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15. Maerz: Internationaler Protesttag gegen Polizeibrutalitaet

15. Marz: Internationaler Protesttag gegen Polizeibrutalitat

Der Protesttag gegen Polizeibrutalitaet fand 1997 zum ersten Mal in der
Schweiz statt, auf Initiative der Gruppe "Die schwarze Fahne". Auch die
Gruppe "Buerger/innen gegen Polizeibrutalitaet" in Montreal/Kanada
beteiligte sich an der Durchfuehrung dieses internationalen Protesttags. Im
Jahre 1997 haben mehr als 50 Gruppen aus 14 Laendern an diesem Ereignis
teilgenommen.

Der internationale Tag gegen Polizeibrutalitaet war in den vergangenen zwei
Jahren ein Erfolg.
Die Gruppen, die an diesem Ereignis teilgenommen haben, kritisieren nicht
nur die Polizeibrutalitaet, sondern sie agieren auch gegen weisse
Vorherrschaft, Genozid, Patriarchat, Heterosexismus, Kapitalismus, den
Staat, usw.
Die meisten Gruppen haben eine Tendenz zum Anarchismus und zum
Antiautoritarismus. Obwohl diese Tendenzen keine notwendigen Bedingungen
fur die Teilnahme sind, wuerde eine Partei oder staatliche Organisation der
Oeffentlichkeit einen schlechten Dienst leisten, wenn sie versuchen wuerde,
diese Aktion politisch auszunutzen.

Dieser Aktionstag sollte so weit wie moeglich dezentralisiert bleiben,
damit die Entscheidungen fur einzelne Aktionen bei den Gruppen, Kollektiven
und Einzelpersonen liegen.

Was kann man am 15. Marz 1999 unternehmen ?

Die Art der Veranstaltung haengt in erster Linie von den jeweiligen
teilnehmenden Gruppen ab.
Jede Gruppe entscheidet fur sich selbst in Abhaengigkeit von der
politischen Lage des jeweiligen Landes, der Durchfuehrbarkeit bestimmter
Aktionen, Verfuegbarkeit finanzieller Mittel usw.

Bis jetzt gab es folgende Veranstaltungen: Strassentheater, Wandmalerei,
Demonstrationen, Konferenzen, Workshops, Foto-und Textaustellungen,
Radiosendungen, kulturelle Feiern. Einige Gruppen haben mehrere Aktionen
fur diesen Protestag vorbereitet. In einigen Staedten haben verschiedene
Gruppen Gemeinschaftsaktionen durchgefuehrt.
Jede Gruppe, jeder Mensch kann und darf teilnehmen. Der Schluessel ist
unsere Fantasie.


Uber den 15. Marz als Datum

Das Datum dieses internationalen Protesttags, der 15. Maerz, wurde von der
Gruppe "die schwarze Fahne" in der Schweiz bestimmt. Sie haben dieses Datum
gewaehlt, weil 2 Kinder im Alter von 11 und 12 Jahren an diesem Tag von der
schweizer Polizei geschlagen wurden.
Einige Gruppen sind moeglicherweise nicht in der Lage, genau an diesem Tag
eine Aktion zu organisieren. Falls also dieses Datum nicht eingehalten
werden kann, sollte der Termin jedoch so nah wie moeglich am 15. Maerz
orientiert sein.

Dezentralisierte Aktionsweise

Es ist unser Ziel, aus diesem Tag einen dezentralisierten, globalen
Protesttag zu machen. Allerdings hatten wir einige Schwierigkeiten bei der
Beantwortung aller Anfragen. Zum Teil fuehrten Sprachprobleme zu
Missverstaendnissen. Manche glaubten, wir wuerden Flugblaetter und
Prospekte bereitstellen. Unser vorrangiges Ziel ist jedoch unsere Botschaft
zu verbreiten. Obwohl wir uns freuen wurden, anderen Gruppen und
Einzelpersonen zu helfen, sind wir hauptsaechlich damit beschaeftigt, eine
Veranstaltung in Montreal vorzubereiten.
Daher liegt es an den jeweiligen Gruppen und Einzelpersonenen selbst zu
entscheiden, wie sie diesen Protesttag in ihrer Gemeinschaft organisieren
wollen.

Staatliche Gewalt mit Solidaritat und Kreativitat anprangern

Einige sehen diesen internationalen Protesttag gegen Polizeigewalt als ein
einzelnes Ereignis, das die wirklichen Probleme dieser Welt nicht loest.
Nichtsdestotrotz haelt der Staat das Monopol auf Gewalt in seinen Haenden,
und die Verteidigung des Staates - die Polizei - anzuprangern, ist eine
Aktion, an der Unterdrueckte und Betroffene rund um die Welt teilnehmen
koennen und sollen.
Arme, Farbige, Obdachlose, Immigranten, "Sexworkers", politische Aktivisten
und alle Aussenstehenden dieser Gesellschaft sind die ersten, die Opfer der
Polizeigewalt und des Rechtssystems werden koennen.

Es steht Ihnen frei, diesen Text zu uebersetzen. Sie koennen uns uber
E-mail oder per Post erreichen.
Wir freuen uns ueber ihre Fragen und Kommentare.

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05.01.1999
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