Köln: Proteste zur Lufthansa Hauptversammlung
deportation.class stop!
http://www.deportation-alliance.com
»kein mensch ist illegal«
Tel. 0172-8910825
& 0172-6688454
PRESSE-INFORMATION Köln, 14. Juni 2000
AN DIE REDAKTIONEN
WIRTSCHAFT UND INLAND
Proteste zur Lufthansa Hauptversammlung
Heftige Proteste kündigen das Netzwerk KEIN MENSCH IST ILLEGAL und der
DACHVERBAND DER KRITISCHEN AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE für die
Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG am morgigen Donnerstag in
Berlin an.Die Organisationen werfen dem Management der Fluggesellschaft
vor, die oft gewaltsamen Abschiebungen über zehntausend Flüchtlinge pro
Jahr in ihren Maschinen zu ermöglichen. Mit den Stimmen von etwa 150
Lufthansa-Aktionären wollen sie Vorstand und Aufsichtrat deswegen die
Entlastung verweigern.
In einer gemeinsamen Stellungnahme von KEIN MENSCH IST ILLEGAL und dem
DACHVER-BAND DER KRITISCHEN AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE im Vorfeld der
Versammlung heißt es: »Nun sind klare Aussagen des Managements gefragt: Um
das Image der Marke Lufthansa nicht nachhaltig zu gefährden, ist der
unwiderrufliche Ausstieg aus der Deportation.Class nötig.«
Martin Rapp, einer der Sprecher der Kampagne, sagt: »Der Verweis der
Lufthansa-Sprecher auf eine vermeintliche Beförderungspflicht von
Schüblingen ist scheinheilig. Eine Befreiung von der
Beförderungspflicht, wie sie zum Beispiel für tropische Ziervögel kein
Problem darstellt, sollte ohne große juristische Winkelzüge auch auf
Menschen übertragbar sein: Schluss mit Abschiebungen auf Linienflügen!«
Unterdessen melden sich immer mehr Beschäftigte und Aktionäre der Lufthansa
bei den Organisatoren der Proteste, um ihre Sympathie für die Ziele der
Kampagne auszudrücken. »Der Lufthansa Vorstand ist in der Defensive«, sagt
der Geschäftsführer der Kritischen Aktionäre, Henry Mathews. Seiner
Überzeugung nach wird sich dieses Geschäft für die Lufthansa bald
zum »Image-Killer Nummer eins« entwickeln. »Der Vorstand wird es sich kaum
länger leisten können, das Renomme der Fluglinie weiterhin leichtfertig
aufs Spiel zu
zen.«
Unterstützung für die Ziele der Anti-Abschiebungs-Kampagne von KEIN MENSCH IST ILLEGAL haben mittlerweile auch Internet-Aktivisten signalisiert. »Agent.NASDAQ« war einer der Feldherren im sogenannten »Toywar«, einer spektakulären Auseinandersetzung, in der Internet-Aktivisten den führenden Spielzeugversand eToys zu Jahresbeginn in die Knie zwangen.
Am kommenden Donnerstag will »Agent.NASDAQ« sein Lufthansa-Depot nutzen, um vor den versammelten Aktionären eine ernste Warnung an die Konzernherren auszusprechen: »Virtuelle Protestformen können einem global operierendem Unternehmen wie der Lufthansa in bisher ungeahntem Maße zusetzen. Das muß noch einmal ausdrücklich all denen klar gemacht werden, die meinen, die Menschenwürde mit Füßen treten zu können und nicht davon ablassen wollen, Geschäfte mit Abschiebungen zu machen.«
»Deportation Class - gegen das Geschäft mit Abschiebungen« ist der Titel einer Kampagne, die KEIN MENSCH IST ILLEGAL im April der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Ziel ist, auf Fluglinien, die sich für die Beförderung von gewaltsam in das Flugzeug verschleppten Menschen bezahlen lassen, öffentlichen Druck auszuüben, sowie Passagiere und Bordpersonal zum Eingreifen auffordern. Die Kampagne richtet sich zunächst vor allem gegen die Lufthansa, weil die Airline ihre Flugverbindungen in die ganze Welt für Abschiebungen zur Verfügung stellt. Von März bis Mai fanden in vielen deutschen Städten erste Aktionen statt. So zum Beispiel auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, auf fast allen Flughäfen im Bundesgebiet und beim Ausbildungszentrum sowie der Pilotenschule der Lufthansa.
Für Rückfragen auch während der Hauptversammlung:
- - Kein Mensch ist Illegal, Martin Rapp: 0172 - 891 08 25
- - Dachverband Kritische Aktionäre, Henry Mathews: 0178 - 599 56 47
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.deportation-alliance.com/LH
sowie auf der Homepage des Dachverbandes der Kritischen Aktionäre
http:// www.kritischeaktionaere.de
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