nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Bonn: Rote Hilfe Broschuere beschlagnahmt !

Rote Hilfe e.V.
Bundesvorstand

Postfach 3255
37022 Göttingen


Hamburg, den 11.09.00

Pressemitteilung

Rote Hilfe-Broschüren beschlagnahmt

Wie der Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V. erst heute erfahren hat,
wurden am Samstag, den 09. September eine unbekannte Anzahl Broschüren
der Roten Hilfe e.V. mit dem Titel ? Freilassung der politischen
Gefangenen aus der RAF - eine Dokumentation der Roten Hilfe ? von der
Bonner Polizei beschlagnahmt.
Als Grund wurde angegeben, daß auf der Titelseite der Broschüre das
RAF-Symbol dokumentiert ist.
Die Beschlagnahme fand statt im Rahmen eines Informationsstandes mit dem
Motto ?Weiße Folter, Tote Trakte - Die Türkei auf dem Weg in die EU".
Dieser Informationsstand wurde durchgeführt von dem Kulturverein Mozaik
in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe e.V., Libertad! (Bonn) und der
Linken Liste.
Die Broschüre der Roten Hilfe ist eine Dokumentation, die das Ziel
verfolgt, über die Hintergründe und die Situation der 6 immer noch
inhaftierten Mitglieder der RAF zu informieren. Die Gefangenen sitzen
zum Teil seit über 20 Jahren in bundesdeutschen Knästen und haben alle
Formen der Einzel- und Gruppenisolation durchlaufen. Auch auf Grund
dieser Haftbedingungen sind alle schwer krank.
Um die Freilassungsforderung zu unterstützen und um interessierte
Menschen zu informieren, wurde diese Dokumentation erstellt.
Auch heute noch - mehr als zwei Jahre nach der Auflösungserklärung der
RAF - ist es den Repressionsorganen in diesem Land ein Dorn im Auge, daß
sich Menschen für die längst überfällige Freilassung der letzten 6
Gefangenen aus der RAF einsetzen.
Der Bundesvorstand weißt diesen Angriff gegen die Meinungsfreiheit
entschieden zurück und fordert die sofortige Herausgabe der
beschlagnahmten Broschüren.
Sobald uns konkretere Informationen vorliegen, werden wir die
Öffentlichkeit darüber informieren.

Rote Hilfe e.V. Bundesvorstand
gezeichnet: Roger Hasenbein
Sprecher des Bundesvorstands

 

13.09.2000
Rote Hilfe   [Aktuelles zum Thema: Repression]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht