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Berlin: 1. Mai - Same procedure as every year?

1. Mai - Same procedure as every year?

--> Wir sind eine Handvoll Autonome und Anarchisten aus Berlin, die es satt
haben jedes Jahr aufs Neue dem Staat in die Hände zu spielen. Wir wollen
hier keine Diskussion über Militanz entfachen (obwohl diese sicher an
anderer Stelle geführt werden sollte), worum es uns geht: der 1. Mai soll
uns wieder neue Perspektiven eröffnen und Mut im täglichen Kampf geben.

--> Von Jahr zu Jahr wird deutlicher, daß der 1.Mai von Randale-Kiddies und
NeurotikerInnen aus ganz Deutschland genutzt wird, um gemeinsam mit den
Bullen die Sau 'rauszulassen. Letztes Jahr wurden von uns mindestens viermal
Zivi-Bullen beim Randale machen beobachtet.

--> Da jedes Jahr in etwa dasselbe passiert, sind wir für den Staat
berechenbar geworden, so berechenbar, daß sogar der Zeitpunkt der
"Ausschreitungen" schon vor Beginn der Demo feststeht. Wir sollten uns
langsam was Neues einfallen lassen und uns fragen, was wir eigentlich
erreichen wollen. Wichtig ist hier auch die Frage, WAS wir WIE vermitteln
wollen und WEM, wenn wir überhaupt was vermitteln wollen.

--> Am 1. Mai 2001 findet zum zweiten Mal ein Global Action Day statt. Warum
beteiligen wir uns nicht daran? Wie war denn das mit der "...internationalen
Solidarität", die bei jeder Demo aufgerufen wird?

--> Die Idee hinter den Global Action Days dürfte hinreichend bekannt sein.
Dieses Mal ist geplant weltweit um 7.00 Uhr Ortszeit die Finanzzentren zu
schließen. Nicht in einer großen Aktion, sondern dezentral über die Stadt
verteilt. Ideen sind: Fußball spielen bei Nike-Town, McDonalds "schließen"
und/oder davor Vokü machen, in Straßen Bäume pflanzen, Demozüge mit als
Riot-Cops (oder Ronald McDonalds oder Pink-Cops mit Staubwedeln)
verkleideten Leuten, Reclaim The Streets - Parties (wobei noch mal erwähnt
wird, daß RTS eine Widerstandsform und keine Gruppe ist), Besuche von
Multiplexkinos (a la Cecil B. Demented) und Banken, Dia- und
Film-Projektionen in der Innenstadt, und so weiter. Alle Aktionen sollten
über die (Innen-)Stadt verteilt sein.
Wir könnten auch Berlin-typisches starten: In Kreuzberg, Mitte und
Prenzlberg stehen so viele Häuser leer wie nie zuvor. Wir sammeln die
Adressen, veröffentlichen die und starten zum Beispiel 20 Besetzungen und 20
Scheinbesetzungen. Da wir bestimmt wieder 10.000 Leute sind, werden die
Bullen damit etwas beschäftigt sein - parallel dazu könnten ein oder zwei
Piratensender koordinieren helfen und die Bullen zusätzlich auf Trab halten.
Dazu könnten sich gesellen: hunderte Notrufe, Störsender, die Bullenfunk
blockieren - Straßenschilder werden vertauscht, undundund...............
So und jetzt stellt Euch mal vor: alles zusammen würde an einem einzigen Tag
geschehen.
Hört sich das zu unrealistisch an? Woanders klappts doch auch! Auf den
Willen kommt es an.

--> Bevor wir hier noch 20 Seiten schreiben warten wir erst mal Eure
Reaktionen ab.

Bewegung in die Szene bringen, damit sie sich wieder bewegt!!!

--> Infos über den globalen Aktionstag zum MayDay im Internet:
 http://www.protest.net

 

14.04.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  [Schwerpunkt: 1.Mai]  Zurück zur Übersicht

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