Paris: Pariser Antifas von der Polizei angehalten und verpruegelt
Heute Abend wollten ca. 200 franzoesische AntifaschistInnen den
Nachtzug nach Wien besteigen. Auf dem Pariser Bahnhof wartete schon
die Polizei und der Sicherheitsdienst der franzoesischen Staatsbahnen
auf sie. Nur 50 gelang es, in den Zug zu kommen, aber auch sie wurden
gewaltsam aus dem Zug geworfen! Es gab 10 Festnahmen und mehrere
Verletzte. Die Fahrt nach Wien musste abgeblasen werden.
Nur ein Vertreter von den sozialdemokratischen SOS Racisme kommt nach
Wien. Der sozialdemokratische Kaffeehaus-Antifaschismus darf also
hier vorheucheln, wie ernst die EU nicht nach Österreich blickt,
während diejenigen, die in der alltäglichen antifaschistischen
Auseinandersetzung stehen, auch noch von der französischen Polizei
weggeprügelt werden.
Auch ein Zug aus dem französischen Lille und einer aus der BRD wurden
angehalten. Weitere Repressionen gegen aktive AntifaschistInnen, die
nach Wien zur Demo anreisen wollen, sind zu befuerchten. Die
österreichischen Behörden müssen offenbar keinen Boykott fürchten!
Europas Bullen lassen sich scheinbar nicht trennen! Wir und unsere
antifaschistischen FreundInnen auch nicht!
Morgen demonstrieren die Leute in zumindestens 24 französischen
Städten. Wir werden morgen an sie denken!
Gegen die Verhaiderung Europas!
Scheiss auf die Sozialdemokratie!
Rosa Antifa Wien (RAW)
Wien, 17. 2. 2000
Im folgenden noch ein Stellungnahme der Gruppe SCALP/Reflex:
Gestern abend haben wir (das sind circa 200 französische
AntifaschistInnen) versucht, in einen Zug nach Wien einzusteigen. Wir
wollten unsere Solidarität mit den österreichischen AntifaschistInnen
zeigen und an der heutigen Demo teilnehmen.
Das konnten wir aber nicht tun, weil die französische Polizei uns
daran gehindert hat. Die Polizei hat nicht einmal verhandeln wollen,
keine einzige Diskussion war möglich.
Nach brutalen Auseinandersetzungen, die eine Stunde gedauert haben
und wo zehn Genossen und auch ein Passant und einige Fahrgäste
verletzt worden sind, ist es 50 Genossen gelungen, in den Zug
einzusteigen; nach wenigen Minuten ist auch die Polizei eingestiegen,
um sie aus dem Zug rauszuschmeißen. Mehrere Genossen sind
festgenommen worden, und wir haben vor dem Komissariat demonstriert,
bis sie wieder frei waren.
Für uns ist klar, daß die französische Regierung und mit ihr die
französische sozialistische Partei nicht wollten, daß radikale
AntifaschistInnen in Wien demonstrierten. Sie wollen einen einzigen
staatlichen Antifaschismus, einen bürgerlichen etablierten
Antifaschismus. Sie präsentieren sich als Antirassisten, während sie
für brutale und tödliche Abschiebungen von ImmigrantInnen
verantwortlich sind. Als sogenannte Antifaschisten demonstrieren sie
heute in Wien, nachdem sie ihrer Polizei befohlen haben, radikale
AntifaschistInnen anzugreifen.
Aber das wundert uns gar nicht, und in der Zukunft würde es uns auch
nicht wundern, wenn sie sich mit Haider oder mit anderen
FPÖ-Ministern an denselben Tisch setzen würden.
Obwohl wir mit euch nicht demonstrieren können, wollen wir nochmal
unsere internationale antifaschistische Solidarität ausdrücken.
Hoch die internationale antifaschistische Solidarität!!!
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