Türkei: 150 Tage lang Widerstand und Kampf
150 Tage lang Widerstand, Kampf und jeder Tag
ein Sieg
„Hier können sie unsere Stimmen auch nicht ersticken. Mit unseren Parolen,
die wir in unseren Zellen rufen überwinden wir alle Mauer und die Ferne.
Die „Trennung“ haben wir sozusagen schon aufgehoben... Es ist so schön
dieses noch zu erleben und ein Zeuge dieses prächtigen Widerstandes zu
sein. Ich bin sehr glücklich und dieses ist so angenehm.“ Das sind die
Worte von dem todesfastenden Ahmet Özdemir, der sich seit 150 Tagen im
Todesfasten befindet.
Mit der Vereinzelung wollte der faschistische Staat in der Türkei die
revolutionären Gefangenen in die Knie zwingen.
Der Staat stürmte dazu vom 19.-22. Dezember auf grausamste Weise die
Gefängnisse und richtete ein Massaker unter den Gefangenen an. Vier frauen
wurden bei lebendigem Leib verbrannt, hunderte wurden verletzt und insgesamt
28 Gefangene getötet. Unvorstellbare Foltermethoden wurden angewandt, aber
sie schafften es nicht, das sich ein einziger Gefangener ergibt. Mit 28
Gefallenen haben die revolutionären Gefangene 4 Tage lang für ihre Ideale,
Hoffnungen und dem Glauben an Sieg gekämpt. Nun führen sie ihren Kampf
in den Zellen fort. Total isoliert voneinander und einzeln. Die Gefangenen
wehren sich seit 150 tagen mit Todesfasten gegen die F-Typ Isolationsgefängnisse,
die nach europäischem Vorbild gebaut worden sind.
Der Feind führt seine Angriffe unerbittert fort. Der
Widerstand wächst dagegen.
Vor drei Tagen wurde im Rahmen der routinemässigen Hausdurchsuchungen in
der Umgebung des Gefängnisses in Aydin, Resul Aydemir auf seine Frage nach
einem Durchsuchungsbefehl von Polizisten brutal zusammengeschlagen und
ermordet. Daraufhin lieferten sich AnwohnerInnen Strassenschlachten mit
der Polizei. Mehrere Polizeifahrzeuge wurden zerstört und zur Verstärkung
der Polizeikräfte wurden Jandarma-Einheiten in das Viertel gebracht.
Durch Zwangsernährungen versucht der Staat die todesfastenden Gefangenen
zu verkrüppeln. Sobald die Gefangenen ihr Bewusstsein verlieren werden
sie in Krankenhäuser verlegt und zwangsernährt. Mehrere Gefangene haben
infolge der Zwangsernährung einen Gedächtsnisschwund. Sie können sich nicht
mehr erinnern, warum sie im Gefängnis sind oder erkennen noch nicht mal
die eigene Mutter.
Alle Gefangene in dem F-Typ Gefängnis in Kandira haben bekanntgegeben,
dass sie zwischen dem 19.-23. März keine Besuche annehmen werden. „Wir
werden unseren Widerstand bis zum Sieg fortführen. Um gegen die Herrschaft
der IWF, die Repressalien in den F-Typ Gefängnissen und der Verkrüppelung
der Gefangenen durch Zwangsernährung zu protestieren werden wir vom 19.-23.
März die Familienbesuche nicht realisieren.“ (Aus der Erklärung der Gefangenen
in dem F-Typ Gefängnis in Kandira)
Wir ehren heute zum 18. März alle politischen Gefangenen weltweit, die
im Kampf für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung gekämpft haben.
Der Sieg wird denjenigen gehören, die ihren Nacken vor dem Imperialismus
nicht beugen und gegen den Faschismus kämpfen.
FÜR DIE FREIHEIT DER GEFANGENEN AUS KLASSEN UND BEFREIUNGSKÄMPFEN
IN DER TÜRKEI UND WELTWEIT!
ES LEBE DER TODESFASTENWIDERSTAND!
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!
IKM (Komitee gegen Isolationshaft)
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