Rom: Prozess ROS/Marini: Verhandlung vom 16.2.1998
_Prozeß ROS/Marini gegen die AnarchistInnen_
Diesen Montag (16.2.1998) fand eine weitere Verhandlung des Prozesses
"Marini" im Bunkergerichtssaal des Foro Italico in Rom statt.
Im laufe dieser Verhandlung, die sich bis 18.00 Uhr hingezogen hat,
wurde erneut die "Pentita" (Reuhige Kronzeugin - A.d.Ü.) verhört.
Zusammenfassend gesagt, gab es nichts neues im Vergleich mit letztem
Montag, es gab keine großartigen Enthüllungen... Im Gegenteil. der
unglaubliche Auftritt der "Pentita" ging weiter, in dem sie
eigentlich hätte Klarheit schaffen sollen über diese angebliche
bewaffnete Bande und umstürzlerische Vereinigung, aber das einzige
was sie von sich gegeben hat war eine leidliche, langsame und nicht
enden wollende Ansammlung von "Kann mich nicht erinnern". Es ist wohl
überflüssig daran zu erinnern, daß ihre äußerst detaillierten
Aussagen, auf die in der Anklage Bezug genommen wird, vor über zwei
Jahren vor Marini abgelegt wurden... Zumindest soll es so gewesen
sein.
Die Verhandlung begann mit dem Antrag des Staatsanwaltes Ionta (für
die jüngeren GenossInnen die ihn nicht mehr kennen, Ionta war und ist
einer der größten Verfolger von AktivistInnen und RevolutionärInnen -
er hat es zu mehr traurigem Ruhm gebracht als Marini), die
"Mitangeklagte" erneut verhören zu dürfen, obwohl bereits die Zivilen
Nebenklage an der Reihe war. Das Gericht hat die Verhandlung kurz
unterbrochen und dann beschlossen, daß Ionta sie nicht mehr verhören
könne und die Nebenklage fuhr mit den Fragen fort, anschließend dann
die Verteidigung. Unter den wichtigen "Antworten" der Namsetchi war
die bezüglich der angeblichen Organisation... ein weiteres langes
Schweigen... Der inzwischen schon genervte Gerichtsvorsitzende
versuchte zu suggerieren: "Rote Brigaden, bewaffnete revolutionäre
Zellen, bewaffnete proletarische Zellen, revolutionäre Aktion" und
mehr aber erhielt keine Antwort. Also hat ein Anwalt der Verteidigung
gefragt, ob diese Organisation keinen Namen habe, was die "Pentita"
bestätigte. Die Verhandlung ging dann - wie gesagt bis 18.00 Uhr
weiter, und auch Ionta hatte die Möglichkeit zwischen dem einen
Anwalt und dem anderen, die "Pentita" zu befragen.
Die Nächsten Verhandlungstage werden der nächste Montag und Dienstag
(23. bzw 24.2.) sein, auf dem Plan steht die weitere Befragung der
Namsetchi und anschließend die ersten der Familie Sforza.
Die Verhandlungen beginnen um 9.30 Uhr und sind Öffentlich (wie immer
im Foro Italico in Rom).
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Übersetzung: Solidaritätskomitee Italien
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rechtschreibfehler und grammatikalisch wirre konstruktionen sind
beabsichtigt und dienen der belustigung.
Neuste Infos zum Stand der Repression gegen AnarchistInnen in
Italien: http://www.tao.ca/~lgh/italien/index.html
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