nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Saarbrücken: Freiheit für Nathalie Ménigon

Internationalistisches Komitee, Saarbrücken
23.06.2000

Nathalie Ménigon, politische Gefangene aus Action Directe in Frankreich
wurde vom 8. Juni bis 15. Juni 2000 unter dem Vorwand einer medizinischen
Untersuchung, in ein geheimgehaltenes Krankenhaus verschleppt. 5 Tage lang
wußte definitiv niemand ihrer Angehörigen, Anwälte, GenossInnen und
FreundInnen, wo sie ist. Jede Auskunft, über ihren Aufenthaltsort, wurde
selbst dem Anwalt verweigert!

Eine Situation, die um so bedrohlicher ist, da Nathalies Gesundheitszustand,
nach 13 Jahren Sonderhaftbedingungen sehr angegriffen ist. Nach ihrer
Rückkehr in den Knast von Bapaume versuchte Nathalie sich durch einen
Stromschlag das Leben zu nehmen, dabei versuchte sie auf die Gitter des
Gefängnishofes zu klettern, von denen eins unter Strom steht. Ein besonderer
Zynismus und weiterer Angriff auf das Leben von Nathalie: sie sollte sich am
Dienstag, 20 Juni vor dem knastinternen Disziplinargericht wegen
"Fluchtversuch" verantworten.

Der entschiedenen und unmittelbare Mobilisierung des Kollektivs "Ne laissons
pas faire" in Frankreich, ist es zu verdanken, daß Nathalie Ménigon wieder
zurück in den Knast von Bapaume kam und daß der Knast bei der
Disziplinarstrafe einen Rückzieher machte: 8 Tage Bunker auf Bewährung "das
legale Lynchen ist verhindert worden", schreiben sie in ihrer letzten
Erklärung.
"Diese Rückkehr zur "Normalität" darf aber nicht das Ende unserer
Mobilisierung bedeuten. Nathalie Ménigon und Georges Cipriani sind in so
einem Gesundheitszustand, daß jeder Tag, länger hinter den Gefängnismauern,
für sie fatale Folgen haben kann. Auch wenn Joëlle Aubron und Jean Marc
Rouillan den Jahren der Isolation und der weißen Folter besser widerstehen
konnten, sind sie nicht weniger dem alltäglichen "langsamen Tod" ausgesetzt.


(aus dem Kommuniqué vom 22.06. NLPF)

Wir schicken euch einige Übersetzungen der Kommuniqués des Kollektiv "Ne
laissons pas faire", Frankreich ihren offenen Brief an die Justizministerin
und einen Bericht von Joëlle Aubron. Wir bitten euch diese Informationen
nach euren Möglichkeiten weiter zu verbreiten und die Forderung nach
sofortiger Freilassung von Nathalie Ménigon und Georges Cipriani zu
unterstützen.

Eine starke internationale Solidarität ist nötig, um das Leben und den Kampf
der politischen Gefangenen zu verteidigen!

Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Weitere Informationen:
Internationalistisches Komitee
c/o Alte Feuerwache
Landwehrplatz 2
66111 Saarbrücken

Internetseite auf französisch: http://altern.org/actiondirecte

 

25.06.2000
Internationalistisches Komitee   [Aktuelles zum Thema: Repression]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht