Tarifa / Spanien: Antirassistisches Grenzcamp vom 2. bis 9. Juli 2001
Beruhend auf europäische Erfahrungen gründeten verschiedene
Gruppen aus ganz Spanien das spanische Netzwerk „Ninguna
Persona es ilegal“. Es ist der erste Schritt hin zu einer
Koordinierung der Arbeit zur „Migrationsproblematik“, die
verschiedene kleine Gruppen leisteten. Nach einem Treffen in
Barcelona letzten Oktober entschieden wir, daß es notwendig ist
eine gemeinsame Arbeit zu beginnen, mit der Absicht
Informationen, Reflektionen und Erfahrungen auszutauschen um
eine wirklich junge Bewegung zu stärken. Die
„Migrationsproblematik“ ist in gewisser Weise neu in Spanien im
Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern , wo seit
mehr als 3 Jahrzehnten ImmigrantInnen leben.
Der Prozess ist, vor allem aus politischer Sicht, völlig verschieden,
da die antirassistischen Bewegungen und die Erfahrungen mit
Selbstorganisation ihre ersten autonomen Schritte in einem Land
machen, wo die traditionelle Linke gerade durch den schlimmsten
Moment ihrer Geschichte geht. Die Festung Europa übt stärker
denn je Druck auf die spanische Regierung aus, die
Grenzkontrollen zu verstärken: Ein härteres AusländerInnengesetz,
Repressionsstrategien und eine Kriminalisierungskampagne findet
statt, während die PCE (kommunistische Partei Spanien),
Gewerkschaften, Kirche und NGO´s nichts dagegen tun.
Das Vorhaben (wie überall in Europa) ist es die immigrierte
Bevölkerung auf eine Rolle zu reduzieren: Die der billigen und
disziplinierten ArbeiterInnen.
Unsere Absicht mit dem ersten Grenzcamp ist es auf diese
Situation aufmerksam zu machen und dazu beizutragen einen
Treffpunkt zwischen verschiedenen Gruppen zu schaffen um
darüber zu diskutieren wie die Bewegung in diesem
Zusammenhang ausgeweitet werden kann.
Wir haben Tarifa aufgrund seines symbolischen Gehaltes
ausgewählt: die größte Grenze in Europa, die Straße von Gibraltar,
wo mehr als 1500 Menschen bei dem Versuch sie zu überqueren
starben und wo jeden Monat 1000 AfrikanerInnen von der Polizei
festgenommen werden.
Das Camp wird in der ersten Julihälfte stattfinden
Das Programm des Camps ist noch
offen und wir erwarten, daß verschiedene Organisationen aus
Europa kommen werden. Darüber hinaus werden wir alles
versuchen Leute aus Afrika und Südamerika herzubringen.
Wie ihr wisst bedarf es einer solchen Vorbereitung viele
verschiedene Formen von Zusammenarbeit (Unterstützung, Geld,
Ideen, kulturelle Veranstaltungen, Planung von Aktionen, etc.). Wir
wollen von hier aus alle europäischen Leute grüßen und euch
einladen nächsten Sommer nach Tarifa zu kommen und sich an
diesem wichtigen ersten Grenzcamp im Süden zu beteiligen!
Die Seite der OrganisatorInnen (in Spanisch): http://www.sindominio.net/ninguna/
Die deutschsprachige Info und Soliseite: http://www.bordercamp.de.vu/
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