsenalen der Polizei und des BGS durch. Leichte Handhabbarkeit und eine Palette verschiedenartiger Geschosse bieten gegenüber dem bisherigen Sammelsurium von Waffen und Projektilen technische Vorteile. Neben dem in Brokdorf eingesetzten CS-Geschoss gibt es weitere Kampfstoffpatronen sowie Signal-, Nebel- und Blitz-Knall-Geschosse. Auch zwei Gummigeschossarten sind serienreif. Zur Markierung von einzelnen Demonstranten oder Gruppen wurde überdies eine Farbpatrone entwickelt, um auch farblich die ,,Guten" von den ,,Bösen" unterscheiden zu können.
Nach einem anfänglichen Dementi seiner Behörde erklärte ein Sprecher des Kieler Innenministeriums, dass in Brokdorf eine Mehrzweckpistole zum Abfeuern von Kampfstoffpatronen des beschriebenen Typs eingesetzt wurde. Das 1985 bei der Bereitschaftspolizei Eutin eingeführte ,,Transportgerät für Reizstoffe" befinde sich aber nicht in der Erprobung und sei keine Distanzwaffe. Die Patronen dürften nicht waagerecht, sondern nur im ..Bogenwurf" abgeschossen werden.
Beim Vorrücken der Wasserwerfer am Kundgebungsplatz setzten die Polizeieinheiten die CS-Patronen in die Fluchtrichtung der Demonstration ein und trieben die Menschenmenge dann direkt in den entstandenen Kampfstoffnebel. In mehreren Fällen kam es ausserdem zu gezielten Schüssen auf Personengruppen und ein Fahrzeug der Demosanis.
Saniausschuss zur Brokdorf-Demo 1986
Im Rahmen der Auseinandersetzungen gegen die Inbetriebnahme des AKW Brokdorf am Sonnabend, den 7.6.86 in Kleve und Brokdorf und am Sonntag den 8.6.1986 in Hamburg sind Kosten entstanden oder werden noch auf uns zukommen, die die unmittelbar Betroffenen nicht alleine tragen sollen. Die Kosten sind durch medizinische Versorgung, juristische Betreuung, Reparatur oder Ersatz beschädigter Autos usw., durch Vorbereitung und Koordination(Verkehrsausschuss, Ermittlungsausschuss, Sanitätsausschuss usw.) entstanden.
Einschätzungen und Auseinandersetzungen um unsere gemeinsamen zukünftigen praktischen Schritte stehen an. Die praktische Solidarität mit den Verletzten, politisch Verfolgten und materiell Geschädigten ist Bestandteil unseres Kampfes. So ist bereits unmittelbar nach den Auseinandersetzungen in Kleve in verschiedenen Bussen spontan über 1000 DM gesammelt worden.
Autonome Koordinierungsstelle, 9.6.86 Spendenkonto BUU Rechtshilfe, Vereins- und Westbank Hamburg, BLZ 200 300 00, Konto 11/18413, Stichwort: Brokdorfsolidarität