Arnstadt: Demonstration am 11.11.2000
Demonstration am 11.11.2000
in Arnstadt anlässlich eines rassistischen Übergriffs auf Flüchtlinge in
Arnstadt in der Nacht vom 21./22. Oktober 2000
Treffpunkt: 13 Uhr Bahnhofsvorplatz
In der Nacht vom 21. Oktober zum 22.Oktober 2000 waren in Arnstadt drei
afrikanische Flüchtlinge und ihre beiden deutschen Begleiterinnen auf dem
Rückweg von der Diskothel ?Lindeneck? von einer Gruppe von ca. 15 Neonazis
zunächst rassistisch beschimpft und dann brutal angegriffen worden. Die
Täter waren mit Baseballschlägern und einem Messer bewaffnet. Sie ließen
erst von ihren Opfern ab, als einer der Flüchtlinge sie mit einer
Spielzeugpistole täuschte. Als endlich Polizeibeamte am Tatort eintrafen,
gewährten sie jedoch den Opfern keinen Schutz, sondern unterstützten im
Gegenteil die Täter, indem sie die Flüchtlinge, die die Polizei selbst
riefen, als Täter behandelten und sich einer rassistischen Sprache
bedienten. Die Versuche einer der deutschen Frauen, die Situation zu
erklären, wurden ignoriert. Die Flüchtlinge wurden in Handschellen auf die
Polizeistation gebracht. Auf dem Polizeirevier setzten sich die
Beleidigungen und Mißhandlungen sowohl von Seiten der ursprünglichen
Angreifer als auch der Polizisten fort. Einer der Afrikaner wurde etwa 10
Stunden ohne Haftbefehl und ohne Essen und Trinken auf der Polizeistation
festgehalten.
Dieses skandalöse Zeugnis von Rassismus zeigt einmal mehr, zu welch
gefährlichem Ausmaß rassistische Einstellungen nicht nur bei deutschen
Durchschnittbürgern, sondern auch bei den ausführenden Organen des Staates
verbreitet sind. Den, Opfern, als Asylbewerber ohnehin in einer nahezu
rechtlosen Lage, wird durch die zuständigen Stellen der Schutz verweigert,
die Täter aber werden gedeckt und bestärkt. So braucht die verdrehte
Darstellung der Lokalzeitung ?Arnstädter Allgemeine Zeitung? vom 23. Oktober
2000 - eine Wiedergabe des Polizeiberichts - nicht zu verwundern: Statt
eines rassistischen Angriffs wird ein Übergriff von Afrikanern gegenüber
deutschen Frauen suggeriert, der schließlich durch die Polizei und
couragierte Mitmenschen beendet werden konnte.
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