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Berlin: Brief von Clemens aus dem Knast

in der Nacht vom 1. zum 2. Mai 2000 wurde ich brutal
von den PMS-Zivis (Politisch motivierte Straßengewalt -
d. Red.) vor einem Imbiss in Berlin-Kreuzberg
festgenommen. Die PMS-Bullen fuhren dann ca. fünf
Minuten raus, um mich draußen in einer ruhigen Straße
mit Handschellen auf dem Rücken erstmal richtig zu
verprügeln. Ob das auch zu Werthebachs AHA-Konzept
gehört?
Danach ging´s zum Tempelhofer Damm (LKA), zwei Tage
Einzelzelle, kein Telefongespräch die ganze Zeit.
Am 2. Mai Haftprüfungstermin, Vorwurf \"schwerer
Landfriedensbruch\" und \"Widerstand\". Ergebnis nach zwei
Minuten Verhandlung: U-Haft wurde angeordnet.
Ein Neuseeländer bekam gegen 10.000,-- DM
Haftverschonung. Am 3. mai ging es dann mit acht
weiteren Genossen, darunter ein Franzose und ein Rumäne
nach Moabit (alle wegen 1. Mai).
In Moabit wurden wir alle mit sozialen Gefangenen
zusammengelegt, in Zweier-Zellen.
Der Tagesablauf sieht so aus:
5 h Licht in der Zelle geht an
6 h Wecken.
7 h Frühstück.
11.45 h Mittag.
15 h Abendbrot.
1 Stunde Hofgang (, wo ich zwei Gefangene des 1. Mai
sehe).
30 min Besuch in 14 Tagen.
2x in der Woche Duschen.
Kein Umschluß, keine Gemeinschaftsveranstaltungen.

Für den Kommunismus!
C.G. (Gefangener des 1. Mai)

 

20.05.2000
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