GRENZCAMP 2001   FRANKFURT/M AIRPORT

 
4. antirassistisches Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 beim Flughafen Frankfurt/Main
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Einen wunderschönen Guten Tag

von campzeitung - - 24.07.2001 15:49

Wie Sie vielleicht den Medien entnehmen konnten, wollen wir in der Rhein-Main-Metropole und zwar direkt am Flughafen, ein antirassistisches Grenzcamp von "Kein mensch ist illegal" mit über tausend CamperInnen aus allen Teilen der BRD, wie auch international, neun Tage lang durchführen.
Wir sind nicht unbedingt nur die netten Nachbarn und Nachbarinnen, denn überall wo wir auftauchen, wollen wir in Konflikte treten, uns streiten und unübersehbar sein. Wir bauen aber auch gerne Kontakte zu Menschen auf, die mit dem, was an rassistischen, sexistischen und antisemitischen sowie unterdrückerischen und ausbeuterischen Alltag abläuft, unzufrieden sind und sich dem entgegenstellen wollen.

Nach drei Aktionscamps an den deutschen Außengrenzen zu Polen und Tschechien wurde für diesen Sommer die Stadt Frankfurt/Main und der Rhein-Main-Flughafen als "Austragungsort" gewählt.

Mit der Wahl dieses Ortes wollen wir, die OrganisatorInnen, die Aufmerksamkeit auf die inneren Grenzen des nationalen und europäischen Grenzregimes richten. Am Frankfurter Flughafen mit dem exterritorialen Internierungslager für Flüchtlinge, dem Flughafenverfahren und seiner traurigen Berühmtheit als Deutschlands Abschiebeflughafen Nr.1 sind wir deshalb genau richtig. Der"Rhein-Main-Airport präsentiert sich demgegenüber gern als weltoffener Ort globaler Mobilität. An diesem Image wollen wir kratzen. Ähnliches gilt für die Stadt Frankfurt: hier steht dem
Bild der multikulturellen Metropole eine andere Realität gegenüber. Auch an diesem Ort werden Grenzen gezogen, von denen vor allen Anderen MigrantInnen betroffen sind: gezielte Paßkontrollen und Platzverweise aufgrund dunkler Hautfarbe, Denunziationen ganzer MigrantInnengruppen als
kriminell veranlagt, Mißhandlungen durch Polizeibeamte und Sicherheitspersonal und schikanöse Behandlung durch Sozial-, Arbeits- und
Ausländerbehörden. Mit entsprechenden Aktionen in Frankfurt wollen wir der offiziellen Sicherheitsdebatte unsere Vorstellungen von einem gemeinsamen
Leben ohne Ausgrenzungen entgegenhalten. Anliegen der antirassistischen Grenzcamps war und ist es mittels unkonventioneller und provokativer
Aktionen den scheinbar herrschenden Konsens bezüglich des "vollen Bootes", das es gegen Flüchtlinge und EinwandererInnen zu sichern gelte, politisch anzugreifen.

Auch die aktuelle Einwanderungsdebatte, in der nun gezielt "nützliche" MigrantInnen angefordert werden, andere hingegen nach wie vor hinausgeworfen werden sollen, wird von uns als rassistisch abgelehnt. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass unsere Camps und damit antirassistische Einmischung an sich von lokalen Autoritäten nicht erwünscht ist und die Durchführung entsprechend unmöglich gemacht werden soll. Und die Darstellung in den Medien ist meistens nicht die, welche der Realität entspricht. Machen Sie sich selbst ein Bild, entweder über das
Internet, indem Sie unsere homepage (www.nadir.org/camp01) besuchen oder
die unabhängige Berichterstattung von indymedia (de.indymedia.org) oder ganz konventionell, indem Sie uns besuchen: westlich von Kelsterbach an der B43.